• 23.07.2020, 07:00:02
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Greenpeace-Erhebung: Diskonter blockieren Mehrweg-Ausbau in Österreich

Diskonter boykottieren weiterhin umweltfreundliche Verpackungen - Greenpeace fordert gesetzliche Mehrwegquote von 80 Prozent für alle Supermärkte

Utl.: Diskonter boykottieren weiterhin umweltfreundliche
Verpackungen - Greenpeace fordert gesetzliche Mehrwegquote von
80 Prozent für alle Supermärkte =

Wien (OTS) - Eine aktuelle Greenpeace-Erhebung zeigt, dass das
Mehrwegangebot von Supermärkten – außer bei Bier – weiterhin
verschwindend gering ist. Die Diskonter zwingen ihre KundInnen sogar
zu Einwegabfall: Bei Lidl, Hofer und Penny liegt der Mehrweganteil
bei Null. Positiver bewertet Greenpeace Interspar, Spar und
Unimarkt, die das Mehrwegangebot bei Getränken im vergangenen Jahr
weiter ausgebaut haben. Doch eine echte Trendwende ist nicht
erkennbar – obwohl sich laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag
von Greenpeace 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher
Getränke in wiederbefüllbaren Mehrwegflaschen wünschen. Greenpeace
fordert ein Umdenken der Unternehmen und einen verpflichtenden
Mehrweganteil bei Getränken von 80 Prozent für alle Supermärkte bis
2030.

„Wir können die Verpackungsmüllberge nur mit Mehrwegsystemen in den
Griff bekommen. Anstatt viel Geld in Greenwashing zu stecken, müssen
vor allem die Diskonter endlich handeln und wiederverwendbare
Verpackungen anbieten”, erklärt Lisa Panhuber, Konsumexpertin bei
Greenpeace Österreich. Während Hofer und Lidl intensiv mit dem Thema
Verpackungsreduktion werben, lobbyieren sie mit einer eigens
gegründeten Gesellschaft in der EU gegen Mehrweg-Verpackungen. Seit
1995 sinkt der Marktanteil an Mehrwegflaschen in Österreich rapide:
Lag er damals noch bei rund 80 Prozent, erreichte er 2019 nur noch 19
Prozent. Dabei ist Mehrweg bei Getränkeverpackungen der beste und
umweltfreundlichste Weg aus der Plastikkrise. Mehrwegflaschen werden
zurückgenommen, gewaschen und bis zu 40-Mal wiederbefüllt. Bei
Einweg-Plastikflaschen werden hingegen nur knapp 28 Prozent überhaupt
wieder zu Flaschen recycelt, der Rest wird großteils verbrannt oder
zu Folien und Fasern verarbeitet.

2020 haben Mehrweg-Produkte wie die Milch-Mehrwegflasche oder neue
Mehrweg-Limonaden ein Comeback gefeiert. Dennoch fristen
Mehrwegsysteme insgesamt weiter ein Nischendasein. Die aktuelle
Erhebung von Greenpeace zeigt, dass im Jahr 2020 Limonaden und Saft
zu rund 95 Prozent in Einweg-Plastikflaschen oder Aludosen verkauft
werden, bei Mineralwasser sind es rund 90 Prozent. Positive Ausnahme
ist Bier – hier werden rund 50 Prozent der Getränke in
Mehrwegflaschen angeboten. Spitzenreiter im Ranking ist Interspar,
der im letzten Jahr 24 neue Mehrwegprodukte eingeführt hat. Den
höchsten Mehrweganteil insgesamt hat Unimarkt. „Wenn die meisten
Supermärkte lediglich viel PR-Lärm um kosmetische Änderungen machen,
braucht es gesetzlich verpflichtende Regelungen für Pfand und
Mehrweg. Die enorme Ressourcenverschwendung durch Wegwerfverpackungen
muss gestoppt werden, um Umwelt und Klima zu schützen”, fordert
Panhuber.

- Factsheet zu Mehrweg: https://bit.ly/Factsheet-Mehrweg

- Supermarkt-Erhebung: https://bit.ly/Tabelle-Mehrweg

- Bildmaterial: https://bit.ly/Bildmaterial-Mehrweg

Das Fotomaterial steht unter Angabe der Credits (im Dateinamen) für
die redaktionelle Nutzung kostenlos zur Verfügung.

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