- 22.04.2020, 11:10:31
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AK-Umfrage: Corona-Schulsperre überfordert Hälfte der Familien
Genau die Hälfte der Befragten tut sich schwer beim Lernen mit den Kindern – Mehrheit braucht mehr Kontakt mit der Schule und rasche Entlastung
Utl.: Genau die Hälfte der Befragten tut sich schwer beim Lernen mit
den Kindern – Mehrheit braucht mehr Kontakt mit der Schule und
rasche Entlastung =
Wien (OTS) - „Die Corona-Schulsperre muss bald aufgehoben werden –
natürlich in einer Weise, die mit der Kontrolle des Coronavirus
verträglich ist. Es geht nicht, dass Eltern zwischen Job und
Schulerfolg der Kinder wählen müssen“, sagt AK Präsidentin Renate
Anderl. Bereits jetzt müssen Familien ihre Kinder zeitweise in die
Schule schicken können, immer unter höchst möglichem
Gesundheitsschutz und mit einem sinnvollen Betreuungsangebot (und
nicht „Stillbeschäftigung“!). In einer gerade durchgeführten
Ifes-Befragung für die AK wünscht sich mehr als die Hälfte der
befragten Eltern, dass mindestens einmal pro Woche ein Halbtag für
ihre Kinder in Kleingruppen in der Schule angeboten wird. Die Hälfte
der Eltern tut sich schwer als ErsatzlehrerIn, und die Kinder
brauchen andere Kinder, ihre SchulfreundInnen und LehrerInnen.
Deshalb verlangt Anderl: „Es muss rasch der schulische Anschluss
geschafft werden. Ich unterstütze die Eltern. Sie haben lang genug
ihr Bestes gegeben. Besonders intensiv muss sich die Schule um die
Kinder kümmern, deren Eltern selbst beim Lernen nicht helfen können.“
Für die Arbeiterkammer ist gerade die aktuelle Befragung zum
jährlichen Nachhilfe-Barometer im Feld. Dabei befragte Ifes jetzt
auch 316 Eltern mit insgesamt 456 Schulkindern, wie es ihnen beim
Lernen mit den Kindern zu Hause aufgrund der Corona-Schulsperre geht.
Die wichtigsten Ergebnisse:
+ Genau die Hälfte der Befragten (50 Prozent) tut sich jetzt
schwer beim Lernen mit ihren Kindern zu Hause – 34 Prozent allgemein
plus 16 Prozent in einzelnen Fächern. Mehr als ein Viertel (28
Prozent) sagt dazu, ihr Kind ist mit den Online-Aufgaben überfordert.
Hilfe brauchen besonders jene Eltern, die selbst wenig Bildung
genossen haben.
+ Die zeitliche Belastung durch das Lernen ist für fast die Hälfe
(49 Prozent) der Eltern ein Problem, ein Drittel (32 Prozent)
berichtet deshalb sogar von Konflikten daheim. Für die einen sind
Homeoffice, Familienleben und LehrerIn-Rolle spielen längerfristig
nicht vereinbar, anderen fehlen pädagogische Kenntnisse, manche sind
grundlegend mit den Lernaufgaben überfordert.
+ Den Lehrkräften wird angesichts der schwierigen Situation
allerdings ein gutes Zeugnis ausgestellt. 72 Prozent der Befragten
sagen, dass die LehrerInnen bemüht sind.
+ Keineswegs top ist die Ausstattung der Kinder mit Laptops,
Tablets oder PC. Ein Viertel hat überhaupt kein Gerät oder eines, das
es sich mit mehreren teilen muss.
Die wichtigsten Wünsche der Befragten sind mehr Kontakt mit der
Schule, Online-Sprechstunden, mehr Arbeitsmaterialien und ein
Kleingruppen-Halbtag pro Woche in der Schule.
AK Präsidentin Renate Anderl unterstützt die Wünsche der Eltern:
„Die Schule muss wieder ihre Arbeit mit den Kindern aufnehmen. Ich
verlange Gerechtigkeit für Kinder und ihre Eltern beim Lernen.“
SERVICE: Mehr Ergebnisse der Ifes-Befragung für die AK unter
www.arbeiterkammer.at/homeschooling
Die AK setzt sich für #Gerechtigkeit ein. Seit 100 Jahren. #fürimmer.
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