BR/ARD Degeto/ORF-Tragikomödie zum ersten Todestag am 29. April
Utl.: BR/ARD Degeto/ORF-Tragikomödie zum ersten Todestag am 29.
April =
Wien (OTS) - Hannelore Elsners unvollendeter letzter Film steht am
Mittwoch, dem 29. April 2020, um 20.15 Uhr auf dem Programm von ORF
2. Elsner musste die Dreharbeiten zu „Lang lebe die Königin“ wegen
ihrer schweren Erkrankung abbrechen und verstarb am 21. April 2019 im
Alter von 76 Jahren. Fünf hochkarätige Schauspielerinnen haben als
Hommage an ihre verstorbene Kollegin deren Rolle übernommen: Iris
Berben, Hannelore Hoger, Eva Mattes, Gisela Schneeberger und Judy
Winter spielten an jeweils einem Drehtag eine Szene im Film. In
weiteren Rollen der BR/ARD Degeto/ORF-Tragikomödie standen u. a.
Marlene Morreis, Günther Maria Halmer, Matthias Kelle, Ole Puppe,
Philipp Moog, Marcus Mittermeier, Therese Hämer, Miguel Abrantes
Ostrowski, Genija Rykova, Sophia Schober und Florian Brückner vor der
Kamera. Regie führte Richard Huber nach einem Drehbuch von Gerlinde
Wolf.
„Lang lebe die Königin“: Statements von Berben, Mattes, Schneeberger,
Winter und Morreis
Hannelore Elsner musste die Dreharbeiten zu „Lang lebe die Königin“
wegen ihrer schweren Erkrankung im April vergangenen Jahres
abbrechen. Die meisten Szenen ihrer Rolle hat sie noch selbst
gespielt. Nur fünf einzelne Szenen konnte sie nicht mehr drehen. Fünf
hochkarätige Schauspielerinnen haben sich bereitgefunden, die Rolle
von Hannelore Elsner in diesen fehlenden Szenen zu übernehmen, und es
damit ermöglicht, den Film zu vollenden:
Iris Berben: „Hannelore Elsner hat ihren Beruf sehr geliebt. Und der
Beruf hat auch Hannelore Elsner sehr geliebt. Dass ich in diesem Film
eine Szene übernommen habe, die sie nicht mehr spielen konnte, war
eine letzte Verneigung vor ihr. So konnte ich ihr noch einmal für
ihre Freundschaft und für ihre Filme danken. Das Spielen hat ihr
Leben geprägt. Ich finde es daher nur logisch, dass sie so lange vor
der Kamera stand, wie es ihr möglich war und wie es ihre Kraft
erlaubte.“
Eva Mattes: „Als ich gefragt wurde, ob ich eine Szene für Hannelore
Elsner übernehmen würde, musste ich gar nicht überlegen. Ich habe
blind zugesagt, ohne zu wissen, was ich zu spielen bekomme. Weil ich
diese Idee so wunderbar finde, dass durch fünf Schauspielerinnen
Hannelores letzter Film zu Ende gebracht wird und zur Aufführung
gelangt. Hannelore kenne ich, seit ich 13 Jahre alt war. Sie war für
mich immer eine ganz Besondere, vor der ich mich mit meinem kleinen
Auftritt zärtlich verbeuge.“
Gisela Schneeberger: „Als ich von dem Konzept hörte, war ich erstmal
interessiert. Als ich die Namen meiner Mitstreiterinnen erfuhr, um
einiges mehr. Über den Regisseur Richard Huber war nichts als Gutes
zu hören. Und von Gerlinde Wolf bin ich nach einer gemeinsamen Arbeit
sowieso ein Fan. Die besten Voraussetzungen, das Projekt zu wagen. So
war es auch ein höchst erfreulicher Drehtag, an dessen Ende ich dann
noch auf Judy Winter traf: Mit ihr drehte ich – in tiefster Ehrfurcht
– vor Jahrzehnten einen meiner allerersten Filme. Was für ein Tag!“
Judy Winter: „Als mich die Anfrage erreichte, für Hannelore Elsner
einzuspringen, habe ich mir schon Gedanken gemacht. Ist es überhaupt
fair? Es ist doch ihr Film! Doch dann hat mich die Idee überzeugt,
dass vier weitere gute und ernstzunehmende Kolleginnen mit ihren
Auftritten Hannelore Elsner die Ehre erweisen möchten. So haben wir
ihr zeigen können, wie sehr wir sie als Schauspielerin geschätzt
haben.“
Marlene Morreis: „Dieser Dreh war so besonders, traurig und absurd.
