- 29.06.2020, 12:27:12
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„kreuz und quer“ über „Die Geheimnisse des Petersdoms“ und die schwierige Geschichte der Beziehung der Piusbruderschaft zu Rom
Am 30. Juni ab 22.35 Uhr in ORF 2
Utl.: Am 30. Juni ab 22.35 Uhr in ORF 2 =
Wien (OTS) - Inmitten des Vatikans befindet sich ein monumentaler
Sakralbau, der als Epizentrum der katholischen Kirche gilt: Der
Petersdom, ein Bau der Superlative und Heimat etlicher Meisterwerke
christlicher Kunst. Wie kein zweites Gebäude steht die Basilika St.
Peter für die Geschichte, die Faszination und die Macht der
katholischen Kirche. Die neue „kreuz und quer“-Dokumentation „Die
„Geheimnisse des Petersdoms“ von Stanislas Kraland deckt am Dienstag,
dem 30. Juni 2020, um 22.35 Uhr in ORF 2 die Geheimnisse auf, die in
der langjährigen Geschichte dieses großen Kulturerbes des
Christentums verborgen liegen. Um 23.20 Uhr folgt Peter Beringers
Film „Päpstlicher als der Papst – Die Piusbruderschaft“.
„Die Geheimnisse des Petersdoms“ – Ein Film von Stanislas Kraland
Der Petersdom ist ein Meisterwerk der Renaissance und beeindruckt
auch heute noch durch seine besondere Architektur, die vielen
Kunstwerke und nicht zuletzt durch seine imposanten Maße: Mit etwa
211 Metern Länge und 155 Metern Breite bietet der Petersdom Platz für
60.000 Menschen. Der Bau der Basilika zieht sich über 120 Jahre hin.
In den 1940er Jahren werden in der Kirche schließlich Gebeine
entdeckt. Sie könnten dem wohl wichtigsten Apostel und ersten Papst
gehören, dem heiligen Petrus. Über seinem Märtyrergrab soll der
Petersdom einst errichtet worden sein.
Die bewegte Geschichte des Petersdoms beginnt allerdings bereits im
4. Jahrhundert nach Christus, als Kaiser Konstantin eine erste große
Basilika zu Ehren des Apostels Petrus errichten lässt. Alt St. Peter,
der Vorgängerbau der heutigen Peterskirche, steht als Symbol für die
Macht des Papstes und die Autorität des Heiligen Stuhls. Das
Gotteshaus markiert zugleich den Beginn einer neuen Ära, der römische
Polytheismus wird vom Glauben an einen Gott abgelöst. Alt St. Peter
wird für die Pilger der westlichen Welt fast augenblicklich zum
Hauptziel. Schon damals strömen sie in Scharen zu ihm hin. Rund 1.000
Jahre später steht die erste Basilika noch immer. Der christliche
Glaube hat sich in ganz Europa durchgesetzt, die katholische Kirche
ist zu einer reichen und mächtigen Institution geworden, die von Rom
aus regiert wird. Der ehrgeizige Giuliano Della Rovere steht ihr als
Papst Julius II. vor. Er beschließt den Umbau seiner wichtigsten
Kirche, denn die alte konstantinische Basilika entspricht nicht mehr
der Ästhetik der Zeit. Für den Neubau engagiert Julius II. den
fortschrittlichen Architekten Donato Bramante. Dessen erster Entwurf
hat im Grundriss die Form eines griechischen Kreuzes. Die kolossale
Kuppel erhebt sich in der Mitte. Ein Zeichen für die Gläubigen: Hier
liegt das Grab des Apostels Petrus.
Ab 1506 arbeiten Tausende Arbeiter, Handwerker, Steinmetze, Schmiede
und Maurer an dem gewaltigen Projekt. Ein solcher Monumentalbau
verschlingt auch unglaubliche Mengen an Geld. Und so trifft der Papst
schließlich eine Entscheidung, die für die Kirche katastrophale
Folgen nach sich ziehen wird: Um den Bau zu finanzieren, verfällt
Julius II. auf den Ablasshandel. Gegen Geld, das in den Bau des
Petersdoms fließt, können sich die Gläubigen von ihren Sünden
freikaufen. Ein Mann ist besonders abgestoßen. Martin Luther ist
ohnehin längst empört über den päpstlichen Luxus und die Korruption
im Vatikan. Es gibt uneheliche Kinder und offene Prostitution. In
Luthers Augen ist das päpstliche Rom nichts ist als Pomp. Der
Petersdom wird zum Synonym für den Turmbau zu Babel — und schließlich
zum Sinnbild der Spaltung des Christentums.
Die Dokumentation spürt der wechselvollen und spannenden Geschichte
dieses monumentalen Gotteshauses nach, das noch heute als Zentrum der
katholischen Kirche im Herzen Roms steht und jedes Jahr Millionen
Pilger/innen sowie Touristinnen und Touristen anzieht. Kunst- und
Architekturhistoriker/innen machen die Vergangenheit der Basilika St.
Peter lebendig und geben Einblick in die verborgenen Geheimnisse des
Petersdoms, der als architektonisches Meisterwerk der
Renaissancekunst zu den imposantesten religiösen Orten der Welt
gehört.
„Päpstlicher als der Papst – Die Piusbruderschaft“ – Ein Film von
Peter Beringer
Die Piusbruderschaft, 1970 von Erzbischof Marcel Lefebvre gegründet,
sieht die katholische Kirche auf einem Irrweg des Modernismus und
lehnt die Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils als zeitgeistige
Verwässerung des katholischen Glaubens ab. Ihr Festhalten an der
alten tridentinischen Liturgie ist nur das deutlichste äußere Merkmal
ihrer innersten Überzeugungen. Dennoch laufen seit vielen Jahren
Gespräche mit dem Vatikan, um die volle Einheit der einst
exkommunizierten Bruderschaft mit der katholischen Kirche wieder
herzustellen – bisher ohne Durchbruch. Nach welchen Prinzipien leben
die Mitglieder der Piusbruderschaft – Priester und Laien – und wie
begründen sie ihre Sicht auf Kirche, Welt und Gesellschaft? Peter
Beringers Film geht diesen Fragen nach und skizziert dabei auch die
schwierige Geschichte der Beziehung zu Rom.
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