Für Ärztekammer-Vizepräsident Steinhart aber nur der „Tropfen auf dem heißen Stein“ - Entscheidende Sitzung morgen, Mittwoch, in der Österreichischen Gesundheitskasse
Utl.: Für Ärztekammer-Vizepräsident Steinhart aber nur der „Tropfen
auf dem heißen Stein“ - Entscheidende Sitzung morgen,
Mittwoch, in der Österreichischen Gesundheitskasse =
Wien (OTS) - „Die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgungslage in
Wien ist einer Großstadt nicht würdig. Derzeit gibt es nur sechs
Kassenplanstellen für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Das ist viel zu
wenig für eine Zwei-Millionen-Metropole wie Wien“, kritisiert
Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und
Vizepräsident der Ärztekammer für Wien. Mit seiner Kritik über die
unzureichende Versorgungslage steht Steinhart nicht allein da: Auch
der Stadtrechnungshof und der Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und
Drogenfragen der Stadt Wien haben jüngst die derzeitige Situation
bemängelt und sogar bis zu 30 zusätzliche Kassenplanstellen
gefordert. ****
In keinem anderen medizinischen Fachgebiet klafft eine so große
Versorgungslücke wie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Dabei wäre
das Interesse der Ärztinnen und Ärzte an einer Tätigkeit in einer
kinder- und jugendpsychiatrischen Kassenordination durchaus gegeben:
„Derzeit laufen Ausschreibungen für zwei Kassenordinationsstandorte,
für die es bis zu zwölf Bewerberinnen beziehungsweise Bewerber gibt“,
so Steinhart.
Für ihn ist das ein Beleg dafür, dass - anders als in anderen
Fachrichtungen - genügend Ärztinnen und Ärzte da wären, um
Kassenordinationen zu übernehmen oder auch neu zu eröffnen. Woran es
aber mangle, seien die entsprechenden Kassenplanstellen. Steinhart
fordert die Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) daher auf, als
Sofortmaßnahme zumindest fünf zusätzliche Stellen zu genehmigen, um
so den enormen Mangel an Kinder- und Jugendpsychiatern mit
Kassenvertrag in Wien zu lindern.
Morgen, Mittwoch, findet diesbezüglich die entscheidende Sitzung
im sogenannten „Invertragnahmeausschuss“ mit der ÖGK statt. Dort
steht die Forderung der Ärztekammer auf der Tagesordnung. Die fünf
zusätzlichen Kassenplanstellen, die man umgehend mit Ärztinnen und
Ärzten besetzen könnte, wären aber nur ein erster Schritt und der
sprichwörtliche „Tropfen auf dem heißen Stein“. Tatsächlich müsste
man langfristig denken und weitere Bemühungen unternehmen, um die
Versorgungsproblematik nachhaltig zu lösen. Steinhart: „Morgen wird
sich weisen, ob die neue ÖGK wirklich gewillt ist, ihre Patientinnen
und Patienten mit den notwendigen ärztlichen Leistungen entsprechend
zu versorgen.“ (bs)
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