• 13.02.2020, 11:25:48
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Greenpeace, AK und Wissenschaftler fordern massiven Ausbau von Mehrwegflaschen im Handel

Neue Studie sieht Mehrwegflasche als Schlüssel zur ökologischen Wende im Getränkeregal

Utl.: Neue Studie sieht Mehrwegflasche als Schlüssel zur
ökologischen Wende im Getränkeregal =

Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace, die
Arbeiterkammer, das Österreichische Ökologie-Institut und der
Abfall-Experte Gerhard Vogel haben heute eine Studie zur Förderung
von Mehrwegsystemen in Österreich präsentiert. Sie enthält
Handlungsempfehlungen an die Bundesregierung, die sich im
Regierungsprogramm zum Ausbau von Mehrwegsystemen verpflichtet hat.
Derzeit werden nur etwa 22 Prozent aller Getränke im Handel in
umweltfreundlichen Mehrwegflaschen verkauft. Die VertreterInnen aus
Wissenschaft, Umwelt- und KonsumentInnenschutz fordern eine massive
Ausweitung von Mehrwegsystemen - etwa durch die Einführung einer
gesetzlichen Mehrwegquote von 50 Prozent bis 2030, die
Kennzeichnungspflicht und Standardisierung von Mehrwegflaschen sowie
die Einführung eines Pfandsystems für Einwegverpackungen.

“In den letzten 20 Jahren wurden viele politische Fehler gemacht, die
dazu geführt haben, dass heute umweltschädliche Einwegverpackungen
den Markt dominieren. Sie heizen die Klimakrise an, verschmutzen die
Meere und Umwelt und verschwenden wertvolle Ressourcen. Deshalb
brauchen wir einen gesellschaftlichen Wandel: weg von der
Wegwerfkultur hin zu einer Kultur der Wiederverwendung. Dafür muss
die Bundesregierung jetzt ein Pfandsystem mit gesetzlicher
Mehrwegquote auf den Weg bringen”, so Lisa Panhuber, Konsumexpertin
bei Greenpeace in Österreich. Eine Mehrwegflasche kann bis zu 40 Mal
wiederbefüllt werden. Einwegflaschen hingegen werden nach einmaliger
Verwendung verbrannt, landen in der Umwelt oder werden unter hohem
Energieeinsatz recycelt. Doch nur rund 28 Prozent aller PET-Flaschen
werden aktuell wieder zu Flaschen.

“Die Konsumentinnen und Konsumenten schätzen Mehrwegflaschen, wenn
sie leicht zugänglich angeboten werden. Noch vor 20 Jahren wurde Bier
zu über 85 Prozent und Mineralwasser zu 65 Prozent in Mehrwegflaschen
verkauft“, so Werner Hochreiter von der Arbeiterkammer: “Hier ist
auch der Handel gefragt: Der Handel hat entsprechend einer
Sozialpartnerempfehlung die Mehrwegquote seit 2011 stabilisiert.
Damit haben die großen Handelsketten gezeigt, dass beim Thema Mehrweg
etwas geht. Unter den aktuellen Umständen – Klimaschutz,
Kreislaufwirtschaft, namhafte Abfüller setzen auch wieder auf Mehrweg
– darf und soll man sich neue Ziel vornehmen. Wir brauchen ein noch
breiteres Mehrwegangebot in jedem Supermarkt.” Zudem müssen
KonsumentInnen im Supermarktregal auf einen Blick erkennen können,
was Einweg und was Mehrweg ist. Die gesetzliche Verankerung einer
Kennzeichnungspflicht und eine breite Informationskampagne durch die
Politik sind deshalb für den Erfolg der Mehrwegoffensive
entscheidend.

Als weitere Maßnahme empfehlen die Studienautoren die Einführung
eines Bonus-Malus-Systems für den Handel: “Handelsketten, die ihr
Mehrwegangebot ausbauen, werden finanziell belohnt. Jene, die weiter
auf umweltschädliche Verpackungen setzen, müssen Ausgleichszahlungen
leisten”, so Christian Pladerer, Studienautor und Vorstand des
Österreichischen Ökologie-Instituts.

“Viele Unternehmen setzen auf Recycling und denken, damit tun sie der
Umwelt etwas Gutes. Fakt ist allerdings: Recycling ist maximal die
zweitbeste Lösung. Jede recycelte Plastikflasche muss energieintensiv
neu geformt werden und bei diesem Prozess gehen jedes Mal rund
vierzig Prozent des Materials verloren. Nach sechs Durchgängen bleibt
von einer Einweg-Plastikflasche weniger als ein Prozent für die
Wiederverwertung übrig. Mehrweggetränke sind daher ökologisch die
unbestrittenen Spitzenreiter”, so Studienautor Gerhard Vogel,
ehemaliger Leiter des Instituts für Technologie und nachhaltiges
Produktmanagement an der WU Wien.

Weiterführende Informationen:

- Studie “Mehrwegsysteme statt Müllberge”:
http://bit.ly/Mehrwegstudie
- Fact Sheet zur Studie: http://bit.ly/Mehrwegstudie
- Fotos (Credit: Mitja Kobal/Greenpeace): http://bit.ly/Mehrwegstudie

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