Alles lief anders als sonst. Ich habe vor Drehbeginn Hannelore Elsner
gefragt, ob es ihr nicht unangenehm ist, im Film zu sterben. Sie
meinte nur lachend, sie sei schon so oft vor der Kamera gestorben,
das sei für sie nichts Ungewöhnliches. Der Satz hat heute natürlich
eine ganz andere Bedeutung.“
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Nina Just (Marlene Morreis) ist Moderatorin beim Verkaufssender Kanal
50 plus in München. Sie hat Schauspiel studiert, ihren Traumberuf
aber aufgegeben, um im Fernsehen Produkte zu verkaufen. Mehr aus
Bequemlichkeit führt sie eine Beziehung mit ihrem 20 Jahre älteren
Chef Hardy Koch (Philipp Moog). Nach einer Sendung erhält Nina in der
Garderobe einen Anruf ihres Bruders Leon (Ole Puppe), der in
Frankreich als Musiker lebt. Er hat schlechte Nachrichten für seine
Schwester: Ihre Mutter Rose Just (Hannelore Elsner) ist an Krebs
erkrankt und braucht eine neue Niere. Voller Sorge sucht Nina ihre
kranke Mutter auf, die mit ihrem Lebensgefährten Werner (Günther
Maria Halmer) ein altes Bauernhaus bewohnt. Rose beginnt wie gewohnt
zu sticheln, und Nina lässt sich wie immer von ihr klein machen. Als
sie gefragt wird, ob sie ihrer Mutter eine Niere spenden möchte,
antwortet sie wie ein trotziges Kind, nein, sie sei im dritten Monat
schwanger.
Um den Schwindel aufrechtzuerhalten, bindet sich Nina ein
Schaumgummipolster vor den Bauch. Und so ist es Werner, der seiner
geliebten Rose eine Niere spendet. Doch die Operation verläuft nicht
ohne Komplikationen. Nina lernt derweil bei einer Autopanne den
Pannenhelfer Mike (Matthias Kelle) kennen, der sie und ihren Mustang
in seine Werkstatt abschleppt. Es beginnt eine zarte
Liebesgeschichte, die auf der Feier zum 75. Geburtstag ihrer Mutter
mit einem Knall endet. Da Nina ihren neuen Freund in eine Rolle
zwängen will, damit er Rose gefällt, verlässt Mike Hals über Kopf die
Party. Nina erkennt, dass sie sich endlich aus der Abhängigkeit von
ihrer Mutter befreien und zu sich selbst finden muss. Sie
entschuldigt sich bei Mike. Gemeinsam bereiten sie eine Reise nach
Südafrika vor. Roses Zustand verschlechtert sich dramatisch. Ihr
Körper stößt die neue Niere ab. Sie ruft ihre Tochter zu sich ins
Krankenhaus und bittet sie um einen letzten Gefallen.
Außerdem: ORF-Premiere für „Hannas schlafende Hunde“
Außerdem ist Hannelore Elsner am Freitag, dem 8. Mai, um 23.15 Uhr in
der ORF-Premiere von „Hannas schlafende Hunde“ zu sehen. Das vom ORF
im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierte Drama führt das
ORF-2-Publikum im Rahmen des Programmschwerpunkts anlässlich „75
Jahre Ende Zweiter Weltkrieg“ ins Wels des Jahres 1967. In einer
Zeit, in der der Krieg offiziell vorbei ist, aber in den Köpfen von
manchen Menschen immer noch tobt, wächst die neunjährige Johanna
(Nike Seitz) auf. Sie singt für ihr Leben gerne, doch ihre Eltern
(Franziska Weisz und Rainer Egger) verbieten ihr alles, was Freude
bereitet. Sie soll sich lieber in katholischer Demut üben und sich
unauffällig verhalten. Johanna beginnt, nach den Gründen zu forschen,
und entdeckt dabei ihre wahre, „halbjüdische“ Identität. Hannelore
Elsner stand für Andreas Grubers Spielfilm, der auf dem gleichnamigen
Roman von Elisabeth Escher basiert, als Johannas Großmutter vor der
Kamera.
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