Corona und instabile Wetterverhältnisse führten zu Rückgang
Utl.: Corona und instabile Wetterverhältnisse führten zu Rückgang =
Wien (OTS) - Von 1. Jänner bis 15. Juli 2020 sind in Österreich 30
Motorradfahrer tödlich verunglückt, deutlich weniger als im
Vergleichszeitraum der Vorjahre (2019: 44, 2018: 54). Die meisten
tödlichen Motorradunfälle gab es in Oberösterreich (11) vor
Niederösterreich (8), Kärnten, Salzburg, der Steiermark, Tirol, Wien
(je 2) und Vorarlberg (1). (Quelle: Statistik Austria &
ÖAMTC-Unfallforschung (eigene Aufzeichnungen), Stand: 15. Juli 2020).
"Der Rückgang ist auf das verringerte Verkehrsaufkommen durch Corona
und teilweise suboptimale Wetterverhältnisse seit Mai
zurückzuführen", erklärt ÖAMTC-Verkehrstechniker David Nosé.
Eine Analyse der Unfallstatistik der vergangenen Jahre zeigt: Die
meisten Motorradunfälle (fast 90 Prozent) passieren bei guten
Fahrbedingungen – tagsüber und auf trockener Fahrbahn. Die kommenden
Sommerwochen können die Bilanz also noch verschlechtern, denn
besseres Wetter sowie die Urlaubszeit könnten die Biker zu vermehrten
Ausfahrten und verringertem Risikobewusstsein animieren.
Die Unfalltypen und -ursachen sind laut Analyse der
ÖAMTC-Unfallforschung in den vergangenen Jahren konstant: Die meisten
Motorradunfälle sind Alleinunfälle (rd. ein Drittel), verursacht
meist durch nicht angepasste Geschwindigkeit sowie Unachtsamkeit /
Ablenkung in Kombination mit mangelndem Fahrkönnen. Kreuzungsunfälle
(rd. ein Viertel) passieren häufig durch Vorrangverletzungen – oft
wird der Motorradfahrer vom Unfallgegner übersehen, z. B.
Linksabbieger, die einen entgegenkommenden Biker nicht wahrnehmen.
"Durch die schmale Silhouette 'verschwinden' Motorräder im
Kreuzungsbereich quasi hinter A- oder B-Säulen eines Pkw bzw. hinter
Wegweisern, Werbetafeln und Ähnlichem", erklärt Nosé. Bessere
Sichtverhältnisse durch entsprechende bauliche Gestaltung der
Straßeninfrastruktur sowie Pkw mit besserer Rundumsicht könnten
derartige Situationen entschärfen. Ein weiteres Problem sind Unfälle
im Richtungsverkehr (rd. ein Fünftel aller Motorradunfälle). Auch
hier führen ungünstige Sichtverhältnisse zu einem toten Winkel, was
dazu führen kann, dass ein überholender Motorradfahrer beim
Spurwechsel übersehen wird.
Regelmäßiges Üben als Um und Auf für sicheres Motorradfahren
Wer mit dem Motorrad unterwegs ist, muss sein Gerät beherrschen, sich
möglicher Risikosituationen bewusst sein und Reserven haben.
Regelmäßiges Training hilft, dass man auch in heiklen Situationen
intuitiv richtig reagieren und Fahrfehler anderer, oft stärkerer
Verkehrsteilnehmer ausgleichen kann. Unter www.oeamtc.at/fahrtechnik
kann man sich über Motorrad-Trainings in den acht ÖAMTC Fahrtechnik
Zentren informieren und die Kurse online buchen.
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