• 05.05.2020, 12:08:20
  • /
  • OTS0128

Umfrage der SPÖ-Frauen zu Frauen und Arbeitsmarkt: Frauen fühlen sich von öffentlichen Einrichtungen im Stich gelassen

Es braucht: Paket für Alleinerziehende – Staatliche Unterhaltsgarantie – Familienhärtefonds für alle Kinder gleich – Erhöhung des Arbeitslosengelds – Arbeitszeitverkürzung

Utl.: Es braucht: Paket für Alleinerziehende – Staatliche
Unterhaltsgarantie – Familienhärtefonds für alle Kinder gleich
– Erhöhung des Arbeitslosengelds – Arbeitszeitverkürzung =

Wien (OTS/SK) - „Es sind mehrmals pro Woche Männer der Regierung, die
in Pressekonferenzen über die Krise sprechen, aber dort thematisiert
niemand, wie es den Frauen geht“, erklärt SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende
Gabriele Heinisch-Hosek die Motivation für die Umfrage „Frauen und
Arbeitsmarkt“. Die Corona-Krise hat die Situation von Frauen
dramatisch geändert. Stichworte: Kurzarbeit, Ängste vor
Arbeitsplatzverlust, Betreuungsproblematik, Haus- und Familienarbeit,
das Fehlen von Halbe-Halbe. „Frauen sehen sich einer Vier- und
Fünffachbelastung gegenüber und fühlen sich allein gelassen, ja
vollkommen im Stich gelassen und sogar an der Nase herumgeführt“,
sagt Heinisch-Hosek. Drei Viertel der Frauen, die alleinerziehend
sind, fühlen sich von öffentlichen Einrichtungen mit der
Mehrfachbelastung alleingelassen. Zwei von drei Frauen erwarten sich
nach der Krise am Arbeitsmarkt eine Verschlechterung. ****

Dass wochenlang nicht klar war, ob die Kindergärten und Schulen
geöffnet sind, kam verschärfend hinzu. „Frauen haben es satt, an der
Nase herumgeführt und alleine gelassen zu werden, das kommt klar und
deutlich bei der Befragung von 1.000 Frauen zwischen 15 und 64 Jahren
heraus“, betont Heinisch-Hosek. Was die Regierung tut, reiche nicht.
„Wo ist die Frauenministerin?“, so Heinisch-Hosek.

„Es braucht ganz dringend ein Paket für Alleinerziehende“, fordert
die SPÖ-Frauensprecherin. Denn Alleinerziehende fühlen sich von den
öffentlichen Stellen am deutlichsten im Stich gelassen. Von der
Erhöhung des Familienhärteausgleichsfonds haben die Bezieherinnen von
Mindestsicherung nichts. Die SPÖ-Frauen fordern daher, dass der
Familienhärtefonds alle Kinder gleich behandelt und keine
Unterschiede in der Höhe gemacht werden zwischen Kindern, deren
Eltern vor und nach Beginn der Corona-Krise arbeitslos geworden sind.

Weiters fordert Heinisch-Hosek eine staatliche Unterhaltsgarantie,
„unbedingt eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent“ und
es brauche die ersten 1.700 Euro des Einkommens steuerfrei. „Und zu
guter Letzt: Die Formel 6/8/10 ist mehr als gerechtfertigt“, fordert
Heinisch-Hosek eine massive Arbeitszeitverkürzung im Sinne der
verkürzten Vollzeit auf eine 30-Stunden-Woche. „Wir dürfen die Frauen
nicht alleine lassen“, sagt Heinisch-Hosek.

Christina Matzka von Triple M Markt- und Meinungsforschung erklärt,
dass zwei Drittel der Befragten der Aussage zustimmen, dass sich ihre
berufliche Situation verschlechtern wird. „Hier muss gegengesteuert
werden“, sagt Matzka. Ein Drittel der Frauen, vor allem die Frauen in
Kurzarbeit, haben Angst vor Jobverlust. Und 34 Prozent der Frauen
haben Angst um ihren Arbeitsplatz, bei Alleinerzieherinnen sogar 44
Prozent. Jede zweite befragte Frau mit Kindern berichtet von einem
(viel) höheren Betreuungsaufwand durch die Krise.

86 Prozent der Frauen – und bei Alleinerzieherinnen sogar 93 Prozent
– sagen, dass Frauen den Hauptteil der Belastungen in der momentanen
Situation tragen. Schon vor der Krise haben Frauen die Hauptlast beim
Haushalt getragen. Durch die Krise hat sich das verstärkt.
„Halbe-Halbe ist noch lange nicht angekommen“, sagt Matzka. Zum
ersten Mal sei für Matzka zu beobachten, dass Frauen mit höherem
Bildungsniveau sogar noch größere Ängste um einen Arbeitsplatzverlust
haben.

72 Prozent der Frauen sind der Meinung, dass
EinzelhandelsmitarbeiterInnen Heldinnen sind und sogar 90 Prozent
sind der Meinung, dass in der Pflege Tätige HeldInnen sind. Dieses
Image werde aber laut Einschätzung von Matzka nicht nachhaltig sein,
insbesondere was die Anerkennung betrifft.

Die Befragung kann im Detail hier heruntergeladen werden:
https://tinyurl.com/yct3se9y

Fotos von der Pressekonferenz finden Sie hier:
https://tinyurl.com/y8clj5r4

(Schluss) up/ls

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NSK

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel