• 16.04.2020, 11:37:35
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  • OTS0084

Nehammer: Risikopatienten rasch lokalisieren und Verdachtsfälle isolieren

Geschwindigkeit der entscheidende Schlüssel zum Erfolg – Spezialisten der Landeskriminalämter bilden Trennscheibe zum Durchschneiden der Infektionsketten

Utl.: Geschwindigkeit der entscheidende Schlüssel zum Erfolg –
Spezialisten der Landeskriminalämter bilden Trennscheibe zum
Durchschneiden der Infektionsketten =

Wien (OTS) - "Das Ziel all unserer Bemühungen ist, die Ausbreitung
des Corona-Virus‘ einzudämmen und besonders gefährdete Menschen zu
schützen. Dazu bedarf es der Zusammenarbeit und Kooperation aller
Akteure in unserem Land. Das Gesundheitsministerium, das
Innenministerium, die Polizei und viele andere Organisationen
arbeiten eng zusammen, um dieses Ziel zu erreichen", sagte
Innenminister Karl Nehammer bei einer Pressekonferenz mit
Gesundheitsminister Rudolf Anschober am 16. April 2020 im
Bundeskanzleramt.

"Die Geschwindigkeit in der Eindämmung und Bekämpfung des
Corona-Virus' ist der entscheidende Schlüssel zum Erfolg. Die Polizei
hat dabei eine wichtige Rolle beim Durchtrennen der Infektionskette
inne. Die Glutnester der Infektionen müssen rasch lokalisiert und
gezielt gelöscht werden", sagte der Innenminister. "Die
Bundesregierung setzt dabei auch auf 'Contact Tracing', auf die
Rückverfolgung von Infektionsketten bzw. auf die
Umgebungsuntersuchung", sagte Nehammer.

Wie läuft "Contact Tracing" ab?

Eine Person erkrankt und wird positiv auf das Corona-Virus getestet.
Die Gesundheitsbehörde (Bezirkshauptmannschaften oder Magistrat)
kontaktiert daraufhin die Polizei und informiert sie über die
positive Testung. "Die Befragung wird über Ersuchen der
Gesundheitsbehörden von Spezialisten aus dem Bundeskriminalamt bzw.
den Landeskriminalämtern durchgeführt. Sie bilden die Trennscheibe
zum Durchschneiden der Infektionsketten", sagte der Innenminister.

Die Polizei tritt an die erkrankte Person heran (hauptsächlich
telefonisch, direkter Kontakt soll vermieden werden). Die Befragung
der erkrankten Person erfolgt standardisiert und strukturiert mit
einem Fragebogen der Gesundheitsbehörden. Die Fragen beziehen sich
vor allem auf mögliche Kontaktpersonen bzw. Personen, die unter
Umständen infiziert worden sind. Das Ergebnis wird an die
Gesundheitsbehörde übermittelt.

"Die Polizei ist bei diesem Procedere in der Lage, schnell eine große
Zahl von Risikopatienten zu kontaktieren. Dadurch können wir rasch
die Infektionsketten unterbrechen und Verdachtsfälle isolieren",
sagte der Innenminister.

"Contact Tracing" in mehreren hundert Fällen in Oberösterreich
und Steiermark

Positive Anwendungen von "Contact Tracing" habe es bereits in
Oberösterreich und der Steiermark gegeben, wo über Ersuchen der
Gesundheitsbehörden mehrere hundert Personen befragt wurden, sagte
Nehammer. So seien z.B. in Oberösterreich mehr als 40
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines Unternehmens sowie in der
Steiermark Patientinnen und Patienten einer praktischen Ärztin
kontaktiert worden.

"Contact Tracing" ist die Grundlage für die Gesundheitsbehörden, um
Risikopatienten zu kontaktieren und identifizierte Personen zu
testen. Damit sind besondere Hygienemaßnahmen, die Darstellung der
Kontakte sowie eine gezielte, häusliche Absonderung möglich. "Ein
rasches Kontaktieren der betroffenen Personen ist das Gebot der
Stunde. Wir gewinnen damit auch Informationen über Ausbreitungsmuster
und -geschwindigkeit", sagte Nehammer. "Die Polizei steht dafür rund
um die Uhr, sieben Tage die Woche, zur Verfügung und hat auch große
Erfahrung im strukturierten Befragen von Personen", sagte der
Innenminister.

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