- 14.04.2020, 15:21:44
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Coronavirus: Offensive Gesundheit warnt vor sorglosem Umgang bei Vorsichtsmaßnahmen
Weiterhin alles Erdenkliche tun, um das Infektionsrisiko zu minimieren – „Eine Herausforderung, die wir gemeinsam meistern müssen“
Utl.: Weiterhin alles Erdenkliche tun, um das Infektionsrisiko zu
minimieren – „Eine Herausforderung, die wir gemeinsam meistern
müssen“ =
Wien (OTS) - Die Vertreter der Offensive Gesundheit, ein
Zusammenschluss aus allen für die Gesundheitsversorgung relevanten
Fachgewerkschaften sowie der Arbeiter- und der Ärztekammer, begrüßen
die ersten Lockerungen der Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus,
warnen aber gleichzeitig auch vor einem zu sorglosen Umgang bei den
Vorsichtsmaßnahmen im täglichen Leben. Es sei nach wie vor wichtig,
weiterhin alles Erdenkliche zu tun, um das Infektionsrisiko zu
minimieren, betont der Obmann der Kurie angestellte Ärzte und
Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, Wolfgang Weismüller. ****
Ab heute müsse damit gerechnet werden, dass wieder deutlich mehr
Menschen im öffentlichen Bereich unterwegs seien. Auch wenn
Österreich auf einem guten Weg sei, müsse das bevorstehende
Wiederhochfahren der Wirtschaft genau beobachtet werden. Das sei eine
„Herausforderung, die wir gemeinsam meistern müssen“.
Bislang hätten die Spitäler die Krise hervorragend bewältigt, auch
dank des unermüdlichen Einsatzes der Spitalsärztinnen und –ärzte
sowie des Pfege- und Gesundheitspersonals. „Gerade jetzt wird vielen
Menschen erst bewusst, wie wichtig ein intaktes Gesundheitssystem,
gut ausgebildetes Personal und vor allem auch genügend Ressourcen in
unseren Spitälern sind“, betont Weismüller. Hinter so nüchternen
Worten wie „Versorgungssicherheit“ stünden nämlich nicht nur
Kennzahlen und Statistiken, sondern in erster Linie Menschen und ihre
Fähigkeiten: „Ärztinnen und Ärzte sowie die Angehörigen der
Pflegeberufe, die derzeit im Dauereinsatz sind, um die Coronakrise zu
stemmen.“
Jede und jeder Einzelne könne dazu beitragen, das
Gesundheitssystem und die Beschäftigten in den Spitälern in diesen
sehr fordernden Wochen zu unterstützen und zu entlasten, indem auch
weiterhin alle Vorsichtsmaßnahmen wie genügend Abstand, das Tragen
von Mund-Nasenschutz oder auch die Minimierung von sozialen Kontakten
eingehalten werden.
Für Reinhard Waldhör, dem Vorsitzenden der
GÖD-Gesundheitsgewerkschaft, ist es wichtig, weiter wachsam zu
bleiben und die aktuell gute Situation nicht zu unterschätzen: „Wir
sind noch lange nicht über den Berg und das gesamte Personal leistet
harte, großartige Arbeit. Doch wir befinden uns immer noch im ersten
Drittel eines Marathons.“ Daher sei es umso wichtiger, auch die
Maßnahmen im Bereich der Kliniken und Pflegeheime – wie etwa das
strikte Besuchsverbot – zum Schutz von Patientinnen und Patienten
sowie des Personals aufrechtzuerhalten. „Mit einer einzigen
Infektion, die unerkannt zu einem Hotspot wird, wären die gesamten
Anstrengungen der letzten Wochen umsonst gewesen“, warnt Waldhör.
Und Gerald Mjka von der Gewerkschaft vida betont, dass es jetzt an
der Zeit sei, jenen, die perspektivisch im Gesundheitswesen arbeiten
wollen, hochwertige Ausbildung anzubieten sowie attraktive
Arbeitsbedingungen zu schaffen. „Gerade diese Krise zeigt, dass wir
dringend Personalstandards benötigen“, so Mjka.
Bonifikation gefordert
Es sind die Spitäler, die derzeit, gemeinsam mit den Kolleginnen
und Kollegen im niedergelassenen Bereich, das Rückgrat der Versorgung
von Covid-19- Patienten bilden. Ärztekammer-Vizepräsident Weismüller
erwartet sich daher von den politisch Verantwortlichen einen
Covid-Bonus im Sinne eines 15. steuerfreien Monatsgehalts für alle im
Gesundheitswesen Beschäftigten - analog zu den Prämien für
Supermarktangestellte während der Coronakrise.
„Wie auch immer sich eine Bonifikation für einen derartigen
Einsatz darstellt, aus unserer Sicht ist die Bundesregierung bei der
Umsetzung gefordert“, ergänzt dazu Susanne Jonak, Vorsitzende der
younion – Hauptgruppe II. Aus anderen Staaten gebe es bereits
Beispiele, wie man neben der Unterstützung und Sicherheit für die
Wirtschaft, Arbeitslose und Armutsgefährdete auch jenen etwas bieten
könne, die sich im Kampf gegen Covid-19 in die erste Reihe gestellt
haben.
„Das sind alle im Spitals- oder Pflegewohnbereich Beschäftigten,
also auch die Angehörigen der Pflege- und Gesundheitsberufe, die
administrativen Kräfte sowie das Reinigungspersonal“, erklärten alle
Vertreter der Offensive Gesundheit einstimmig. (hpp)
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