• 23.05.2020, 08:42:23
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  • OTS0007

Kirche in Österreich trauert um Bischof Johann Weber

Emeritierter Grazer Bischof im 94. Lebensjahr verstorben - Weber leitete von 1969 bis 2001 die Diözese Graz-Seckau und war von 1995 bis 1998 Vorsitzender der Österreichischen Bischofskonferenz - Schönborn: Bischof Weber war ein Glück für die Kirche in Österreich

Utl.: Emeritierter Grazer Bischof im 94. Lebensjahr verstorben -
Weber leitete von 1969 bis 2001 die Diözese Graz-Seckau und
war von 1995 bis 1998 Vorsitzender der Österreichischen
Bischofskonferenz - Schönborn: Bischof Weber war ein Glück für
die Kirche in Österreich =

Graz (KAP) - Die Diözese Graz-Seckau und mit ihr die österreichische
Kirche trauert um Bischof Johann Weber. Der langjährige Grazer
Diözesanbischof und frühere Vorsitzende der Österreichischen
Bischofskonferenz ist in der Nacht auf den 23. Mai im 94. Lebensjahr
in Graz verstorben, teilte die Diözese am Samstagmorgen mit. Der von
1969 bis 2001 amtierende Bischof von Graz war wichtiger Gestalter und
Impulsgeber für die Kirche in Österreich und stellte in vielen
Bereichen der Seelsorge die Weichen neu. Zuletzt lebte er in einem
Alten- und Pflegeheim der steirischen Landeshauptstadt und feierte
noch vergangenen Herbst sein 50-jähriges Bischofsjubiläum. Seit
Mittwoch befand er sich in intensivmedizinischer Betreuung.
Informationen zu Begräbnis und Requiem will die Diözese in Kürze
bekanntgeben.

Tief betroffen vom Tod Webers zeigte sich Diözesanbischof Wilhelm
Krautwaschl in einer ersten Reaktion: "Das hat mich schwer getroffen,
auch wenn wir uns ob seines hohen Alters und seines eigenen, offenen
Umganges mit dem Tod seelisch vorbereiten konnten. Seine
Herzlichkeit, seine Offenheit und sein tiefer Glaube waren über
Jahrzehnte das Rückgrat unserer Diözese. Er hat Generationen von
Menschen und unsere Steiermark geprägt. Ich bin dankbar für dieses
Gottesgeschenk an geistlichem Leben", so Krautwaschl.

"Es war ein Glück für die Kirche in Österreich, dass Bischof Weber ab
1995 an ihrer Spitze stand." Mit diesen Worten über seinen Vorgänger
im Amt als Vorsitzender der Bischofskonferenz würdigte Kardinal
Christoph Schönborn den am Samstag verstorbenen steirischen
Langzeitbischof. "Bischof Weber hat in der schweren Zeit nach der
Causa Groer und dem 'Kirchenvolks-Begehren' die Kirche sehr gut
geleitet", hielt Schönborn im Interview mit Kathpress fest. In den
kirchlich schwierigen 90er-Jahren habe sich Weber immer als "ein
weiser, kluger, ausgleichender und zugleich engagierter und mutiger
Bischof bewiesen". Sein ganzes Geschick habe Bischof Weber dann im
Rahmen des von ihm initiierten "Dialogs für Österreich" beweisen
können und bei der damit verbundenen Delegiertenversammlung 1998 in
Salzburg, "die er ausgezeichnet moderiert hat", so der Kardinal.

Erste persönliche Erfahrungen mit dem damaligen steirischen Bischof
konnte Schönborn von 1973 bis 1975 sammeln, wo er als Studentenkaplan
neben dem damaligen Studentenpfarrer Egon Kapellari in Graz gewirkt
hatte. "Ich habe ihn schon damals als einen sehr menschennahen und
beliebten Bischof erlebt". Bereits die Ernennung von Weber zum
Bischof habe viel Zustimmung und Freude unter den sterischen
Katholiken ausgelöst, erinnerte Schönborn. Zuvor hatte sich Weber als
Pfarrer von St. Andre, in einem der "schwierigsten Viertel in Graz",
bewährt und es dort "sehr gut gemacht".

Bischof Weber habe seine "pastorale Erfahrung, kerngesunde
Frömmigkeit und Bodenständigkeit" besonders ausgezeichnet, so
Schönborn weiter. "Ich war immer beeindruckt von der pastoralen
Kreativität der steirischen Kirche mit ihrer gesunden Frömmigkeit und
Verwurzelung im Volk, für die Bischof Weber stand".

Auch Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer zeigte sich betroffen vom
Tod des Altbischofs: "Bischof Johann hat in den Herzen der
Steirerinnen und Steirer einen ganz besonderen Platz. Er war über
Jahrzehnte das geistliche Herz einer aufblühenden Steiermark. Sein
aufbrechender offener Geist verpflichtet dem 2. Vatikanischen Konzil
prägte als Bischof der kleinen Leut' Generationen von SteirerInnen.
Ich konnte ihm im April noch zu seinem Geburtstag gratulieren und war
sehr berührt von seiner Antwort."

Mehr: https://www.kathpress.at/goto/meldung/1892723

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