• 12.05.2020, 10:45:36
  • /
  • OTS0074

„Leopold Figl: Wiederaufbau, Reblaus und Staatsvertrag“ – zum ORF-Programmschwerpunkt „65 Jahre Staatsvertrag“

Am 13. Mai um 22.30 Uhr in ORF 2, danach: „Mutig in die neuen Zeiten“

Utl.: Am 13. Mai um 22.30 Uhr in ORF 2, danach: „Mutig in die neuen
Zeiten“ =

Wien (OTS) - 2020 jährt sich der Todestag von Leopold Figl zum 55.
Mal. Das zehnjährige Jubiläum zur Unterzeichnung des Staatsvertrags
hat er nicht mehr erlebt. Eine Woche davor, am 9. Mai 1965, verstarb
Figl, der erste Bundeskanzler der Zweiten Republik. Neben Bruno
Kreisky ist wahrscheinlich kein österreichischer Politiker in der
öffentlichen Erinnerung so verankert. Im Rahmen des
ORF-Programmschwerpunkts zu „65 Jahre Staatsvertrag“ (Details unter
presse.ORF.at) porträtieren Andreas Novak und Tom Matzek den in der
Nachkriegszeit wohl populärsten „Homo Austriacus“ am Mittwoch, dem
13. Mai 2020, um 22.30 Uhr in ORF 2 in der „Menschen &
Mächte“-Dokumentation „Leopold Figl: Wiederaufbau, Reblaus und
Staatsvertrag“: einen Kanzler, Außenminister und späteren
Landeshauptmann von Niederösterreich, der nach 1945 wesentlich zur
Entwicklung des Österreichbewusstseins und der nationalen Identität
beigetragen hat. Mit seiner Weihnachtsansprache 1945 und seinem
berühmten Satz „Österreich ist frei!“ am Balkon von Schloss Belvedere
nach der Unterzeichnung des Staatsvertrags sicherte er sich den
verdienten und bleibenden Platz in den österreichischen
Geschichtsbüchern. Um 23.20 Uhr folgt „Im Reich der Reblaus“, die
erste Folge von Harald Sicheritz' fünfteiliger Filmreihe „Mutig in
die neuen Zeiten“ über die Schwierigkeiten der Nachkriegszeit.

Menschen & Mächte: „Leopold Figl: Wiederaufbau, Reblaus und
Staatsvertrag“ (22.30 Uhr)

Historische Entwicklungen wachsen manchmal aus glücklichen Fügungen.
Am 6. April 1945 wurde Wien von der Roten Armee befreit. Wäre dies
einige Tage später geschehen, stünde der Name Leopold Figl auf der
Liste hingerichteter Widerstandskämpfer. Der Niederösterreicher saß
damals als Häftling in einer Todeszelle des Wiener Landesgerichts und
wartete auf seinen Prozess. Die Anklage lautete auf Hochverrat,
darauf stand die Todesstrafe. KZ-Haft und NS-Terror haben den
ehemaligen Bauernfunktionär des autoritären Ständestaats zum
Demokraten und Großkoalitionär geläutert. Figl vermittelte in einem
zerbombten Land Aufbauwillen und Optimismus. Das macht den
Niederösterreicher zur politischen Symbolfigur der Anfänge der
Zweiten Republik. Figl wird zu einer Art Transmissionsriemen für den
neuen Patriotismus in Rot-Weiß-Rot, für die wachsende Identität als
Nation und für das Demokratiebewusstsein. Ob als Bundeskanzler,
Außenminister oder Landeshauptmann von Niederösterreich –
wahltaktischen Wettläufen seiner Partei um die Stimmen ehemaliger
Nationalsozialisten stand Figl immer reserviert gegenüber.
Im Volksmund war Figl „der gemütliche, weinselige Poidl“, dessen
Trinkfestigkeit Österreich den Staatsvertrag brachte. Mit Ausnahme
von Bruno Kreisky gibt es wohl kaum einen österreichischen Politiker,
um den sich so viele Witze, Anekdoten und Mythen ranken. Viele haben
sich bis heute gehalten, allein das macht Figl zur
Ausnahmeerscheinung in der österreichischen Politik. Einige dieser
Witze gibt der Schauspieler und Salzburger „Jedermann“ Cornelius
Obonya zum Besten. Figl war auch ein beliebtes Objekt für
Karikaturisten. Viele dieser Karikaturen stammen aus der Feder von
Gustav „Ironimus“ Peichl. Figls Schwester Hilde erzählt im
ORF-Interview über die Kriegszeit und das Verhältnis zu Julius Raab.
Mit dem ehemaligen ÖGB-Präsidenten und Innenminister Franz Olah
verband Figl eine über Parteigrenzen hinausgehende
Lebensfreundschaft. Beide wurden nach dem Einmarsch deutscher Truppen
ins KZ Dachau deportiert.

„Mutig in die neuen Zeiten: Im Reich der Reblaus“ (23.20 Uhr)

Österreich Mitte der 1950er Jahre. Die Schneiderin Elfi Redlich (Nina
Proll) und ihre beiden Kinder stehen kurz davor, mit dem
Besatzungsoffizier Hal (Matthew Settle) nach Amerika auszuwandern,
als Elfis seit elf Jahren verschollener Mann Viktor (Johannes
Silberschneider) aus Sibirien heimkehrt. Der Fabrikant Ulmendorff
(Harald Krassnitzer) wird am Weg zur Hochzeit seiner Nichte Valerie
aufgrund einer Intrige seines Angestellten Hasak (Roland Düringer)
nach Russland verschleppt. Hasaks Freude ist kurz, denn der jüdische
Eigentümer der Fabrik macht Besitzansprüche geltend.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel