Safer Internet Day, 11. Februar 2020: Kinderschutzorganisationen warnen vor stärkerer Verschlüsselung von Facebook-Diensten
Die Ausweitung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für Facebook-Dienste erleichtere das Austauschen von sexuellen Missbrauchsdarstellungen im Internet
Mehr als hundert Kinderschutzorganisationen aus zahlreichen Ländern - darunter auch ECPAT Österreich - äußern in einem offenen Brief an Facebook-Chef Zuckerberg ihre Besorgnis, "Kindern dürften nicht so einem Risiko ausgesetzt werden, weder als Ergebnis kommerzieller Entscheidungen noch von Gestaltungsentscheidungen". Zwar hätten die Nutzer der Facebook-Dienste ein berechtigtes Interesse am Schutz ihrer Daten, aber nicht auf Kosten der Sicherheit der Kinder.
Die Organisationen appelieren an Facebook-Chef Zuckerberg, die Verschlüsselungspläne daher nicht umsetzen, ehe nicht Vorkehrungen für den Schutz von Kindern getroffen worden seien. Facebook solle mit den Strafverfolgungsbehörden zusammenzuarbeiten und einer Nutzung seiner Seiten und Dienste für sexuellen Missbrauch vorbeugen, heißt es in dem Schreiben weiter.
Hintergrund
Bei dem Facebook-Messengerdienst WhatsApp gibt es bereits eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, bei der nur Sender und Empfänger die Inhalte lesen können. Nun will Facebook diese Technologie auch auf seine anderen Angebote wie den Facebook-Messenger und das Online-Netzwerk Instagram ausweiten.
Menschenrechts- und Datenschutzaktivisten haben diese Ankündigung von Facebook begrüßt. Mehrere Regierungen haben das Unternehmen jedoch aufgefordert, den Behörden Möglichkeiten einzuräumen, die Verschlüsselung im Kampf sexuelle Missbrauchsdarstellungen von Kindern sowie andere Verbrechen zu umgehen.
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