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Arbeiten ohne Papiere in der Corona-Krise

Statement von UNDOK: Zugänge zu sicheren Arbeitsbedingungen, Gesundheitssystemen und Sozialleistungen für alle, die hier arbeiten

Wien (OTS) - Mit der Corona-Krise sind jene Branchen ins Blickfeld gerückt, in denen Menschen besonders häufig un(ter)dokumentiert arbeiten: Tourismus, Gastronomie, Baubereich, Pflege in Privathaushalten und Erntearbeit sind Dauerthema in den Medien. Diese Aufmerksamkeit steht jedoch in Widerspruch zu den schlechten Arbeitsbedingungen und Gesundheitsrisiken der Beschäftigten – insbesondere undokumentiert Arbeitenden.

Wer ohne Papiere arbeitet, ist oft mit ausufernden Arbeitszeiten, Bezahlung weit unter Kollektivvertrag, gefährlichen Arbeitsbedingungen, fehlenden Schutzstandards und nicht vorhandenen Versicherungsleistungen konfrontiert. Doch: Arbeitsrechte gelten für alle, unabhängig vom Aufenthaltsstatus.

In der Krise gehören un(ter)dokumentiert arbeitende Kolleg*innen zu den ersten, die gekündigt werden. Sie haben meist weder Zugang zu Arbeitslosengeld noch zu Finanzhilfen. Und sie sind aus dem Gesundheitssystem weitgehend ausgeschlossen.

UNDOK – Verband zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender fordert für die aktuelle Krisensituation und darüber hinaus:

Voller Arbeitsmarktzugang für Asylwerber*innen: Asylwerber*innen sollen nach längstens drei Monaten Wartezeit uneingeschränkten Arbeitsmarktzugang haben.

Zugang zu existenzsichernden Maßnahmen: Der Zugang zu Härtefallfonds und einer von NGOs geforderten Solidaritätsmilliarde muss allen Armutsbetroffenen offenstehen, unabhängig vom Aufenthaltsstatus.

Gesundheitsversorgung für alle: Es braucht einen sicheren und niederschwelligen Zugang zum Gesundheitssystem, unabhängig von Aufenthaltsstatus und Beschäftigung. Bei medizinischer Versorgung darf der Aufenthaltstitel nicht erhoben werden.

Gesicherte Wohnverhältnisse schaffen: Es braucht zusätzliche Wohn- und Aufenthaltsräume für armutsbetroffene und wohnungslose Menschen. Zwangsräumungen müssen ausgesetzt werden.

Evakuierung von Geflüchtetenlagern: Die Lager hier und an den EU-Außengrenzen müssen evakuiert und sichere Unterbringungsmöglichkeiten für Geflüchtete geschaffen werden.

Der Zugang zu sicheren Arbeits- und Lebensbedingungen, Existenzsicherung, Gesundheitssystemen und ärztlicher Versorgung darf nicht über Aufenthaltsstatus oder nationale Zugehörigkeiten bestimmt werden, sondern muss alle einschließen, die hier leben und arbeiten!

Statement in voller Länge: https://bit.ly/3bldoZc

Rückfragen & Kontakt:

Vina Yun, Öffentlichkeitsarbeit
UNDOK – Anlaufstelle zur gewerkschaftlichen Unterstützung
undokumentiert Arbeitender
E-Mail: presse@undok.at
Homepage: www.undok.at
Telefon: +43 (0)681 108 41 008

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