• 14.02.2020, 14:34:38
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„kulturMontag“: Heeresgeschichtliches Museum, 70er-Revival, Österreichs Mode im MAK

Außerdem: Dokumentation „CineKino – Schweiz“ zum ersten Todestag von Bruno Ganz

Utl.: Außerdem: Dokumentation „CineKino – Schweiz“ zum ersten
Todestag von Bruno Ganz =

Wien (OTS) - Der von Martin Traxl präsentierte „kulturMontag“ am 17.
Februar 2020, um 22.30 Uhr in ORF 2, befasst sich u. a. mit dem in
der öffentlichen Kritik stehenden Heeresgeschichtlichen Museum.
Live-Gast zum Thema ist Politologin Ljiljana Radonić. Weiters
berichtet das Magazin über das Revival der 70er Jahre und gibt einen
Ausblick auf die Ausstellung über Österreichs Modedesign im MAK.
Anschließend steht anlässlich des ersten Todestags von Bruno Ganz am
16. Februar die Dokumentation „CineKino – Schweiz“ (23.30 Uhr) auf
dem Programm.

Heeresgeschichtliche Museum unter Beschuss

Derzeit steht das im Wiener Arsenal untergebrachte
Heeresgeschichtliche Museum – das letzte Museum in Bundesverwaltung –
unter großer Kritik. Im Fokus: der Museums-Shop und die inhaltliche
Ausrichtung des Zeitgeschichte-Saals. Objekte seien nicht
kontextualisiert, es werde zu wenig erklärt oder NS-Propagandagemälde
würden gänzlich ohne kritische Einbettung ausgestellt. Auch ein
rechtes Netzwerk im Museum wollen Kritiker entdeckt haben. Das für
das Haus zuständige Verteidigungsministerium lässt derzeit die
Anwürfe von einer externen Kommission prüfen. Ein Zwischenbericht
soll im März fertig sein. „HGMneudenken“ heißt eine aus 30
Expertinnen und Experten bestehende zivilgesellschaftliche
Initiative, die sich aufgrund der jüngsten Ereignisse formiert hat.
Diese befasst sich mit dem Einfluss diverser Lobbys, wie Militärs,
Monarchisten und politiknaher Vereine, und fordert ein Zurechtrücken
des verzerrten Geschichtsbildes. Ein Rechnungshofbericht, der für das
Frühjahr avisiert ist, soll dem Vernehmen nach auch wirtschaftlich
ein desaströses Bild des Museums zeichnen. Der Direktorenposten,
heißt es, werde ebenfalls im Frühjahr neu ausgeschrieben. Christian
Ortner, der seit 2005 das Museum leitet, wird im ORF-Interview
erstmals Stellung nehmen. Die Politik ist gefordert und eine
jahrzehntealte Debatte um eine notwendige Neuaufstellung des
Militärmuseums wieder voll entfacht. Soll das Heeresgeschichtliche
Museum mit dem Haus der Geschichte, dessen Zukunft noch immer
ungewiss ist, fusioniert werden? Wie soll Geschichte im 21.
Jahrhundert vermittelt werden? Wie geht man zeitgemäß mit
Erinnerungskultur um? Und wie sieht der internationale Vergleich aus?
Dazu ist Politologin Ljiljana Radonić von der Akademie der
Wissenschaften live zu Gast im Studio.

