• 08.05.2020, 11:14:30
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  • OTS0091

Kriminalstatistik Wien für den Zeitraum Jänner bis Dezember 2019

Gesamtkriminalität weiterhin auf niedrigem Niveau Höchste Aufklärungsquote seit 20 Jahren

Utl.: Gesamtkriminalität weiterhin auf niedrigem Niveau
Höchste Aufklärungsquote seit 20 Jahren =

Wien (OTS) -

Vorfallszeit: Jänner bis Dezember 2019

Vorfallsort: Wien

Die Kriminalstatistik gibt Auskunft über die von Jänner bis Dezember
2019 an die Staatsanwaltschaft erstatteten Anzeigen.

Die Gesamtanzahl der angezeigten Fälle ist in Wien 2019 im Vergleich
zum Vorjahr von 169.190 (dem Tiefststand seit 19 Jahren) auf 173.574,
somit um + 2,6 %, angestiegen.

Die Aufklärungsquote ist 2019 gegenüber dem Vorjahr von 43,6 % auf
44,0 % gestiegen, was den höchsten Wert seit dem Jahr 2000 bedeutet.
Zum Vergleich: im Jahr 2010 betrug die Gesamtanzahl der angezeigten
Delikte noch 207.808 bei einer Aufklärungsquote von 32,1 %.

Die Gesamtzahl der ermittelten Tatverdächtigen ist gegenüber 2018 von
82.807 auf 89.557 gestiegen, was ebenfalls einen Höchststand seit 2
Jahrzehnten bedeutet. Der Anteil der Fremden bei den Tatverdächtigen
beträgt 50,7 % (im Vorjahr: 51,0 %).

Im zahlenmäßig größten Bereich, der Eigentumskriminalität (bei den
Straftaten gemäß §§ 127-131 StGB), konnte bei annähernd gleich
gebliebener Aufklärungsquote von 20,0 % die Anzahl der Anzeigen von
73.176 auf 68.456, somit um - 6,5 %, weiterhin verringert werden. So
sank etwa das Delikt „Diebstahl“ von 45.962 auf 42.409 Fälle (- 7,7
%), „Einbruchsdiebstahl“ sank ebenfalls gegenüber dem
Vergleichszeitraum von 25.229 auf 24.020 Fälle (- 4,8 %).
In diesem Bereich gab es gegenüber dem Vorjahr Zuwächse bei den
Delikten „Einbruchsdiebstahl in Wohnhaus“ von 753 auf 877 Fälle (+
16,5 %), „Einbruchsdiebstahl in Wohnung“ von 3.018 auf 3.258 Fälle (+
8,0 %), „Einbruchsdiebstahl in Firmen/Geschäfte“ von 2.448 auf 2.595
Fälle (+ 6,0 %), „Einbruchsdiebstahl in Keller“ von 5.151 auf 5.392
Fälle (+ 4,7 %). Umgekehrt kam es zur Verringerung der Anzahl der
Anzeigen etwa bei den Delikten „Einbruchsdiebstahl in Kfz“ von 3.428
auf 1.962 Fälle (- 42,8 %), „Kfz-Diebstahl“ von 945 auf 869 Fälle (-
8,0 %) und bei „Taschen- und Trickdiebstahl“ von 11.792 auf 9.193
Fälle (- 22.0 %).

Zum längerfristigen Vergleich: Im Jahr 2010 hatte die Anzahl der
Fälle von „Einbruchsdiebstahl in Wohnraum“ (also Wohnhaus und Wohnung
zusammen) noch 9.298, die Anzahl der Fälle von „Kfz-Diebstahl“ 2.732
und die Anzahl der Fälle von „Taschen- und Trickdiebstahl“ 29.037
betragen.

