- 24.03.2020, 12:15:01
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- OTS0085
„profil“: VAMED setzt Auftragnehmer am Bau unter Druck
Laut E-Mails drohte der AKH-Technikbetreiber Firmen, die Arbeiter von Baustellen abzogen, „Nachteile“ an.
Utl.: Laut E-Mails drohte der AKH-Technikbetreiber Firmen, die
Arbeiter von Baustellen abzogen, „Nachteile“ an. =
Wien (OTS) - Das Nachrichtenmagazin „profil“ berichtet heute online,
dass die VAMED-Gruppe als technischer Betreiber des Wiener AKH
zumindest zwei offene Baustellen nicht schließen wollte und will,
obwohl ein externer Sicherheitsberater und das Arbeitsinspektorat
dies empfohlen hatten. Konkret geht es um den Umbau der Großküche
beziehungsweise den Um- und Ausbau der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Beide Projekte waren in der Endphase, als die Regierung die
Einschränkungen des öffentlichen Lebens bekanntgab. Laut „profil“
vorliegenden E-Mails beharrte die VAMED-Bauleitung noch am 16. März
auf der Weiterführung der Baustellen, obwohl der beigezogene externe
Sicherheitsberater unter Hinweis auf ein Gespräch mit dem
Arbeitsinspektorat Bedenken angemeldet hatte. Als daraufhin auf einer
der Baustellen ein Dutzend Gewerke die Arbeiten zurückfuhr oder
überhaupt einstellte, drohte die VAMED-Bauleitung diesen mit
„Nachteilen“: „Sie haben durch Ihre Einstellung der Arbeiten eine
Leistungsstörung im Bauablauf verursacht, wir fordern sie daher auf,
uns bekanntzugeben, wann Sie gedenken, Ihre Arbeiten wieder
aufzunehmen“, heißt es in einem der E-Mails, und: „Unter Hinweis auf
Ihre Vertragspflicht fordern wir Sie auf, auf Ihre eigenen Kosten,
allenfalls unter Einleitung von Forcierungsmaßnahmen, die Leistung
termingerecht fertigzustellen. Wir weisen darauf hin, dass wir bei
Nichteinhaltung des Termins uns das Recht auf einen (Teil-)Rücktritt
vom Vertrag ausdrücklich vorbehalten. Wir sind sodann nicht nur
berechtigt, die Leistung in Ersatzvornahme fertigstellen zu lassen,
sondern Ihr Unternehmen auch mit den Kosten sowie sämtlichen weiteren
Nachteilen zu belasten.“
Auf „profil“-Anfrage verweist VAMED-Konzernsprecher Ludwig Bichler
darauf, dass das AKH in seiner Gesamtheit Teil der „kritischen
Infrastruktur“ sei, weshalb die VAMED größtes Interesse habe, die
Baustellen fertigzustellen. „Wir von der VAMED sind wirklich bemüht
und insbesondere unsere vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im
AKH, die dort täglich und rund um die Uhr dieses Krankenhaus nicht
nur technisch verfügbar halten – also den Betrieb ermöglichen – ,
sondern eben auch mit allen Partnern versuchen, die Projekte unter
den aktuellen schwierigen Bedingungen voranzubringen. Der Umgangston
im Baustellenbereich ist dabei rauer und das ist gerade auch jetzt
nachvollziehbar bei den aktuellen Bedingungen, die uns alle und jeden
einzelnen besonders fordern.“
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