• 14.07.2020, 11:39:57
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  • OTS0081

LR Schleritzko präsentierte Maßnahmen zur Steigerung des Radverkehrs in Niederösterreich

200 neue Kilometer an Radschnellwegen bis 2030 & Erhöhung der Bike&Ride-Plätze auf 30.000 in den nächsten 5 Jahren

Utl.: 200 neue Kilometer an Radschnellwegen bis 2030 & Erhöhung der
Bike&Ride-Plätze auf 30.000 in den nächsten 5 Jahren =

St. Pölten (OTS/NLK) - Aktive Mobilität, sprich Radfahren und
Zufußgehen, soll in den Mobilitätsplänen des Landes Niederösterreichs
in Zukunft eine noch größere Rolle spielen. Mobilitäts-Landesrat
Ludwig Schleritzko gab heute, Dienstag, im Rahmen einer
Pressekonferenz neben dem Traisentalradweg beim Landtagsschiff in St.
Pölten einen Überblick über den Status Quo des Radverkehrs in
Niederösterreich und einen Ausblick auf geplante
Infrastrukturmaßnahmen zur Förderung desselben. Das Ziel dabei ist
klar: eine Verdoppelung des Anteils des Radverkehrs.

Mobilitäts-Landesrat Ludwig Schleritzko betonte die Chance, das
Mobilitätssystem in Niederösterreich „deutlich nachhaltiger zu
gestalten“. „Wir haben die Mobilitätswende eingeleitet“, führte er
aus, dass es nicht nur darum gehe, das Klima zu schützen, sondern
auch die Gesundheit der Landesleute zu stärken. Neben dem Ausbau des
öffentlichen Verkehrs sollen daher die Radfahrerinnen und Radfahrer
deutlich mehr in den Fokus der Landespolitik gestellt werden, hielt
der Landesrat fest, dass das Fahrrad im Denken gleichberechtigt mit
PKW, Zug und Bus behandelt werden solle.

„79 Prozent aller Haushalte besitzen zumindest ein Fahrrad. Der
durchschnittliche Haushalt besitzt zwei Fahrräder“, führte
Schleritzko aus, dass die Fahrrad-Verfügbarkeit in der Altersklasse
sechs bis 17 Jahre mit 89 Prozent am größten sei. Gleich danach komme
die mittlere Altersklasse von 35 bis 49 Jahren mit einer
Fahrrad-Verfügbarkeit von 82 Prozent. Am geringsten sei die
Fahrrad-Verfügbarkeit ab 65 Jahren, diese liege bei 48 Prozent, sagte
der Mobilitäts-Landesrat, dass die Fahrrad-Verfügbarkeit im Alter
abnehme.

„Sieben Prozent der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher
besitzen ein Elektro-Fahrzeug“, betonte Schleritzko, dass die letzte
Mobilitätserhebung ergeben habe, dass die Fahrräder mehr genutzt
werden. 15 Prozent der Landsleute würden angeben, ihr Rad mehr zu
nutzen als noch vor fünf Jahren, 48 Prozent würden außerdem gerne
noch mehr Radfahren, als sie das heute tun.

„Nur sieben Prozent aller Wege werden mit dem Rad zurückgelegt“,
führte der Landesrat aus, dass 40 Prozent aller Wege, die mit dem
Auto zurückgelegt werden unter fünf Kilometer lang sind. Der
durchschnittliche Rad-Weg betrage 4,1 Kilometer bzw. 20 Minuten – für
fünf Kilometer brauche man etwa 25 Minuten. „Die Reichweite wird mit
einem Elektrofahrzeug größer“, betonte der Landesrat, dass sich die
durchschnittlich mit dem Elektrofahrzeug zurückgelegten Wege auf 8,4
Kilometer erhöhen. Hier gebe es viel Potenzial, meinte Schleritzko,
dass das Rad als Alternative zum PKW „nichts Utopisches“ sei.

Als klares Ziel definierte der Landesrat: „Wir wollen in den nächsten
zehn Jahren den Anteil des PKW-Verkehrs senken und den Anteil des
Radverkehrs verdoppeln.“ Deshalb werde man in die Infrastruktur
investieren, daran arbeiten, die Anschaffung für Elektro-Fahrräder
noch attraktiver zu machen und auf Bewusstseinsbildung und
Bewusstseinsschärfung setzen.

