• 21.05.2020, 11:09:13
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  • OTS0036

Land NÖ unterstützt Zentrum für Allergieforschung

LH Mikl-Leitner: Neue Hoffnung für Menschen mit Allergieerkrankungen

Utl.: LH Mikl-Leitner: Neue Hoffnung für Menschen mit
Allergieerkrankungen =

St. Pölten (OTS/NLK) - In Niederösterreich wird zum Wohle des
Menschen in allen Bereichen der Medizin gearbeitet und geforscht. Wie
überall, liegt derzeit auch in Niederösterreich der Fokus der Medizin
auf der Bekämpfung des Coronavirus und auf der Entwicklung eines
Impfstoffes und Heilmittels. Dennoch ist es wichtig, auch jetzt in
andere Bereiche innovativer und zukunftsweisender Forschung für die
Bevölkerung zu investieren. „Gerade Allergien führen zu massiven
Einschränkungen und großen gesundheitlichen Problemen für die
Bevölkerung. Wir wollen daher mit einem weltweit einzigartigen
Zentrum für Allergieforschung eine neue Hoffnung für Menschen mit
Allergieerkrankungen geben“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Mit dem Danube Allergy Research Cluster entsteht ein neues Zentrum
für Allergieforschung, das an der Diagnose, Behandlung und Prävention
von allergischen Erkrankungen arbeiten wird. Das Land
Niederösterreich unterstützt dieses Vorhaben für die nächsten drei
Jahre mit insgesamt rund 7,6 Millionen Euro. „Gesundheit ist einer
der Schwerpunkte unserer Landespolitik und wird nicht umsonst als das
höchste Gut des Menschen bezeichnet. Gerade die Pollensaison ist aber
jedes Jahr aufs Neue eine enorme gesundheitliche Herausforderung für
viele Betroffene. Bei diesem Zentrum wollen wir daher vor allem den
Nutzen für die Bevölkerung in den Fokus stellen“, führt
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner aus.

Im Danube Allergy Research Cluster werden in 16 verschiedenen
Forschungsprojekten bis zu 96 Personen zum Thema Allergien forschen.
Im Rahmen dieser Forschungsprojekte werden unter anderem neue
Verfahren entwickelt, um allergischen Erkrankungen besser vorbeugen
zu können; neue Impfstoffe, beispielsweise gegen
Gräserpollenallergien, entwickelt, um allergische Erkrankungen noch
besser behandeln zu können; und neue Allergiechips entwickelt, um
eine bessere und schnellere Diagnose von Allergien zu ermöglichen.
International führende Forscherinnen und Forscher sowie Klinikerinnen
und Kliniker in der Allergieforschung aus Niederösterreich und Wien
werden im Rahmen dieser Projekte zusammenarbeiten.

Zusätzlich werden die talentiertesten Nachwuchswissenschafterinnen
und Nachwuchswissenschafter aus der ganzen Welt nach Niederösterreich
und Wien kommen, um an diesem Vorhaben mitzuwirken. Ein
internationales PhD-Programm mit Allergiefokus wird ebenfalls Teil
des Forschungsprogramms sein. Bis zu 17 internationale
PhD-Studierende werden ihre Ausbildung im Rahmen des Projektes
dadurch abschließen können.

Ab 2021 wird von der Karl Landsteiner Privatuniversität auch ein
Weiterbildungslehrgang online und vor Ort in Krems angeboten. Der
Lehrgang bietet Medizinerinnen und Medizinern sowie Klinikerinnen und
Klinikern die Möglichkeit, Fachwissen im Bereich der Allergologie zu
erwerben und von den neuesten Erkenntnissen der Forschung auf diesem
Gebiet zu profitieren. „Durch den Danube Allergy Research Cluster
werden wir auch eine wissenschaftliche Vorreiterrolle einnehmen und
den Wissenschafts- und Gesundheitsstandort nachhaltig stärken. Denn
vom Danube Allergy Research Cluster werden auch alle Medizinerinnen
und Mediziner sowie Klinikerinnen und Kliniker nachhaltig
profitieren. Das kommt in weiterer Folge jedem und jeder Einzelnen zu
Gute“, freut sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.

Am Danube Allergy Research Cluster beteiligt sind die Karl
Landsteiner Privatuniversität, die Medizinische Universität Wien, die
Universität für Bodenkultur (IFA Tulln), die Veterinärmedizinische
Universität Wien, das Austrian Institute of Technology (Standort
Tulln) und die Universitätskliniken St. Pölten und Krems.

Geleitet wird dieses Zentrum von Univ.-Prof. Dr. Rudolf Valenta,
einem der anerkanntesten Forscher auf dem Gebiet der Allergologie.
„Der neue Danube Allergy Research Cluster ist eine große Chance für
die Allergieforschung in Niederösterreich. Wir freuen uns schon alle
sehr auf eine fruchtbare Zusammenarbeit. Bereits 30 Prozent der
Weltbevölkerung leiden derzeit an Allergien, und die Zahlen steigen.
In 10 bis 15 Jahren werden es mehr als 50 Prozent sein, denn Studien
in Geburtskohorten zeigen, dass bereits jetzt 50 bis 60 Prozent der
Kinder bei Schuleintritt allergische Sensibilisierungen haben und
damit anfällig sind, Allergien zu entwickeln“, erklärt Univ.-Prof.
Dr. Rudolf Valenta, Leiter des Danube Allergy Research Clusters.
Daher sei es laut dem Experten notwendig „die Diagnosen zu verbessern
sowie innovative Behandlungs- und Präventionsmethoden zu erforschen“.

Eines der Forschungsprojekte wird von Priv.-Doz. DI Dr. Angela
Sessitsch, Vizepräsidentin der Österreichische Gesellschaft für
Molekulare Biowissenschaften und Biotechnologie (ÖGMBT) und Head of
Competence Unit Bioresources des AIT Austrian Institute of
Technology, Wien, geleitet. „In schlecht belüfteten Wohnräumen, wie
zum Beispiel im Badezimmer, findet man oft Schimmelpilze an den
Wänden, teils auch hinter Möbelstücken. Schimmelpilze findet man auch
in Blumentöpfen und sogar in Lebensmitteln, aber auch in Klimaanlagen
oder Luftbefeuchtern. Viele Menschen leiden an Allergien und
reagieren auch auf Schimmelpilzsporen. Während eine Reihe typischer
Schimmelallergene mittlerweile sehr gut erforscht ist, und auch in
der Diagnostik zum Einsatz kommt, gibt es eine große Anzahl an
bislang unbekannten Schimmelallergenen. Das hat unter anderem mit der
schier unvorstellbaren Biodiversität der Pilze zu tun, aber auch mit
komplexen Interaktionen von Pollen, Pilzsporen, Bakterien und anderen
Luftbestandteilen. Das AIT Austrian Institute of Technology verfügt
über eine langjährige Erfahrung mit der Untersuchung von
luftgetragenen Pilzen in Innenräumen sowie im Außenbereich und hat in
den letzten Jahren eine Sammlung von Pilzen aus sehr
unterschiedlichen Lebensräumen angelegt. Diese Sammlung wird
eingehend hinsichtlich allergener Wirkung untersucht werden, um
letztendlich verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten
entwickeln zu können“, so Priv.-Doz. DI Dr. Angela Sessitsch über ihr
Forschungsprojekt.

Prim. Univ.-Prof. Dr. Franz Trautinger, Leiter der Universitätsklinik
für Haut-und Geschlechtskrankheiten St. Pölten und
Universitätsprofessor an der Karl Landsteiner Privatuniversität für
Gesundheitswissenschaften in Krems erklärt: „Wir möchten eine
praxisrelevante Studie mit einem neuen Allergietest mit Mikrochips
durchführen. Die molekulare Diagnostik eröffnet uns dabei neue
Möglichkeiten in der klinisch praktischen Patientenversorgung, weil
sie uns ein breiteres Bild zeigt. Für viele Menschen mit Allergien
könnte ein enormer Zusatznutzen entstehen, da eine viel
differenziertere Diagnose möglich wird.“

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NLK

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