- 22.04.2020, 15:33:08
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Silvan: NÖ Rotes Kreuz schickt Sanitäter in Kurzarbeit - „Zahl der Zivildiener hat sich im gleichen Zeitraum erhöht“
Wien (OTS/SK) - SPÖ-Abgeordneter Rudolf Silvan, Mitglied im
Gesundheitsausschuss des Nationalrates am Mittwoch gegenüber dem
SPÖ-Pressedienst: „223 Mitarbeiter des Roten Kreuzes wurden alleine
in Niederösterreich in Kurzarbeit geschickt.“ Bei einer Organisation,
die in der Coronakrise so präsent ist, scheint das schwer
vorstellbar. Österreichweit sind sogar fast 500 Mitarbeiter des roten
Kreuzes davon betroffen. Gleichzeitig werden aber
niederösterreichweit 377 Zivildiener, die sich teilweise zum
außerordentlichen Zivildienst gemeldet haben, vom Roten Kreuz zu
wesentlich günstigeren Konditionen beschäftigt. ****
Kurzarbeit sei laut dem Roten Kreuz notwendig, da einige Bereiche
derzeit ausfallen würden. Das Rote Kreuz beteuert zwar, dass es
versucht habe, seine MitarbeiterInnen gemäß deren Qualifikationen
anderweitig einzusetzen bevor man diese in Kurzarbeit geschickt hat,
Medienberichte widerlegen dies allerdings. „Ein Familienvater
erklärte einer Tageszeitung, dass seine Arbeitszeit mittels
Kurzarbeit um mehr als die Hälfte reduziert wurde, und das trotz
Vorliegens einer Rettungssanitäterausbildung“ berichtet der
Abgeordnete erstaunt. Silvan fragt: „Zählt das Rote Kreuz am Ende gar
zu den Profiteuren dieser Krise?“.
Das Rote Kreuz spielt bei der Krisenbewältigung eine gewichtige
Rolle. Dennoch werden die Stimmen lauter, die auch eine Einbindung
weiterer Rettungsorganisationen fordern. So wickelt der
Arbeitersamariterbund in St. Pölten erfolgreich eine
Drive-In-Teststation für Covid-Verdachtsfälle ab und hat sein „Essen
auf Räder“ Service für Risikopatienten, die nicht einkaufen gehen
können, ausgebaut. „In die Entscheidungsfindung in punkto
Virusbekämpfung werden diese Rettungsorganisationen aber kaum
einbezogen“ so Silvan.
Das Rote Kreuz geriet schon einmal während der Coronakrise durch die
Stopp Corona APP ins Kreuzfeuer der Kritik. Zuerst forderte
Nationalratspräsident Sobotka gar, dass diese APP verpflichtend
kommen sollte. Nicht nur Datenschützer stiegen auf die Barrikaden,
auffallend war auch ein starker Bezug der Rot-Kreuz App zur ÖVP. So
soll die APP von Personen aus dem erweiterten Umfeld der ÖVP
entwickelt und von der UNIQA Stiftung finanziert worden sein. CEO der
UNIQA Versicherung ist Andreas Brandstetter – ehemaliger
Hauptgeschäftsführer der ÖVP. Auch Bundeskanzler Kurz war bei der
Uniqaversicherung beschäftigt. Sein damaliger Chef hieß Hartwig
Löger. (Schluss) sl
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