Flashback in die Seventies

Die 70er Jahre: Von A wie Abba bis Z wie Zwentendorf – eine wilde wie
schrille Epoche, eine Zeit des Aufbruchs, geprägt von einem
Infragestellen überkommener Gewohnheiten und Werte im Zusammenleben,
sowie politischen Veränderungen. Der Sound des Jahrzehnts erwies sich
als innovationsfreudig wie folgenreich – neben allgegenwärtigen
Ikonen wie ABBA, Bee Gees oder Led Zeppelin haben so unterschiedliche
Genres wie Glam, Soul, Punk, Reggae und Metal hier ihren Ursprung,
nicht zu vergessen Krautrock, Elektropop, Disco und Hip-Hop. In
Österreich läutete Marianne Mendt mit ihrer „Glock‘n“ die Ära des
Austropop ein. Die popkulturelle Vielschichtigkeit dieses Jahrzehnts
analysiert Kulturjournalist Jens Balzer in seinem Buch „Das
entfesselte Jahrzehnt“ und verfolgt die gesellschaftlichen
Hintergründe und ihr Fortwirken bis heute. Rock-Legende Bob Geldof
meldet sich nach 36 Jahren mit seinen „Boomtown Rats“ mit neuem Album
zurück. Seine Band, die er 1975 in Dublin gründete, wurde damals
schnell zu einer der größten der damaligen Punk-Szene. Im Interview
erinnert er sich an die wilden Jahre. Dass sich auch heute eine
jüngere Generation in diesem exzentrischen Jahrzehnt wiedererkennt,
stellt die in Wien lebende dänische Sängerin, Gitarristin und
Songwriterin Mikala Nørgaard aka GØRL unter Beweis. Warum erleben die
70er gerade ein Revival? Welche gesellschaftlichen Visionen, Utopien,
Befreiungskämpfe und Bürgerrechtsbewegungen spiegeln sich im Heute
wider?

„Show OFF“ für Österreichs Modewelt im MAK

Es ist für alle Fashion-Victims wohl ein wahrer Pflichttermin, wenn
das Wiener MAK zu einer spektakuläre Zeitreise lädt. „Show OFF.
Austrian Fashion Design“ ist der Titel der Schau, die Österreichs
Modedesign von den 1980er Jahren bis heute in Pose bringt. In den
verrückten 80er Jahren wurde das Schrille, Expressive des vergangenen
Jahrzehnts noch weitergedreht. Hierzulande knallte dieser Trend wie
eine Bombe ins graue Wien, wo zwei österreichische Modeikonen prägend
für Aufbruch und Wandel waren: Austro-Amerikaner Rudi Gernreich
revolutionierte mit seinen Entwürfen die Modewelt und Helmut Lang
avancierte zum Liebling der internationalen Branche. Wie
facettenreich sich die Wiener Mode Szene entwickelt hat,
demonstrieren Kultlabels wie Wendy&Jim und fabrics interseason, „big
player“ Andreas Kronthaler, seit zwei Jahren Teil des Labels „Andreas
Kronthaler für Vivienne Westwood“ oder Susanne Bisovsky mit ihrem
Wiener Salon. Auch die jüngere Generation wie Rising Star Arthur
Arbesser tragen zur Formierung einer vielschichtigen, international
verankerten Szene bei. Es geht um lustvolle Inszenierung, um
Statements von Stil und Klasse, am Puls der Zeit und doch ganz
individuell, sind die beiden Kuratoren Andreas Bergbaur und Ulrike
Tschabitzer-Handler (am Montag auch in „Guten Morgen Österreich“ zu
Gast) überzeugt.

Dokumentation „CineKino – Schweiz“ (23.30 Uhr):

Europäisches Kino – das sind mehr als 120 Jahre Filmgeschichte und
mehr als 1.000 neue Produktionen jährlich. Die internationale
TV-Dokureihe „CineKino“ von Matthias Luthardt und Laurent Heynemann
präsentiert cineastische Höhepunkte, Schlüsselszenen und
Kostbarkeiten aus zehn europäischen Ländern. Die aktuelle Folge über
das Schweizer Kino steht in Erinnerung an den Schweizer
Charaktermimen Bruno Ganz auf dem Programm, dessen Todestag sich am
16. Februar zum ersten Mal jährt. In zehn Kapiteln lässt „CineKino –
Schweiz“ wichtige Momente der eidgenössischen Filmgeschichte Revue
passieren: Die Folge blickt u. a. auf die Karriere von Bruno Ganz,
der zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schauspielern zählte, und
berichtet von Regisseur Jean-Luc Godard und dessen Erfolg „Rette
sich, wer kann (das Leben)“. Als berühmteste Schweizer Kinoproduktion
gilt „Die letzte Chance“ von Leopold Lindtberg, die unter
schwierigsten Bedingungen während des Zweiten Weltkriegs gedreht
wurde.

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