- 20.02.2020, 11:50:04
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Greenpeace reicht erste Klimaklage beim Verfassungsgerichtshof ein
Umweltschutzorganisation reicht Klage gegen Klimaunrecht wie die steuerliche Ungleichbehandlung von Flug und Bahn ein - über 8.000 ÖsterreicherInnen schließen sich der Sammelklage an
Utl.: Umweltschutzorganisation reicht Klage gegen Klimaunrecht wie
 die steuerliche Ungleichbehandlung von Flug und Bahn ein -
 über 8.000 ÖsterreicherInnen schließen sich der Sammelklage an =
Wien (OTS) - Gemeinsam mit Klimaklage-Anwältin Michaela Krömer und
 prominenten MitklägerInnen reichte Greenpeace heute Vormittag
 Österreichs erste Klimaklage beim Verfassungsgerichtshof ein. Dem
 Antrag haben sich 8.060 ÖsterreicherInnen angeschlossen. Die
 Umweltschutzorganisation präsentierte ein über zehn Meter langes
 Banner mit den Namen aller KlägerInnen. Die SammelklägerInnen setzen
 sich für ein Ende der rechtlichen Bevorzugung des klimaschädlichen
 Flugverkehrs gegenüber der Bahn ein. Konkret beanstandet Greenpeace
 die Kerosinsteuerbefreiung auf innerstaatliche Flüge sowie die
 Umsatzsteuerbefreiung von internationalen Flügen. Beide Regelungen
 tragen dazu bei, dass Flüge gegenüber der Bahn billigere Preise
 anbieten können, da für den Bahnverkehr sowohl die internationale
 Umsatzsteuer als auch Steuern für den Bahnstrom anfallen. Dabei ist
 Bahnfahren 31 Mal klimafreundlicher als ein vergleichbarer Flug.
Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace in Zentral- und
 Osteuropa, zeigt sich überzeugt von der Bedeutung der Klage: “Die
 Klimaklage schafft rechtliche Realitäten. Sie verhindert, dass
 Klimaschutz in Zukunft als Spielball im politischen Kräftemessen
 missbraucht wird”. Den Antrag bringt Rechtsanwältin Michaela Krömer
 stellvertretend für die KlägerInnen per Individualantrag beim
 Verfassungsgerichtshof ein. Umweltjuristische Unterstützung bekommt
 sie dabei von ÖKOBÜRO. “Die Klimakrise ist auch eine Krise der Grund-
 und Menschenrechte. Wir wollen durch die Klimaklage erreichen, dass
 die Grundrechte der Österreicherinnen und Österreicher vom Staat auch
 betreffend die Klimakrise ausreichend geschützt werden”, erläutert
 Krömer.
Auch die prominenten KlimaklägerInnen zeigen sich am Tag der
 Einreichungen begeistert vom breiten Zuspruch: “Es freut mich zu
 sehen, dass sich so viele ÖsterreicherInnen der Sammelklage
 angeschlossen haben. Die ÖsterreicherInnen haben die klimaschädliche
 Bevorteilung des Flugverkehrs satt”, so Veronika Winter, Klägerin und
 Fridays for Future Aktivistin. “Zeitgemäße Gesetzgebung muss
 klimafreundlich gestaltet sein. Veraltete Passagen, die keine
 Rücksicht auf die Klimaschädlichkeit der Verkehrsmittel nehmen,
 müssen der Vergangenheit angehören”, führt die Klimawissenschaftlerin
 Helga Kromp-Kolb ihre Beweggründe zur Beteiligung an der Klimaklage
 aus. Gerhard Zoubek, erfolgreicher Bio-Landwirt und Adamah Biohof
 Chef, setzt sich ebenfalls aktiv für den Klimaschutz ein: “Ich habe
 acht Enkelkinder und möchte von ihnen nie die Frage gestellt
 bekommen, warum ich nicht gehandelt habe. Wir haben es jetzt in der
 Hand klimafreundliche Gesetzgebung voran zu treiben”.
Wie bereits im Sommer angekündigt, wurde neben dem Antrag gegen die
 Benachteiligung der Bahn, auch ein Antrag zur Aufhebung von Tempo 140
 ausgearbeitet. Dieser wurde planmäßig Endes letzten Jahres
 eingebracht, da hier keine öffentliche Beteiligung möglich war.
 Aufgrund der geplanten Aufhebung der Tempo 140 Teststrecken am März
 2020 wurde der Antrag nun auf Kostenersatz reduziert. Die
 Umsatzsteuerbefreiung internationaler Flüge sowie die
 Kerosin-Steuerbefreiung auf nationaler Ebene sind hingegen nicht Teil
 des Regierungsprogramms. Die Anträge liegen nun dem
 Verfassungsgerichtshof vor. Wird den Anträgen stattgegeben, hebt der
 VfGH die entsprechenden Gesetzesstellen direkt auf oder setzt dem
 Gesetzgeber eine Reparaturfrist.
- Bildmaterial von der Einreichung beim VfGH finden Sie in Kürze
 hier: http://bit.ly/EinreichungKlimaklage 
 Dieses steht unter Angabe der Photo Credits zur einmaligen Nutzung
 kostenlos zur Verfügung (© Greenpeace / Mitja Kobal)
- Fact Sheet zur
 Klimaklage:http://bit.ly/FactsheetEinreichungKlimaklage
- Website zur Klimaklage: #RECHTAUFZUKUNFT: www.klimaklage.at/
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