Was den Infrastrukturausbau anbelange, habe man durch den Ausbau der
sogenannten Radl-Grundnetze in den letzten Jahren einige sehr
positive Erfahrungen gemacht: „Im Raum St. Pölten konnte der Anteil
des Radverkehrs etwa auf 14 Prozent gesteigert werden. 13 Prozent
sind es im Raum Korneuburg. Im Tullnerfeld sind es zwölf Prozent,
ebenso wie im Radl-Grundnetz-Gebiet Wien West“, so Schleritzko. „Wir
wollen diesen Weg nicht nur weitergehen, sondern das Tempo und vor
allem die Qualität erhöhen“, führte der Landesrat aus, dass bis 2030
200 Kilometer Radschnellwege geschaffen werden sollen.

„Radschnellwege zeichnen sich durch besondere Ausbaustandards aus“,
betonte Schleritzko, dass diese das Radfahren auf den
potenzialstärksten Routen in den einzelnen Hauptregionen besonders
attraktiv machen sollen. Sie sollen das „Top-Level“ werden, wenn es
um die Rad-Infrastruktur gehe. Es gehe dabei vor allem um sichere
Infrastruktur, führte der Landesrat aus, dass man den PKW- baulich
vom Fahrradverkehr trenne. Damit gehe man auf eines der größten
Hemmnisse ein, auf das Rad zu steigen, nämlich die Angst vor der
Gefahr verletzt zu werden.

Für die ersten Pilotprojekte habe man vier Regionen ausgewählt: 1.
Stockerau – Korneuburg – Bisamberg, 2. Gänserndorf – Deutsch Wagram –
Süßenbrunn, 3. Kottingbrunn – Baden – Mödling, 4. Gmünd – Schrems.
Für die Umsetzung dieser Projekte brauche es etwa 26,1 Millionen
Euro. Abseits der Investitionen des Landes, verhandele man auch über
Fördermittel des Bundes für diese Projekte, außerdem würden auch die
Gemeinden einen Beitrag leisten. Die Auswahl der Pilotprojekte sei
aufgrund ihres Potenzials getroffen worden, führte der Landesrat aus,
dass im Umfeld von zwei Kilometern dieser Radschnellwege 163.000
Menschen leben, die von den Verbindungen profitieren.

Neben dem Bau der Radschnellwege werde man auch weiter in den Ausbau
des Radwegenetzes in Niederösterreich investieren. Was die
Finanzierung betreffe, greife man auf zwei Budgettöpfe zurück: Zum
einen werde es für 2020 und 2021 aus den Corona-Paketen des Landes
insgesamt 8 Millionen Euro für den Ausbau von Fußgänger- und Radwegen
geben – hier finanzieren das Land Niederösterreich und die Gemeinden
gemeinsam. Zum anderen stünden 4 Millionen Euro im regulären Budget
des Landes zur Verfügung. Also insgesamt 12 Millionen Euro für
Projekte im Umfang von 50 Kilometer.

„42 Prozent der täglichen Arbeitswege haben eine Distanz von 20 und
mehr Kilometern“, führte Schleritzko aus, dass Niederösterreich ein
Land der Pendler sei und solche Entfernungen zu Fuß oder mit dem Rad
kaum zu bewältigen seien, für eine kombinierte Nutzung von aktiver
Mobilität und öffentlichem Verkehr seien diese aber gut geeignet.
Deshalb werde man in den kommenden fünf Jahren das Angebot an
Bike&Ride-Plätzen an Bahnhaltestellen um 30 Prozent auf 30.000
erhöhen. „Zukünftig sollen auch unkompliziert nutzbare Radgaragen
oder Radboxen an stark frequentierten Haltestellen ein attraktives
Angebot darstellen“, betonte der Landesrat, dass man damit auch den
Nutzerinnen und Nutzern hochwertiger Räder ein gutes Service bieten
wolle.

Mit all diesen Maßnahmen – Ausbau der Radinfrastruktur, 200 neue
Kilometer an Radschnellwegen bis 2030 und Aufstockung des
Bike&Ride-Angebotes um fast ein Drittel – wolle man den Anteil des
Radverkehrs verdoppeln. „Das macht Niederösterreich nicht nur
klimafit, sondern auch gesünder“, so Schleritzko.

Nähere Informationen: Büro LR Schleritzko, Florian Krumböck, BA,
Telefon 02742/9005-13546, E-Mail florian.krumboeck@noel.gv.at

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