- 25.03.2020, 11:00:58
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Caritas, Rotes Kreuz und Ärzte ohne Grenzen fordern Evakuierung der Lager auf den griechischen Inseln
Angesichts der COVID-19-Krise unterstützen Caritas, Rotes Kreuz und Ärzte ohne Grenzen den Appell der UNHCR und fordern die Unterbringung von 36.000 Menschen in geeigneten Unterkünften
Utl.: Angesichts der COVID-19-Krise unterstützen Caritas, Rotes
Kreuz und Ärzte ohne Grenzen den Appell der UNHCR und fordern
die Unterbringung von 36.000 Menschen in geeigneten
Unterkünften =
Wien (OTS) - 36.000 Frauen, Männer und Kinder auf den griechischen
Ägäis-Inseln Lesbos, Chios, Samos, Kos und Leros leben derzeit in
Aufnahmezentren die ursprünglich für 5.400 Menschen konzipiert waren.
Unter prekären Bedingungen leben sie in Zelten oder provisorischen
Behelfsunterkünften aus Plastikplanen und haben kaum oder gar keinen
Zugang zur Basisversorgung des täglichen Lebens. Angesichts der
zunehmend eskalierenden COVID-19 Krise mit unabsehbaren
gesundheitlichen Folgen, unterstützen die Caritas Österreich, das
Österreichische Rote Kreuz und Ärzte ohne Grenzen Österreich (MSF)
den Appell des Flüchtlingshilfswerkes der Vereinten Nationen (UNHCR)
und fordern Griechenland und die EU-Staaten dringend auf, die
alarmierende Überbelegung und die katastrophalen Bedingungen für
Flüchtlinge zu beenden und die Menschen in größerer Zahl schnell in
geeigneten Unterkünften unterzubringen.
Eine Wasserstelle für 1.300 Menschen
Alleine das Camp Moria auf Lesbos beherbergt über 22.000 Menschen in
einer ursprünglich für 2.840 Personen ausgelegten Anlage. „Aktuell
steht für 1.300 Menschen nur eine einzige Wasserstelle zur Verfügung
– unter derart katastrophalen Bedingungen ist ein Übergreifen des
Coronavirus nur eine Frage der Zeit, wissen wir doch aus eigener
Erfahrung wie wichtig Abstand halten und hygienische Maßnahmen wie
regelmäßiges Händewaschen zum Schutz vor Ansteckung ist“, warnt
Michael Opriesnig, Generalsekretär des österreichischen Roten
Kreuzes.
Gesundheitsaufklärung, Prävention und Infektionskontrolle
nicht möglich
„Angesichts der aktuellen Corona-Krise müssten die
Gesundheitsbehörden einen Plan vorlegen, der Maßnahmen zur
Infektionsprävention und -kontrolle, zur Gesundheitsaufklärung, zur
schnellen Identifikation von Fällen, zur Isolation und Behandlung von
PatientInnen mit mildem Krankheitsverlauf sowie zur Behandlung von
schwer und lebensbedrohlich erkrankten Menschen enthält“, betont
Laura Leyser, Geschäftsführerin von Ärzte ohne Grenzen Österreich.
„Da keine dieser Maßnahmen gewährleistet ist, ist es jetzt dringender
denn je, die Lager auf den griechischen Inseln zu evakuieren.“
Unterstützung von durch EU und Österreich notwendig
„Für diese Aufgabe braucht Griechenland dringend die Unterstützung
der Europäischen Union und auch Österreichs“, ist Andreas Knapp,
Generalsekretär für Internationale Programme bei der Caritas
Österreich überzeugt. „Es ist von entscheidender Bedeutung, die
griechische Regierung und die vor Ort tätigen Hilfskräfte in dieser
schwierigen Situation mit finanziellen Mitteln, medizinischem
Personal und in der Logistik zu unterstützen.“
Die Unterbringung der Flüchtlinge an besser geeigneten Orten ist
drängend, auch im Hinblick auf die BewohnerInnen der betreffenden
Inseln. Gleichzeitig gilt es das medizinische System in Griechenland
nicht noch zusätzlich unter Druck zu bringen. Griechenland braucht
jetzt umfassende Unterstützung und Solidarität der Europäischen
Union.
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