• 25.05.2020, 11:44:42
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Grüne Linz: Schobesberger: Wie im falschen Film: Autokino an der Donau ist für eine „Klimahauptstadt“ absurd

Linz (OTS) - Während andere Städte alles versuchen, um Autos aus den
Zentren hinauszubringen, geschieht in Linz einmal mehr das Gegenteil.
Direkt an der Donau, an einem der schönsten Plätze unserer Stadt,
soll ein Autokino entstehen. „Anstatt diesen wunderbaren Platz den
Menschen zurückzugeben, sollen dort künftig mehr als 200 Autos Platz
finden. Während wir uns seit Jahren dafür einsetzen, dass die Schiffe
endlich an den Strom angeschlossen werden, um Lärm und Abgase zu
reduzieren, sollen jetzt die BewohnerInnen durch ein neues
Autoprojekt zusätzlich belastetet werden. Das ist absurd, da fühlt
man sich wie im falschen Film“, betont Umweltstadträtin Eva
Schobesberger.

Gerade im Sommer, wenn alle Fenster offen sind, ist die Belästigung
für die BewohnerInnen besonders hoch. „Es ist sicher nicht lustig,
wenn am Abend mehr oder weniger gleichzeitig über 200 Autos zufahren
und dann in der Nacht gleichzeitig wieder wegfahren. Es ist außerdem
nicht sehr realistisch, dass im Hochsommer beim Filmschauen alle
Autofenster geschlossen bleiben und auf die Klimaanlagen und damit
das Einschalten des Motors verzichtet wird. Das ist mit Sicherheit
eine enorme Zusatzbelastung für die unmittelbare Wohnbevölkerung,
aber auch für den ganzen Stadtteil. Die Autos lösen sich nach Ende
der Filmvorführung ja nicht in Luft auf“, gibt Schobesberger zu
bedenken.

Warum bleiben beauftragte Nutzungskonzepte unter Verschluss?

Die Stadt hat es sich ja auch einiges kosten lassen und über die
„Zukunftswerkstatt“ bei der Kunstuni ein Nutzungs-Konzept für das
Urfahrmarkt-Areal in Auftrag gegeben. Ziel des Auftrags war es, Ideen
zu finden, wie dieses kostbare Gebiet auch kurzfristig genutzt und
den Menschen zurück gegeben werden kann. Das ist auch fertig
ausgearbeitet, schließlich hätte das Konzept bereits am 13. März
präsentiert werden sollen. Diese Präsentation wurde jetzt auf Juli
verschoben. „Dass der Bürgermeister die Arbeit der Kunstuni in der
Schublade behält und stattdessen mit dem Autokino ein Konzept aus dem
Amerika der 1960er Jahre hervorkramt, ist für mich völlig
unverständlich. Es ist nicht nur fantasielos jetzt wieder Autos aufs
Urfahrmarktgelände zu parken, sondern eine unzumutbare Belastung für
die BewohnerInnen und klimapolitisch das völlig falsche Signal“, so
Schobesberger.

Zudem ist es auch aus der Perspektive einer verantwortungsvollen
Wirtschaftsförderung nicht sinnvoll. Wenn man so etwas unbedingt
haben will, warum nicht am Parkplatz des Cineplexx. Dort ist die
Infrastruktur vorhanden, es ist mitten im Gewerbegebiet und es gibt
keine unmittelbaren Anwohnerinnen. Stattdessen hier zusätzliche
Konkurrenz ins Zentrum zu holen, ist aus meiner Sicht nahezu grotesk.
So entsteht noch mehr Druck auf die ohnehin schon sehr belasteten
Innenstadtkinos und unsere Gastro“, so Schobesberger.

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