Im Bereich Wirtschaftskriminalität ist die Zahl der Anzeigen von
20.828 auf 27.342, somit um 31.3 % gestiegen. Ein sehr großer Teil
davon betrifft Anzeigen wegen „Betruges“ gem. § 146 StGB
mit einer Zunahme von 9.601 auf 12.160 (+ 26,7 %). Fälle von
„Trickbetrug“ sind von 1.146 auf 1.982 (+ 72,9 %) angestiegen. Bei
„Bestell-/Warenbetrügereien“ ist die Zahl der Anzeigen allerdings von
6.569 auf 5.327 (- 18,9 %) gesunken ist.
Im Bereich der Internetkriminalität insgesamt ist die Zahl der
Anzeigen – dem Trend der letzten Jahre folgend – weiterhin
angestiegen: von 6.732 im Jahr 2018 auf 10.888 im Jahr 2019, somit um
61,7 %. Ein großer Teil davon sind Fälle des „Internetbetruges“ mit
einer Steigerung von 4.792 auf 5.416 Fälle (+ 13,0 %). Auch
Cybercrime-Delikte im engeren Sinn haben zugenommen; hier vor allem
Anzeigen wegen „Betrügerischem Datenverarbeitungsmissbrauches“ gemäß
§ 148a StGB (etwa bei bargeldlosen Zahlungen mittels NFC-Funktion)
mit einer Steigerung von 859 auf 4.056 Fälle (+ 372,2 %). Auch
Erpressungen im Internet haben von 318 auf 393 Fälle zugenommen (+
23,6 %).

Bei der Gewaltkriminalität insgesamt ist die Anzahl der Anzeigen von
24.131 auf 25.053 gestiegen (+ 3,8 %). Etwa bei „Körperverletzung“ (§
83 StGB) von 12.628 auf 12.773 Fälle (+ 1,1 %); ebenso bei
„Vergewaltigung“ (§ 201 StGB) von 305 auf 323 Fälle (+ 5,9 %). Dort
gab es in der überwiegenden Anzahl ein Bekanntschaftsverhältnis
zwischen Täter und Opfer und daher auch eine entsprechend hohe
Aufklärungsquote von 76,2 %.
Die Zahl der Anzeigen wegen Gewalt gegen Beamte (gemäß §§ 269, 270
StGB) ist von 638 auf 696 um + 9,1 % gestiegen. Im Jahr 2019 wurden
in Wien 15 vollendete Morde verübt (2018: 23), davon konnten 14
geklärt werden (2018: 22).

Raubdelikte (§§ 142, 143 StGB) haben zwar insgesamt von 1.166 auf
1.274 Fälle (+ 9,3 %) zugenommen; hier konnte aber die
Aufklärungsquote von 33,9 % auf 39,3 % erhöht werden. Zum Vergleich:
im Jahr 2010 hatte es noch 2.830 Raubdelikte mit einer
Aufklärungsquote von 24,8 % gegeben. Überwiegend handelt es sich
dabei um Fälle von Straßenraub, vornehmlich unter Jugendlichen.
Gleichzeitig ist etwa die Anzahl der Anzeigen wegen Bankraubes (5)
weiter zurückgegangen, wogegen nach langwierigen Ermittlungen und
einer Festnahme im Februar 2019 eine Serie von 15 Bank- und
Postrauben seit dem Jahr 2009 geklärt werden konnte.
Es gelang durch konsequente Tatortarbeit und Spurenauswertung in
vielen Fällen die Ausforschung von Straftätern. Faktenzusammenführung
und Intensivtäterermittlungen durch spezialisierte Gruppen des LKA,
aber auch im SPK-Bereich, haben in einer Vielzahl von Fällen zur
Klärung von Tatserien geführt. Durch gezielte Streifen uniformierter
und ziviler Kräfte an Kriminalitätsbrennpunkten wurde versucht, die
Sicherheit an öffentlichen Orten zu gewährleisten. Auch konnten dabei
gewonnene Erkenntnisse für die Aufklärung von Straftaten, etwa im
Bereich Jugendkriminalität und Bandenkriminalität, verwertet werden.
Hinsichtlich vermehrt auftretender Erscheinungen der Kriminalität (z.
B. bei Trickbetrug) wurden verstärkt Präventionsmaßnahmen, etwa auch
durch Presseaussendungen, ergriffen.

Für ergänzende Auskünfte steht der Leiter des LKA Wien, Generalmajor
Josef KERBL, BA MA, Tel.: 31310-38000, ausschließlich heute,
08.05.2020, bis spätestens 16.00 Uhr zur
Verfügung.

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