- 07.08.2020, 10:17:00
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Aktuelle Studie „Frauen – Politik – Medien 2019“ untersucht Präsenz von Frauen in Wirtschaft, Politik und Medien
Gemeinsames Projekt von Arbeiterkammer (AK), Industriellenvereinigung (IV) und RHI Magnesita – Zahl der Frauen in Führungsfunktionen erhöhen, Chancen verbessern
Utl.: Gemeinsames Projekt von Arbeiterkammer (AK),
Industriellenvereinigung (IV) und RHI Magnesita – Zahl der
Frauen in Führungsfunktionen erhöhen, Chancen verbessern =
Wien (OTS) - Seit mittlerweile sieben Jahren untersucht die Agentur
MediaAffairs regelmäßig die mediale Sichtbarkeit und Präsenz von
Frauen sowie den Stellenwert der Frauen(-politik) in der aktuellen
politischen Debatte. In „Frauen – Politik – Medien 2019“ legt
Studienleiterin Maria Pernegger den Fokus auf das Thema „Frauen und
Digitalisierung“. Unterstützung für die nunmehr veröffentlichte
Studie kommt von RHI Magnesita, Arbeiterkammer (AK) und
Industriellenvereinigung (IV), die mit dem Projekt vor allem zur
Bewusstseinsbildung beitragen wollen, um die Zahl der Frauen in
Führungsfunktionen zu erhöhen und ihre Chancen weiter zu verbessern.
Studienautorin Maria Pernegger: Digitalisierung ist
Jahrhundertchance für Gleichberechtigung – Voraussetzung ist, sie
wird genützt!
Die MediaAffairs-Studie bestätigt erneut grobe Schieflagen in der
Präsenz von Frauen in entscheidungsrelevanten Positionen der
Gesellschaft. Obwohl sich Fortschritte und positive Veränderungen
abzeichnen – sei es der historisch höchste Frauenanteil in der
Politik oder die Umsetzung einer gesetzlichen Geschlechterquote für
Aufsichtsratsposten – schlägt sich das in der vorliegenden Studie zur
medialen Sichtbarkeit nur marginal nieder. „Frauen an der Spitze
gelten nach wie vor als Exotinnen. Zwar werden die wenigen ‚Merkels‘
dieser Welt gerne ins Treffen geführt, um zu demonstrieren, dass
Gleichberechtigung längst im Alltag angekommen sei, aber dieses Bild
täuscht, die Realität ist überwiegend eine andere“, so Studienautorin
Maria Pernegger. Die Unterrepräsentanz von Frauen in
entscheidungsrelevanten Positionen quer durch viele Branchen fuße
laut Pernegger auf einer lang gewachsenen und gelebten Tradition, in
der Seilschaften, aber auch ein traditionelles Rollenverständnis,
wirken. Den heurigen Schwerpunkt der Analyse, die Digitalisierung,
bezeichnet Pernegger als „window of opportunity“: „Die
Digitalisierung ist eine Jahrhundertchance für Frauen, weil das
Geschlecht darin zur Nebensächlichkeit wird und primär Kompetenz,
Handlungs- und Gestaltungsfähigkeit zählen. Diese Gelegenheit muss
ergriffen werden.“ Frauen und Mädchen sind laut Pernegger im Kontext
der Digitalisierung ein riesiger Talentepool. In der medialen
Sichtbarkeit kommen Frauen im Kontext der Digitalisierung
überproportional stark vor, nicht zuletzt deshalb, weil viele große
Unternehmen (insbesondere in der Industrie und der Softwareindustrie)
begriffen haben, dass viele Frauen die notwendige Digital-Kompetenz
mitbringen und zudem nach außen wirksame Role Models sein können. In
vielen anderen Branchen dagegen sind Frauen im Kontext der
Digitalisierung kaum wahrnehmbar, da gebe es laut Pernegger enormen
Handlungsbedarf.
AK-Präsidentin Renate Anderl: Mehr Unterstützung für Anliegen
und Bedürfnisse von Frauen durch die Politik notwendig
„Frauen sind in Österreich zwar auf dem Papier gleichberechtigt – in
der Wirklichkeit sieht es aber ganz anders aus“, sagt Renate Anderl,
Präsidentin der Arbeiterkammer Wien. Das hänge auch damit zusammen,
wie über die Problemlagen, Interessen und Bedürfnisse von Frauen
berichtet wird – und ob die Politik Handlungen setzt. „Wir haben bei
der Präsenz von Frauen in Medien noch viel zu tun, und es ist ein
Henne-Ei Thema: Wird nicht ausreichend für Frauen auf politischer
Ebene getan, weil so wenig berichtet wird? Oder wird wenig berichtet,
weil auf politischer Ebene wenig passiert?“ Gerechte Löhne, die
Situation von Alleinerzieherinnen, Unterstützung für Migrantinnen,
das seien, so Anderl, Themen, die Frauen in großem Ausmaß in ihrem
täglichen Leben betreffen, und wo sie sich Antworten von der Politik
erwarten. „In den Medien sind das aber, das zeigt uns die Studie,
maximal Randthemen.“ Anderl richtet Forderungen sowohl an die
Politik, als auch an die Medien: „Es braucht mehr Unterstützung für
die Anliegen und Bedürfnisse von Frauen seitens der Politik. Und die
Medien müssen Frauen und ihre Lebensrealitäten besser abbilden.“
IV-Ausschussvorsitzender Axel Kühner: Rollenklischees
aufbrechen, Digitalisierung als Chance, Diversität als Treiber für
Innovation
„Medien sind wichtige Meinungsbildner und haben eine zentrale Rolle,
wenn es um die Darstellung der Gleichberechtigung von Frauen und
Männern geht. Es gilt Ungleichgewichte in der medialen Sichtbarkeit
von Männern und Frauen zu beheben und Rollenklischees aufzubrechen“,
betont Axel Kühner, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung &
Gesellschaft in der Industriellenvereinigung und CEO Greiner AG. Aus
Sicht der Industrie sei es wichtig, mehr Frauen für technische und
naturwissenschaftliche Berufe zu motivieren und die enormen
beruflichen Chancen im Bereich der Digitalisierungen aufzuzeigen.
„Gerade in Branchen wie Informationstechnologie, Industrie
4.0/Automatisierung oder Smart Engineering suchen wir händeringend
nach Fachkräften, wir können es uns schlicht nicht leisten, hier auf
weibliches Potenzial zu verzichten“, so Kühner, der hinzufügt:
„Diversität in den Belegschaften und Führungspositionen ist außerdem
ein wesentlicher Treiber für Innovation und wirkt sich positiv auf
die Wertschöpfung in Unternehmen aus.“
Simone Oremovic (RHI Magnesita): Frauen in digitalen Berufen
vor den Vorhang holen – Romy-Sophie Katz (RHI Magnesita): Jungen
Frauen und Mädchen zeigen, dass ihnen Karrierechancen in technischen
Branchen offenstehen
Als führendes Technologieunternehmen für hochwertige
Feuerfestprodukte, -lösungen und -dienstleistungen, setzt RHI
Magnesita starke Impulse zur Digitalisierung in der Branche. Mit dem
modernsten Werk der Feuerfestindustrie im österreichischen Radenthein
sowie einem starken Fokus auf digitale Innovationsprojekte baut RHI
Magnesita seine Technologieführerschaft aus. Als Industrieunternehmen
in einem traditionell sehr männlich geprägten Sektor hat RHI
Magnesita sich konkrete Ziele gesetzt, um den Frauenanteil
kontinuierlich zu erhöhen. Bis 2025 sollen 33 Prozent der
Führungspositionen von Frauen besetzt sein. „Frauen im Bereich
Digitalisierung zu fördern, ist eine Aufgabe, an der wir alle
gemeinsam arbeiten müssen. Medien sind gefordert, Frauen in digitalen
Berufen vor den Vorhang zu holen, damit sie Vorbilder für Mädchen und
junge Frauen sein können. Wir Führungskräfte müssen darauf achten,
dass wir Frauen ein Arbeitsumfeld bieten, in dem sie sich wohlfühlen,
gut verdienen und Aufstiegsmöglichkeiten sehen“, betont Simone
Oremovic, Executive Vice President People, Projects und
Communications RHI Magnesita. Dass Frauen in digitalen Berufen sehr
stark in Medien repräsentiert sind, wundert Oremovic jedoch nicht –
schließlich arbeite auch RHI Magnesita ständig daran,
Mitarbeiterinnen aus hochtechnologischen Bereichen vor den Vorhang zu
holen. „In den letzten Jahren konnten wir den Frauenanteil unter
Führungskräften stetig steigern. Doch es gibt noch sehr viel zu tun.
Gerade im digitalen und produzierenden Bereich ist der Frauenanteil
viel zu gering. Wir brauchen jetzt starke, sichtbare Role Models, um
mehr junge Frauen für diese Bereiche zu begeistern“, so Oremovic
weiter.
Romy-Sophie Katz, Product Owner Digital Initiatives RHI Magnesita,
leitet eines der wichtigsten Digitalisierungsprojekte des
Technologieführers der Feuerfestbranche. Die 30-jährige gilt als High
Potential, und revolutioniert einen Bereich, der bis dato als
Männerdomäne galt. Katz entwickelt 3D-Scans, die bei laufendem
Betrieb Aggregate im Hochtemperaturbereich permanent scannen, um den
Produktionsprozess zu überwachen. Große internationale Konzerne
stehen vermehrt in der Öffentlichkeit und haben daher, so Katz, eine
Vorbildfunktion, wenn es um Themen wie Chancengleichheit geht.
„Industrie und Technik sind nach wie vor stark männlich dominiert.
Ich sehe mich als Teil einer Generation von Frauen, die eine
Verantwortung trägt, das zu ändern. Ich möchte jungen Frauen und
Mädchen zeigen, dass ihnen Karrierechancen in technischen Branchen
offenstehen“, so Katz, die abschließend hinzufügt: „RHI Magnesita hat
es mir ermöglicht, gemeinsam mit meinem Team eine Vision umzusetzen
und daraus ein Produkt zu entwickeln. Ich wünsche mir, dass auch in
anderen Unternehmen jungen Kolleginnen solche Chancen bekommen – und
dass Frauen diese Chancen auch ergreifen.“
Die gesamte Studie finden Sie unter:
http://frauenstudie2019.mediaaffairs.at
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