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Wohnungen statt Lager!

Alarm: Erstaufnahmelager Traiskirchen unter Corona-Quarantäne - unzumutbare Gefährdung geflüchteter Menschen

Wien (OTS) - Am 24. März wurde bekannt, dass das Erstaufnahmelager Traiskirchen wegen 2 positiv auf Corona-Viren getesteter Personen unter Quarantäne gestellt wurde.

Nach Einschätzung der Initiative "Rückkehrzentren schließen" und Bewohner*innen des Lagers in Traiskirchen war der Coronaausbruch vorhersehbar:

Das Lager beherbergt derzeit ca. 600 Menschen, die auf engstem Raum miteinander leben müssen. Erst in den letzten Tagen wurden Viele aus anderen Lagern, u.a. aus dem Rückkehrzentrum Schwechat, dorthin verbracht.
Laut Aussagen geflüchteter Personen, schlafen sie in Schlafsälen oder in 5-Bett-Zimmern. 30 bis 40 Personen teilen sich auf dem Stockwerk die Badanlagen. Wie Bilder und Videos, die der Initiative "Rückkehrzentren schließen" vorliegen, zeigen, werden die Mahlzeiten in Speisesälen eingenommen, in denen große Gruppen auf engem Raum zusammensitzen; vor der Essensausgabe stehen die Bewohner*innen in langen Schlangen an.

Selbst das Einhalten der dringend erforderlichen Sicherheitsabstände ist nicht möglich. Nach Informationen der Initiative "Rückkehrzentren schließen", befinden sich weiterhin auch Menschen aus sog. Risikogruppen in Traiskirchen, darunter sowohl ältere Personen als auch Familien mit Kindern.
Die Initiative "Rückkehrzentren schließen" äußert sich zu den Vorgängen in Traiskirchen: "Während sich ganz Österreich im Stillstand befindet und die Menschen (sinnvollerweise) aufgerufen werden, sich in Isolation und sozialer Enthaltsamkeit zu üben, haben die Behörden noch vor einigen Tagen daran gearbeitet, ein sowieso schon menschenunwürdiges und gesundheitsgefährdendes Lager mit weiteren ca. 120 Menschen zu belegen. Hunderte von Menschen wurden somit in Traiskirchen sehenden Auges einem lebensbedrohlichen Gesundheitsrisiko ausgesetzt."

Als angemessenen Ausweg aus der aktuellen Gefährdungslage fordert die Initiative von Regierung und Behörden:

Alle Menschen aus Lagern zu evakuieren und in Privatwohnungen sicher unterkommen zu lassen.

Häusliche Quarantäne in Wohnungen auch für die Menschen in Traiskirchen zu ermöglichen.

Großflächige Testungen der Bewohner*innen der Einrichtung in Traiskirchen, um eine Entspannung der Lage herbeizuführen.

Sowie das gleiche Recht für Alle auf unversehrte Gesundheit und gleicher Zugang zu den dafür notwendigen Ressourcen.

Bei Interesse können Interviews zu Bewohner*innen von Lagern und Sammelunterkünften vermittelt werden, die bereit sind, unter Zusicherung der Anonymisierung über ihre Situation und ihre Forderungen zu sprechen.

Rückfragen & Kontakt:

Initiative „Rückkehrzentren schließen“:
Mail: rueckkehrzentrenschliessen@systemli.org

Die Initiative „Rückkehrzentren schließen“ dokumentiert die aktuelle Situation auf dem Blog:

rückkehrzentrenschliessen.org

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