EU Kommission verpasst Startschuss für zukunftsfähige Landwirtschaft - Überproduktion von Fleisch hat katastrophale Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt, Klima, Tierwohl
Utl.: EU Kommission verpasst Startschuss für zukunftsfähige
Landwirtschaft - Überproduktion von Fleisch hat katastrophale
Auswirkungen auf Gesundheit, Umwelt, Klima, Tierwohl =
Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert die
heute veröffentlichte Strategie der Europäischen Kommission für eine
nachhaltige Landwirtschaft “Farm to Fork”. Die Kommission legt darin
keine Maßnahmen für das größte umweltpolitische Problem im Agrar- und
Ernährungsbereich vor: die industrielle Massentierhaltung. Die
Überproduktion und der Überkonsum von Fleisch in der Europäischen
Union und in Österreich haben schon heute katastrophale Auswirkungen
auf Umwelt, Klima, Tierwohl und die menschliche Gesundheit. Wenn die
Überproduktion und der Überkonsum von Fleisch nicht reduziert werden,
lässt sich jedoch weder das Klima noch die Artenvielfalt retten. Für
eine zukunftsfähige Lebensmittelproduktion muss die Europäische
Kommission jetzt endlich Maßnahmen zu Reduktion der industriellen
Massentierhaltung in Europa setzen, fordert Greenpeace.
“Die industrielle Massentierhaltung ist der größte Klimakiller
unserer Lebensmittelproduktion. Zusätzlich treibt der Soja-Hunger der
europäischen Massentierhaltung die Zerstörung von Urwäldern weltweit
voran - mit katastrophalen Auswirkungen für die Artenvielfalt.
Solange die Europäische Kommission keinen Plan zur Reduktion der
europäischen Massentierhaltung vorlegt, ist es unmöglich, die Ziele
im Bereich Klimaschutz und Artenschutz zu erreichen”, sagt Sebastian
Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in Österreich.
Die Europäische Union importiert rund 33 Millionen Tonnen Soja pro
Jahr. Grund für den hohen Import ist in erster Linie die industrielle
Massentierhaltung in Europa: 87 Prozent des Sojas in der EU wird als
Futtermittel für Nutztiere verwendet. Das hängt wiederum eng mit dem
extrem hohen Konsum von Fleisch und Milchprodukten in Europa
zusammen.
Auch Österreich muss hier seine Hausaufgaben machen. Über sechzig
Prozent der Ackerflächen werden hierzulande dafür genutzt, um
Tierfuttermittel - wie etwa Soja oder Futtermais - anzubauen, anstatt
pflanzliche Lebensmittel direkt für uns Menschen. Trotzdem importiert
Österreich jährlich nochmal 500.000 Tonnen Soja-Futtermittel, davon
mindestens 350.000 Gentechnik-Soja aus Übersee für das oft wertvolle
Wälder zerstört wurden. “Die Wissenschaft ist sich einig, dass die
zunehmende Zerstörung von Naturräumen die Entstehung von neuen
Pandemien immer wahrscheinlicher macht. Die Massentierhaltung
befeuert also nicht nur die Klimakrise und das weltweite
Artensterben, sondern schafft auch den Nährboden für die nächste
Pandemie. Die Europäische Kommission muss der industriellen
Massentierhaltung endlich den Riegel vorschieben”, so
Theissing-Matei.
Bildmaterial finden Sie unter: https://bit.ly/2KgfbTg
Dieses steht unter Angabe der Photo Credits zur einmaligen Nutzung
kostenlos zur Verfügung. (Credit jeweils im Bildtitel)
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP