- 11.02.2020, 06:00:02
- /
- OTS0003
Greenpeace: Mehrere Pinguin-Kolonien in Antarktis kurz vor dem Verschwinden
Zügelpinguine auf Elephant Island um bis zu 77 Prozent dezimiert - Greenpeace fordert im Superjahr des Artenschutzes 2020 starkes UN-Hochseeschutzabkommen
Utl.: Zügelpinguine auf Elephant Island um bis zu 77 Prozent
dezimiert - Greenpeace fordert im Superjahr des Artenschutzes
2020 starkes UN-Hochseeschutzabkommen =
Ushuaia/Wien (OTS) - Laut aktuellen Greenpeace-Zahlen sind einzelne
Pinguin-Kolonien der Antarktis in den letzten 50 Jahren um fast 60
Prozent eingebrochen. Gemeinsam mit einem Forschungsteam hat die
Umweltschutzorganisation Zügelpinguine auf der nordostantarktischen
Insel Elephant Island untersucht. Der dramatische Rückgang der
Zügelpinguine liegt unter anderem an der Klimakrise: Denn
verschwindet das Eis, schrumpfen die Krillbestände. Tiere wie
Pinguine verlieren ihre Hauptnahrungsquelle. Erst letzte Woche wurden
auf der antarktischen Halbinsel 18,3 Grad Celsius gemessen – das war
der wärmste Tag in der argentinischen Antarktis seit Beginn der
Messungen. Greenpeace fordert, dass bis 2020 ein effektives
Hochseeschutzabkommen der Vereinten Nationen ausverhandelt wird, mit
dem Meeresschutzgebiete für Pinguine und andere Meerestiere
ermöglicht werden könnten.
„Der dramatische Rückgang der Pinguin-Kolonien zeigt, dass sich das
Ökosystem des Südlichen Ozeans grundlegend verändert hat. Das wirkt
sich auf die Nahrungsversorgung der Zügelpinguine aus – und alle uns
vorliegenden Ergebnisse deuten darauf hin, dass dafür die Klimakrise
verantwortlich ist”, erklärt Dr. Heather J. Lynch, eine der
Leiterinnen des Forschungsteams. Bei der letzten Erhebung der
Zügelpinguine auf Elephant Island im Jahr 1971 wurden noch 122.550
Brutpaare gezählt. Mittlerweile sind nur noch 52.786 übrig. Eine
spezifische Kolonie ging sogar um 77 Prozent zurück. „Die
Klimakrise lässt den Pinguinen das Eis unter den Flossen schmelzen
und Krill-Bestände einbrechen”, erklärt Lukas Meus, Meeresexperte bei
Greenpeace in Österreich. „Diese alarmierenden Zahlen zeigen, dass
Pinguine und andere Meeresbewohner unbedingt Schutzgebiete brauchen,
damit sich die Bestände wieder erholen können.”
Greenpeace setzt sich für ein starkes Hochseeschutzabkommen ein, das
aktuell von den Vereinten Nationen verhandelt wird. Das Abkommen
könnte zu einem Regelwerk werden, um ein Netzwerk an
Meeresschutzgebieten rund um den Globus zu errichten. „2020 gilt als
Superjahr für den Artenschutz. Regierungen weltweit müssen dieses
Jahr ein effektives Hochseeschutzabkommen beschließen, damit
Pinguin-Populationen nicht unwiederbringlich verschwinden”, so Meus.
Bildmaterial
Finden Sie unter: http://bit.ly/Pinguine-Fotos
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP