- 08.08.2020, 10:00:17
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„profil“: Causa Mattersburg – Commerzialbank laut Ex-Chef seit 2000 konkursreif
Der frühere Bank-Chef Martin Pucher hat ausgesagt, bereits 1992 – in viel kleinerem Maßstab – mit Bilanzfälschungen begonnen zu haben.
Utl.: Der frühere Bank-Chef Martin Pucher hat ausgesagt, bereits
1992 – in viel kleinerem Maßstab – mit Bilanzfälschungen
begonnen zu haben. =
Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin „profil“ in seiner aktuellen
Ausgabe berichtet, hat der zurückgetretene Chef der Commerzialbank
Mattersburg, Martin Pucher, bei einer Einvernahme ausgesagt, bereits
1992 mit Bilanzfälschungen begonnen zu haben – sonst hätte man dem
Ergebnisdruck nicht standhalten können. Dann seien noch die
verschärften Regulierungsvorschriften für Banken – Stichwort: „Basel
I“ und „Basel II“ – dazugekommen.
In frühen Jahren hätten die Bilanzfälschungen eine viel kleinere
Dimension gehabt, so die Pucher-Aussage Recherchen zufolge sinngemäß.
Letztlich habe es sich jedoch zu einem nicht mehr sanierbaren
Selbstläufer entwickelt. Pucher sagte auch aus, die Commerzialbank
wäre bereits im Jahr 2000 konkursreif gewesen.
Eine Selbstbereicherung hat Puchers Anwalt Norbert Wess zuletzt
vehement ausgeschlossen. Die WKStA hat angeordnet, Gelder auf Konten
von Pucher und einer mitbeschuldigten Ex-Vorständin sicherzustellen.
Wie viel auf diesen Konten liegt, war vorerst nicht bekannt. Bei
Hausdurchsuchungen am 17. Juli wurden laut einem „profil“
vorliegenden Ermittlerbericht „zu Zwecken der Vermögenssicherung“
Bargeldbeträge „in Höhe von etwa 8500,- Euro sowie einige
Schmuckgegenstände und eine Münzsammlung mit derzeit noch
unbestimmtem Wert sichergestellt“ – dies allem Anschein nach bei
einem Commerzialbank-Manager, der selbst gar nicht als Beschuldigter
gilt. Zum Vergleich: Als Gesamtschaden wurden zuletzt knapp 700
Millionen Euro kolportiert.
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