- 27.04.2020, 11:35:19
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Bundespräsident Van der Bellen: 27. April 1945 markiert Wiedergeburt der demokratischen Republik Österreich
Wir werden gemeinsam die Corona-Krise bewältigen und werden das in einem europäischen Geist tun
Utl.: Wir werden gemeinsam die Corona-Krise bewältigen und werden
das in einem europäischen Geist tun =
Wien (OTS) - Heute vor 75 Jahren, am 27. April 1945, wurde Österreich
als demokratische Republik wiedererrichtet. Bundespräsident Alexander
Van der Bellen legte aus diesem Anlass heute einen Kranz im Weiheraum
des Äußeren Burgtores nieder. „Der 27. April 1945 markiert die
Wiedergeburt der demokratischen Republik Österreich. Nach Jahren der
nationalsozialistischen Diktatur, nach Holocaust und Krieg wurde
damit der Grundstein für die Erfolgsgeschichte der Zweiten Republik
gelegt“ betont der Bundespräsident.
Am Tag der „Unabhängigkeitserklärung“ im Wiener Rathaus wurde in
Teilen unseres Bundesgebietes noch gekämpft und im
Konzentrationslager Mauthausen wurden noch Menschen ermordet. Dennoch
war das Kriegsende schon absehbar. „Mit dieser Erklärung wurde den
Alliierten die klare Botschaft vermittelt, dass Österreich sein
Schicksal in die eigene Hand nehmen will. Bis zur
Staatsvertragsunterzeichnung, dessen 65. Jahrestag wir am 15. Mai
feiern werden, war es allerdings noch ein langer und schwieriger Weg.
Die damalige Entschlossenheit und Einigkeit ist uns allen bis heute
ein Beispiel, dass besonders in Krisenzeiten der österreichische Weg
der richtige Weg ist, nämlich das Gemeinsame über das Trennende zu
stellen“, erklärt Alexander Van der Bellen.
„Heute steht unsere Heimat wahrscheinlich vor einer ihrer größten
Herausforderungen seit der Wiedererrichtung der Republik. Die
Corona-Pandemie und ihre Folgen treffen und betreffen uns alle. Wir
haben Tote zu beklagen. Mein tief empfundenes Mitgefühl gehört den
Angehörigen. Und erstmals seit 75 Jahren sind Grundrechte wie das
Recht auf Familienleben, die Versammlungsfreiheit, die
Erwerbsfreiheit dramatisch eingeschränkt. In Kindergärten und Schulen
herrscht nur ein Notbetrieb, Universitäten sind geschlossen. Das
Wirtschaftsleben, das Kulturleben sind dramatisch reduziert,
Sportveranstaltungen derzeit ausgesetzt, viele Menschen sind in
Kurzarbeit und die Arbeitslosigkeit ist dramatisch gestiegen. Dies
alles geschieht, um die Pandemie wirksam einzudämmen mit dem Ziel,
dass unsere Gesundheit und unser Leben geschützt bleiben.
Wir alle wollen wieder in unser gewohntes Leben zurück. Und doch
wissen wir, dass die Bekämpfung der Pandemie diesem Wunsch noch eine
Weile entgegenstehen wird. Wir werden eine Zeit lang mit dem Virus
leben müssen, und wir alle hoffen, dass es der Medizin gelingen möge,
wirksame Behandlungsmethoden und eine Impfung gegen das Virus zu
finden.
Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam die Corona-Krise und ihre
wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, bildungs- und sportbezogenen
Folgen bewältigen werden. Wir sollten dies in einem europäischen
Geist tun. Zusammenhalt, Miteinander und Solidarität, auch über
Grenzen hinweg, sind eine wichtige Voraussetzung, um die Krise gut zu
meistern. Es wird wohl noch eine Zeit lang anstrengend bleiben. Ich
bin aber zuversichtlich und überzeugt, dass wir in nicht allzu ferner
Zukunft wieder in unseren familiären, schulischen, wirtschaftlichen
kulturellen und sportlichen Alltag zurückkehren werden können“,
erklärt der Bundespräsident.
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