- 05.03.2020, 12:50:24
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Strategie zum Ausbau der PV-Anlagen in NÖ präsentiert
LH-Stellvertreter Pernkopf: „Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz mit positivem Effekt auf Wertschöpfung und Arbeitsplätze“
Utl.: LH-Stellvertreter Pernkopf: „Wichtiger Beitrag zum Klimaschutz
mit positivem Effekt auf Wertschöpfung und Arbeitsplätze“ =
St. Pölten (OTS/NLK) - LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf
präsentierte heute, Donnerstag, mit Thomas Knoll, Präsident der
Österreichischen Gesellschaft für Landschaftsarchitektur, die
Strategie zum weiteren Ausbau der Photovoltaik-Anlagen in
Niederösterreich.
„Im Land Niederösterreich decken wir seit dem Jahr 2015 den
Strombedarf zu 100 Prozent aus Erneuerbarer Energie“, betonte
LH-Stellvertreter Pernkopf bei einer Pressekonferenz. „Die
Energiewende ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz mit positivem
Effekt auf Wertschöpfung und Arbeitsplätze“, ergänzte Pernkopf.
„Gerade Photovoltaik wird bei der Energiewende künftig eine noch
größere Rolle spielen, nicht nur in Niederösterreich, sondern auch
national und international“, erklärte Pernkopf die Wichtigkeit des
Ausbaues des Sonnenstromes. In Niederösterreich gebe es laut Pernkopf
rund 40.000 Anlagen mit einer Leistung von 325 Megawatt. „Diese
Anlagen befinden sich hauptsächlich auf Dächern.“ Man habe sich in
Niederösterreich das Ziel gesetzt, die PV-Leistung bis 2030 zu
verzehnfachen. Dabei tue sich die Frage auf, wo diese Anlagen künftig
installiert würden. Pernkopf dazu: „Priorität haben PV-Anlagen auf
Dächern, Betriebshallen und anderen schon bebauten Flächen. Das
können und sollen beispielsweise auch Parkplätze sein.“ In den
Landesgesetzen habe man dazu schon Vereinfachungen umgesetzt. Laut
Pernkopf brauche es auf Bundesebene nun den nächsten Schritt: „Ich
habe schon Gespräche mit der neuen Umweltministerin Leonore Gewessler
geführt, denn das neue ‚Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz‘ ist dringend
notwendig und muss rasch umgesetzt werden.“ Auch dort sollen sich
diese Prioritäten wiederfinden.
Im Land Niederösterreich gehe man beim PV-Ausbau mit gutem Beispiel
voran, im Moment würden sämtliche Dächer der Landesgebäude überprüft.
„Ziel ist es, möglichst viele dieser Dächer mit PV-Anlagen
auszustatten“, so der LH-Stellvertreter. Trotzdem werde es laut
Pernkopf natürlich auch Freiflächen-Anlagen im Grünland geben. Dazu
wurde jetzt ein Widmungs-Leitfaden zum Schutz der wertvollsten
Ackerflächen erstellt. Freiflächen-PV-Anlagen brauchen die Widmung
„Grünland-Photovoltaikanlage“ durch die Gemeinde. Gemeinsam mit
Experten aus Raumordnung, Energie und Naturschutz und Landwirtschaft
habe man diesen Leitfaden erstellt, der darlegt, wie die Gemeinden
bei diesen Widmungen vorgehen sollen. „Dabei haben wir uns auf drei
Leitlinien geeinigt. Zum einen muss eine Gemeinde-Strategie vorhanden
sein, zum anderen muss der Betreiber einen Netzzugang sicherstellen
und drittens müssen hochwertige Böden geschützt werden“, ergänzte
Pernkopf. Naturschutzflächen und hochwertige Ackerflächen sollen
demnach nicht für den PV-Ausbau in Betracht gezogen werden. „Zunächst
sollen jene Flächen verwendet werden, die weder für den Naturschutz
noch für die Landwirtschaft interessant und wertvoll sind.
Projektbetreiber müssen nachweisen, dass ihre gewünschten Flächen nur
minderwertige Bodenqualität aufweisen. Der Bodenverbrauch muss hinten
angehalten werden. Das ist ein ganz klarer Auftrag. So wollen wir
Energiewende, Klimaschutz und Bodenschutz verbinden“, so der
LH-Stellvertreter.
Pernkopf sei es auch wichtig, die geeigneten Grünflächen nicht nur
für den Sonnenstrom-Ausbau zu nützen, sondern auch sogenannte
„Sonnenenergie-Biotope“ zu schaffen. Dabei sollen im direkten Umfeld
der PV-Anlagen beispielsweise Wildblumenwiesen, Hecken oder kleine
Tümpel angelegt werden.
Thomas Knoll, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für
Landschaftsarchitektur, unterstrich das: „Wir haben nur ein
Niederösterreich, daher können wir nicht alle Flächen fünf Mal
verbauen. Der Geist dieses neuen Leitfadens ist so geschrieben, dass
die Multifunktionalität der Landschaft optimal genutzt wird.
Niederösterreich ist mit vielen verschiedenen Projekten wie etwa dem
‚Grünen Ring‘ Vorreiter, wenn es darum geht, wertvolle Böden zu
schützen. Dieser Weg wird hier weiter beschritten.“ Demnach sollen
sich die PV-Anlagen gut ins Landschaftsbild einbetten. „Das kann man
nur durch gute Planung erreichen“, erklärte Knoll abschließend.
Weitere Informationen: Büro LH-Stv. Pernkopf, DI Jürgen Maier,
Telefon 02742/9005-12704, E-Mail lhstv.pernkopf@noel.gv.at
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