• 20.04.2020, 09:31:06
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  • OTS0020

Coronavirus: PCR bleibt Standard der labormedizinischen COVID-19-Diagnostik

Auch Fachgesellschaft warnt vor Antikörpertests – „Übertriebene Erwartungen, die nicht erfüllt werden können“

Utl.: Auch Fachgesellschaft warnt vor Antikörpertests –
„Übertriebene Erwartungen, die nicht erfüllt werden können“ =

Wien (OTS) - Die Österreichische Gesellschaft für
Laboratoriumsmedizin und Klinische Chemie (ÖGLMKC) hat in einem
soeben veröffentlichten Paper die Eckpunkte der Labordiagnostik für
COVID-19 zusammengefasst. Darin wird einmal mehr bestätigt, dass
anti-SARS-CoV-2-Antikörper in der Individualdiagnostik von COVID-19
derzeit keine relevante Rolle spielen. Vor Antikörper-Schnelltests
hat davor auch bereits die Ärztekammer eindringlich gewarnt. ****

Der Hintergrund: Derzeit sind die medizinisch-chemischen
Laboratorien mit einer Vielzahl von Anfragen zur Testung von
SARS-CoV-2-Antikörpern im Rahmen der COVID-19-Pandemie konfrontiert.
Dabei bestehen bei Zuweisern und Patienten oft übertriebene
Erwartungen, die durch die derzeit verfügbaren Testsysteme nicht
erfüllt werden können.

„Leider wurden und werden Antikörpertests von Online-Plattformen,
nicht medizinischen Laboren, Apotheken und Kollegen anderer
Fachrichtungen oft in einer Art und Weise dargestellt und beworben,
die solche Erwartungen fördern. Dies ist gerade auch im Hinblick auf
die Lockerung des Ärztevorbehalts durch die Pandemie-Gesetzgebung
hoch problematisch“, heißt es in einem Schreiben der ÖGLMKC.

Derzeit sei der diagnostische Nutzen von COVID-19-Antikörpertests
- außerhalb von epidemiologischen Studien – noch Gegenstand laufender
Untersuchungen. Zum jetzigen Zeitpunkt sollten Antikörpertests daher
weder zum Nachweis noch zum Ausschluss einer akuten Infektion durch
SARS-CoV-2 eingesetzt werden.

Auch eine verlässliche Aussage bezüglich einer durchgemachten
Infektion (Stichwort Immunität) sei noch nicht möglich, verlautete
aus der Fachgesellschaft. Freilich müsste bei Vorliegen neuer Daten
die SARS-CoV-2-Serologie zeitnah neu bewertet werden.

Neben epidemiologischen Analysen sollten
anti-SARS-CoV-2-Antikörpertests daher aktuell speziellen klinischen
Situationen vorbehalten bleiben, in denen sie im Einzelfall ergänzend
zu einem direkten Virusnachweis mittels PCR-Analyse angewandt werden,
die auch weiterhin der „Goldstandard der labormedizinischen
COVID-19-Diagnostik“ sei.

Sowohl Fachgesellschaft als auch Ärztekammer fordern zudem, dass
alle im Gesundheitswesen Tätigen als Schlüsselkräfte rasch getestet
würden. Die Kapazitäten seien vorhanden, und die Kosten für die
Testungen stünden in keiner Relation zu den enormen wirtschaftlichen
Folgen, sollte es zu einem zweiten Shutdown in Österreich kommen, so
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres. (hpp)

(S E R V I C E – „Labordiagnostik bei Coronavirus SARS-CoV-2“ der
Österreichischen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und Klinische
Chemie: https://www.oeglmkc.at/corona.html.)

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