- 24.02.2020, 11:07:21
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- OTS0065
Querfinanzierung des ÖGK-Defizits nicht auf Kosten der Patientinnen und Patienten
Einsparungen bei Arzthonoraren würden zu Zwei-Klassen-Medizin führen - Szekeres: „Für 49 Euro startet ein Installateur nicht einmal seinen Firmenwagen“
Utl.: Einsparungen bei Arzthonoraren würden zu Zwei-Klassen-Medizin
führen - Szekeres: „Für 49 Euro startet ein Installateur nicht
einmal seinen Firmenwagen“ =
Wien (OTS) - Österreich gibt, gemessen am BIP, schon jetzt weniger
für sein Gesundheitssystem aus als andere vergleichbare Staaten, wie
etwa die Schweiz oder Deutschland. „In dieser Situation anzukündigen,
das Defizit der fusionierten Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK)
durch Einsparungen bei den Honoraren für niedergelassene Kassenärzte
zu sanieren, ist fahrlässig und würde letztendlich zulasten der
Gesundheitsversorgung der Patientinnen und Patienten gehen“, warnt
Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres vor entsprechenden
Gedankenspielen der letzten Tage von Seiten der Wirtschaft
beziehungsweise direkt aus der Generaldirektion der ÖGK. ****
Ärztinnen und Ärzte dürften auf keinen Fall die Querfinanzierer
des Defizits in der neuen ÖGK, das unter anderem der Zusammenlegung
geschuldet ist, werden. „Wir wollen in Österreich eine soziale
Medizin und keine Zwei-Klassen-Medizin. Dafür brauchen wir aber mehr
und nicht weniger Kassenärzte“, betont Szekeres. Derzeit gehe der
Trend aber leider in die andere Richtung, „und zwar deshalb, weil die
Honorierung der niedergelassenen Kassenärzte, ganz speziell etwa der
Allgemeinmediziner und auch der Kinderärzte, nicht zeitgemäß ist“.
Aussagen, bei den Honoraren noch weiter einsparen zu wollen, seien
daher „mehr als kontraproduktiv“. Jungärzte würden sich dann zweimal
überlegen, ob sie eine Kassenordination gründen wollen.
Szekeres bringt ein Beispiel zur Veranschaulichung: In Wien erhält
eine Hausärztin beziehungsweise ein Hausarzt, die/der mit dem
Privat-Pkw einen Hausbesuch bei einem Patienten macht, von der ÖGK
derzeit 49 Euro brutto. „Für so einen Betrag startet ein Installateur
nicht einmal seinen Firmenwagen“, so Szekeres abschließend. (bs)
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