- 02.03.2020, 12:48:21
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Internationaler Frauentag am 8. März
Gemeinsame Pressekonferenz der Landesrätinnen Teschl-Hofmeister und Königsberger-Ludwig
Utl.: Gemeinsame Pressekonferenz der Landesrätinnen
Teschl-Hofmeister und Königsberger-Ludwig =
St. Pölten (OTS/NLK) - Der Internationale Frauentag am 8. März und
die zahlreichen Initiativen und Aktionen, mit denen das Land
Niederösterreich die Gleichstellung der Frau fördert, standen am
heutigen Montag im Mittelpunkt einer Pressekonferenz der
Landesrätinnen Christiane Teschl-Hofmeister und Ulrike
Königsberger-Ludwig in St. Pölten.
„Es gibt immer noch Einkommensunterschiede zwischen Frauen und
Männern“, sagte Teschl-Hofmeister. „In Österreich müssen die Frauen
56 Tage länger arbeiten, um das gleiche Jahresgehalt zu bekommen“,
fuhr sie fort. „Ein Grund dafür ist die hohe Teilzeitquote bei den
Frauen, weil sie sich um die Kinder oder um pflegebedürftige
Angehörige kümmern müssen. Die Teilzeit soll nur eine vorübergehende
Situation sein“, hielt die Landesrätin fest. „Um das zu erreichen,
treiben wir den flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung voran.
Auch werden die notwendigen Pflegeangebote geschaffen. Mittlerweile
gibt es immer mehr Kinderbetreuungseinrichtungen und immer mehr
Pflegeangebote in Niederösterreich. Das wird helfen, dass die Frauen
die Verantwortung für Kinder und ältere Personen nicht alleine tragen
müssen“, betonte sie.
„Wir wollen den jungen Mädchen und Damen klarmachen, dass die
Berufswahl entscheidend ist“, sprach Teschl-Hofmeister einen weiteren
Aspekt an. „Fast 50 Prozent der Mädchen entscheiden sich für die
Berufe Köchin, Friseurin und Bürokauffrau. Es gibt aber noch viele
andere Möglichkeiten“, sagte sie und erinnerte an bessere
Karrierechancen und an den Fachkräftemangel in Industrie und
Wirtschaft. In diesem Zusammenhang gebe es in Niederösterreich unter
anderem den Girls‘ Day, ein Mentoring-Programm und ein
Politik-Mentoring für junge Frauen.
Im Hinblick auf die neuen Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen meinte die
Landesrätin. Die Vernetzungsarbeit in den Regionen sei sehr wichtig,
um die Maßnahmen und Angebote gegen Gewalt an Frauen effizienter und
auch bekannter zu machen, so Teschl-Hofmeister. Polizei, Hausärzte,
Krankenhäuser, Kindergärten, Verwaltung und weitere Einrichtungen
sollten sich bei regionalen Vernetzungstreffen austauschen. Manche
Hilfseinrichtungen seien oft zu wenig bekannt, so Teschl-Hofmeister.
Hier setze diese Initiative an, um in den Gemeinden zu informieren,
erläuterte sie. „Das erste Treffen ist in Wiener Neustadt geplant“,
so Teschl-Hofmeister. Zusätzlich entsteht ein Leitfaden mit ganz
konkreten Handelsanweisungen bei häuslicher Gewalt. Die Verträge für
die Frauenberatungsstellen seien nun erstmals auf drei Jahre
verlängert worden, informierte die Landesrätin.
„Das Frauenwahlrecht gibt es seit dem Jahr 1918“, sagte
Königsberger-Ludwig. „Später erkämpft wurde die Fristenlösung. Erst
seit 1975 hat die Frau das Recht, ohne der Zustimmung des Mannes
arbeiten gehen zu dürfen. Die Frauen verdienen aktuell um 32 Prozent
weniger als die Männer“, so die Landesrätin. Man müsse für ein
Mindesteinkommen kämpfen, damit „Altersarmut und Frauenarmut in
Zukunft keine Probleme werden“. Die Einkommensunterschiede würden
dazu führen, dass „Frauen in Gewaltbeziehungen bleiben, weil sie ihre
ökonomische Unabhängigkeit nicht leben können“, erinnerte sie. „Jede
fünfte Frau ist in ihrem Leben von Gewalt betroffen“, hob
Königsberger-Ludwig hervor.
In Niederösterreich gibt es aktuell 62 Plätze in sechs Frauenhäusern.
„Dieses Angebot ist laut der Auslastungsstatistik ausreichend und
gut“, so die Landesrätin. Das Land habe die Sicherheitsvorkehrungen
in allen Frauenhäusern verbessert, sagte sie. „Der Schutz für die
Frauen und für die Mitarbeiterinnen muss gewährleistet werden“, hob
Königsberger-Ludwig hervor. Durch das neue
Sozialhilfe-Grundsatzgesetz würden Frauen in Frauenhäusern oder
Notwohnungen weniger Einkommen erhalten, sagte sie.
Weitere Informationen: Büro LR Teschl-Hofmeister, Mag. (FH) Dieter
Kraus, Telefon 02742/9005-12655, E-Mail dieter.kraus@noel.gv.at, bzw.
Büro LR Königsberger-Ludwig, Mag. Dr. Anton Heinzl, Telefon
02742/9005-12576, E-Mail anton.heinzl@noel.gv.at.
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