• 04.06.2020, 11:01:26
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  • OTS0101

ÖAMTC: Pop-Up-Radweg Hörlgasse ist kein Vorbild für eine Umgestaltung

Wien (OTS) - Nach Praterstraße und Wagramer Brücke wurde
Dienstagnacht nun auch in der Hörlgasse ein weiterer temporärer
Radfahrstreifen errichtet. Der damit verbundene Verlust eines
Fahrstreifens führt jedoch im Morgenverkehr zu Verkehrsproblemen, wie
Meldungen der ÖAMTC-Mobilitätsinformationen zeigen und der Club im
Rahmen eines Lokalaugenscheins Mittwoch- und Donnerstagfrüh
feststellen konnte. Trotz Corona-bedingt reduziertem
Verkehrsaufkommen kam es während des Frühverkehrs in der Hörlgasse
und im angrenzenden Straßennetz zu Staubildungen, die
zwischenzeitlich mehrere hundert Meter auf die Roßauer Lände
zurückreichten. Erst im Laufe des Tages löste sich die Staubildung
wieder auf.

„Die Einrichtung dieses Pop-Up-Radweges in der Hörlgasse ist für den
Mobilitätsclub nicht nachvollziehbar, zumal in benachbarten
Parallelstraßen ohnehin drei Hauptradrouten verlaufen – und zwar
Berggasse, Maria-Theresien-Straße und natürlich der Ring.
Dementsprechend niedrig ist die Auslastung des neuen
Radfahrstreifens“, so ÖAMTC-Verkehrsexperte Matthias Nagler. Am
ersten Tag nach Einführung des Pop-Up-Radweges wurden gerade einmal
sieben Radfahrer innerhalb einer halben Stunde gezählt.
Darüber hinaus könnten laut Nagler die unübersichtlichen
Querungsstellen in Kreuzungsbereichen zu Unfällen mit Rechtsabbiegern
führen: „Sichere Radfahrinfrastruktur kann nicht einfach über Nacht
geschaffen werden, sondern erfordert sorgfältige Planung“.

Von Verkehrsstadträtin und Bezirk wurde bereits angekündigt, dass der
Radweg im Zuge einer Umgestaltung dauerhaft bleiben könnte.
Diesbezüglich ist Nagler jedoch skeptisch: „Der Versuch macht
deutlich, dass in der Hörlgasse alle drei Fahrstreifen benötigt
werden. Ob daneben Parkstreifen, Bäume oder breitere Gehsteige
errichtet werden sollen, wird anhand einer Anwohnerbefragung zu
entscheiden sein - nicht jedoch auf Grund von Einzelmeinungen aus dem
Bezirk.“ Eine Verkehrsberuhigung von Hauptverkehrsstraßen sei aber
ohnehin nicht sinnvoll, da so der Verkehr in die Wohngebiete
ausweicht, gibt der Experte zu bedenken.

Wie bereits bei den anderen temporären Radfahrstreifen fordert der
ÖAMTC auch in der Hörlgasse eine Evaluierung der Pop-Up-Anlage.
„Stellt man dabei fest, dass die Belastung für den Kfz-Verkehr in
keinem akzeptablen Verhältnis zum Nutzen für den Radverkehr stehen,
so ist die Behörde gefordert, ihn wieder aufzulassen und die
Verkehrsorganisation entsprechend den tatsächlichen Bedürfnissen der
Verkehrsteilnehmer anzupassen“, so Matthias Nagler abschließend.

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