Der Unterschied zwischen breiter Basis und Erhöhung

Utl.: Der Unterschied zwischen breiter Basis und Erhöhung =
Wien (OTS) - Am Freitag, dem 17.4., publizierte das Austrian
Economics Center (AEC) ein Paper, das eine Reihe von möglichen
Maßnahmen zur Bewältigung der Herausforderungen für Staatshaushalte
und Wirtschaft präsentiert. Die drei Autoren, Daniel Bunn (Tax
Foundation), Kai Weiß und Martin Gundinger (beide AEC) betrachten
insbesondere fiskale Werkzeuge auf nationaler Ebene, sowie
(de)regulierende Maßnahmen und finanzielle Erleichterungen auf EU -
Ebene.
„Wie groß die direkten und indirekten Schäden sein werden, kann
derzeit kaum bemessen werden“, sagt Martin Gundinger und ergänzt:
„Der IWF geht jedenfalls von einem Wirtschaftsrückgang von 7% für
Österreich aus.“ Für die Arbeitslosenstatistik bedeutet das einen
schlagartigen Zuwachs von ca. 5%. Zahlen, die die Schicksale der
Betroffenen in keiner Weise auszudrücken vermögen. Es sind die
Kleinunternehmer, die Arbeiter und Angestellten, die am schlimmsten
betroffen sein werden. Gleichzeitig ist das aber jene Gruppe, die das
vielzitierte Rückgrat unserer Wirtschaft bildet.
Soforthilfe ist also unumgänglich. Die Ausweitung der Kurzarbeit, die
Stundung von Steuern und Abgaben, Überbrückungskredite und
Härtefallfonds – all diese Instrumente dienen dazu, möglichst viele
durch die Krise zu bringen. Nach Ende der Gesundheitskrise wartet
aber eine zweite Krise: geschwächte Unternehmen, Liquiditätsengpässe,
Arbeitgeber, die nicht wissen, wie sie die Gehälter ihrer Mitarbeiter
zahlen sollen und Arbeitnehmer, die nicht wissen, ob sie morgen noch
beschäftigt sein werden. Diese Unsicherheiten führen zu weiteren
negativen Effekten: Investitionen werden verschoben, Neugründungen
erscheinen zu riskant, der Konsum bleibt schwach.
Gegensteuern kann man durch Entlastungen, insbesondere durch Senkung
der Einkommensteuer und der Besteuerung von Unternehmen.
Deregulierungen und Entbürokratisierung helfen bei Neugründungen und
der Wiederaufnahme von Betrieben – etwa in Gastronomie und Tourismus.
Wenn der Druck nachlässt, sind die Risiken für den Einzelnen
überschaubarer und Investitionen wahrscheinlicher.
Für Missverständnisse sorgte die Erwähnung von „broad-based
consumption taxes“, die als weiterhin zuverlässige Quelle von
Steuereinnahmen anzusehen sind. Prominente Leser der Studie, unter
ihnen auch Spitzenvertreter der SPÖ, glaubten darin eine Empfehlung
zu erkennen, Steuersätze auf Konsumgüter zu erhöhen. Kai Weiß ist
überzeugt, „dass sich der Irrtum bei genauer Durchsicht des Berichts
schnell aufklärt – die Erhöhung von Steuersätzen gehört ganz sicher
nicht zu unseren Überlegungen, denn gerade bei Konsumsteuern wären
Erhöhungen waghalsig und unfair.“
Stattdessen sollten Konsumsteuern neutraler strukturiert werden und
von dem Einfluss von Sonderinteressen befreit werden - das treffe in
Österreich weniger zu, weil hierzulande das System schon gut
aufgestellt sei, doch sei das in anderen europäischen Ländern oft
anders. Die Studienautoren empfehlen also keine Erhöhung von
Konsumsteuern, sondern deren Vereinheitlichung und
Entbürokratisierung.
Erfreut zeigten sich die Autoren über die angeregte öffentliche
Debatte. Nichts sei jetzt wichtiger, als die besten aller möglichen
Maßnahmen zu finden und sie gemeinsam, auf breiter Basis umzusetzen.
Das Paper steht zum kostenlosen Download bereit:
www.austriancenter.com/europe-after-coronavirus-economic-recovery/
Die Autoren präsentieren den Bericht heute, 21. April um 16:00.
Onlineteilnahme https://zoom.us/j/98112275841
Europe After the Coronavirus: A Road Map to Economic Recovery Moderiert von Adam Bartha (EPICENTER) sprechen Tom Clougherty (Centre for Policy Studies) und Natalia Macyra (ECIPE) mit zwei der Autoren des in Österreich bereits heftig diskutierten Papers zu steuerlichen und anderen Maßnahmen für die wirtschaftliche Erholung: Daniel Bunn (Tax Foundation) und Kai Weiss (Austrian Economics Center) Teilnahme an der Onlineveranstaltung: https://zoom.us/j/98112275841 Datum: 21.4.2020, 16:00 - 17:00 Uhr Ort: Wien Url: https://www.austriancenter.com/event/europe-after-the-coronavirus/
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