• 03.02.2020, 10:25:11
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„Die Wolga – Russlands großer Fluss“ im „Universum“-Porträt

Teil 1: „Ein Strom wird geboren“ am 4. Februar um 20.15 Uhr in ORF 2

Utl.: Teil 1: „Ein Strom wird geboren“ am 4. Februar um 20.15 Uhr in
ORF 2 =

Wien (OTS) - Die Wolga ist der längste Fluss Europas. Sie entspringt
als kleines Rinnsal in den Waldai-Höhen im Nordwesten Russlands und
durchquert das weitläufige Land über mehr als 3.500 Kilometer bis zum
Kaspischen Meer. Die Wolga ist zudem Lebensader Russlands, sie
durchfließt fast alle Naturräume des Landes. So bahnt sie sich ihren
Weg durch menschenleere Urwälder, weitläufige Steppen und
lebensfeindliche Halbwüsten, bis sie sich knapp vor ihrer Mündung in
das größte Flussdelta Europas verzweigt. Nirgendwo auf dem Kontinent
gibt es noch vergleichbar große intakte Flusslandschaften wie diese.
Sie bieten Lebensräume für seltene Tierarten wie den Russischen
Desman, das Wisent oder die Saiga-Antilope. „Ein Strom wird geboren“,
der erste Teil des neuen „Universum“-Zweiteilers „Die Wolga –
Russlands großer Fluss“ von Henry M. Mix (ORF-Bearbeitung: Doris
Hochmayr), porträtiert am Dienstag, dem 4. Februar 2020, um 20.15 Uhr
in ORF 2 den Oberlauf eines Gewässers, das wie kein zweites die
kulturelle Identität einer ganzen Nation mitgeprägt hat. Teil 2, „Ein
Strom wird zum Meer“, steht am Dienstag, dem 11. Februar, um 20.15
Uhr auf dem „Universum“-Programm.

300 Kilometer nordwestlich von Moskau liegen die Waldai-Höhen. Mit
340 Metern sind sie die höchste Erhebung der gesamten Osteuropäischen
Ebene. Hier entspringt die Quelle eines der bedeutsamsten Gewässer
Europas – der Wolga. Sie sammelt ihr Wasser aus einem Einzugsgebiet,
das sich über 1,5 Millionen Quadratkilometer erstreckt und damit
größer als Frankreich, Spanien und Portugal zusammengerechnet ist.
Neben den Quellbächen von Waldai speist sich die Wolga aus dem
Schmelzwasser des Ural im Osten sowie aus den Urwäldern Kareliens im
Nordwesten, die als einer der größten natürlichen Wasserspeicher des
Kontinents gelten. Dutzende Naturschutzgebiete und Reservate säumen
die zahlreichen Zuflüsse zur Wolga. Nirgendwo in Europa gibt es noch
so großflächig intakte Flusslandschaften wie hier: Auwälder, Moore,
Feuchtwiesen und Überschwemmungsflächen.

Ein halbes Jahr beherrscht der Winter die Niederungen. Der russische
Biber ist jetzt in seinem Element. Täglich durchbrechen die
kräftigsten Tiere der Clans die Eisdecke, um ihren Unterwasserzugang
zur Wohnhöhle nicht zu verlieren. Im angrenzenden tief verschneiten
Wald ziehen Wisente und Elche in langen Streifen die Rinde von den
Bäumen – die einzige Nahrungsquelle für viele Wochen. Mit etwas
Respektsabstand folgen Wildschweine ihren Pfaden. Ohne die großen
Mitbewohner könnten sie sich im tiefen Schnee kaum fortbewegen. Sie
suchen nach den Stieleichen. Unter ihren kahlen Kronen lohnt es sich,
im Schnee zu graben: Hier liegen Hunderte Eicheln versteckt.

Die Meisen setzen auf einen größeren Mitbewohner des Waldes: den
Schwarzspecht. Wo er seine Löcher in Wurzeln und Baumstämme schlägt,
landen unzählige überwinternde Larven, Insekten und Käfer im Schnee –
genügend Futter für die kleinen bunten Vögel, um über den Winter zu
kommen. Wenn im späten Frühling die Eisdecke der Wolga aufbricht,
haben Fischotter endlich wieder Zugang zu einem ganz bestimmten
Jagdrevier: In den Schilfbändern am Ufer verbringen zahllose
Moorfrösche und Kröten die frostige Jahreszeit. Die kaltblütigen
Lurche sind eine einfache Beute für die verspielten Tauchakrobaten.

Der Zweiteiler „Die Wolga – Russlands großer Fluss“ ist das
umfassende Porträt eines Stromes, der wie kein zweiter in Europa
viele Landstriche entlang seines Laufs für zahlreiche Tierarten
bewohnbar macht. Faszinierende Luftaufnahmen geben einen
herausragenden Eindruck von den schier unendlichen Weiten des
Wolgabeckens und seinen versteckten Naturjuwelen. Obwohl der Strom
seinen Weg unweit von dichtbesiedelten Gebieten nimmt, schafft das
Flussreich der Wolga auch heute noch überraschend viel Raum für
ungezähmte Natur. Bilder von selten dokumentierten Tierarten in teils
unberührten Landschaften zeigen die unzähligen, verborgenen
Lebenswelten der Osteuropäischen Ebene – und vermitteln eine Idee
davon, welches emotionale Verständnis hinter dem Begriff der
„russischen Seele“ stecken könnte.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRF

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