SILVAN fragt sich: „Vergisst Kurz nach der Wahl die eigene Familiengeschichte?“
Utl.: SILVAN fragt sich: „Vergisst Kurz nach der Wahl die eigene
Familiengeschichte?“ =
St. Pölten/Wien (OTS) - Abg. zum Nationalrat Rudolf Silvan betrachtet
den Ruf des Bundeskanzlers nach genauerem Hinschauen beim Auszahlen
des Arbeitslosengeldes mit Vorsicht. Konkret forderte Kurz am Rande
einer Pressekonferenz „strengeren Vollzug“ beim Arbeitslosengeld. Was
diese Wortwahl genau bedeutet ist noch nicht klar. Die SPÖ fürchtet
aber, dass nun alle 400.000 Arbeitslosen Menschen für das Vergehen
mancher Arbeitsloser bestraft werden könnten.
Hälfte der Arbeitslosen ÖsterreicherInnen finden nach nicht einmal 3
Monaten neuen Job
„Die ÖVP versucht hier den ÖsterreicherInnen weiß zu machen, dass es
sich hier immer um die gleichen 400.000 Menschen handelt, die nicht
arbeiten wollen, die genau beobachtet werden müssen. Wir wollen
natürlich diejenigen, die das System ausnutzen, nicht in Schutz
nehmen. Allerdings muss klar gesagt werden, dass mehr als die Hälfte
der 400.000 arbeitslosen Personen nach nicht einmal 3 Monaten wieder
einen neuen Job findet. Das heißt es betrifft hier eine viel höhere
Anzahl an Personen. Silvan möchte nicht, dass Personen die das Pech
haben, in einem Betrieb der insolvent wird zu arbeiten, auch noch
zusätzlich bestraft werden. Denn dies könne laut Silvan so ziemlich
Jede(n) in Österreich einmal im Leben treffen. Besonders
arbeitswillige Arbeitslose, die sich nichts zu Schulden kommen haben
lassen, aber auch die Kinder und Familien von arbeitslosen Menschen,
müssen nach Meinung Silvans vor willkürlichen Kürzungen beim
Arbeitslosengeld geschützt werden.
Den Jüngsten nicht die Zukunft rauben
SILVAN: „Eine Kürzung des Arbeitslosengeldes würde nicht nur 400.000
arbeitslose Menschen mit voller Wucht treffen, sondern auch ihre
Familien und vor allem deren Kinder. Bei Verstößen gegen Auflagen
muss natürlich vorgegangen werden. Dennoch dürfen wir nicht unseren
Jüngsten die Zukunft rauben indem man deren Eltern das letzte Geld
weg nimmt. Ich frage mich ob unser Bundeskanzler bei dieser Forderung
die von ihm selbst mehrfach erzählte Geschichte seines Vaters
vergessen hat? Noch sind die genauen Pläne der Türkisen nicht
bekannt, aber wir kennen das Spiel. Man lässt zu einem Vorhaben etwas
anklingen, stellt Floskeln in den Raum und wartet dann ab, ob und wie
groß der Gegenwind ist. Daher bin ich der Meinung, dass es jetzt ein
guter Zeitpunkt ist unseren Kanzler an seine eigene
Familiengeschichte zu erinnern und Gegenwind zu machen.“
Silvan: Kurz Vater hätte es unter Bundeskanzler Kurz schwer gehabt
Hintergrund: Sebastian Kurz hat in den Wahlkämpfen vor den letzten
beiden Nationalratswahlen mehrfach vor laufender Kamera erzählt, dass
es für ihn und seine Familie ein schwerer Schlag gewesen sei, als
sein Vater Josef kurz vor Weihnachten arbeitslos geworden ist. „Ich
erinnere mich noch genau an ein Interview mit der Bild Zeitung in dem
Kurz Vater Josef davon erzählt, einen Tag vor Weihnachten
unverschuldet arbeitslos geworden zu sein und wie sehr dieses
Ereignis den Herrn Bundeskanzler geprägt habe, wie schlimm dies für
die ganze Familie gewesen ist. Auch wenn noch nicht klar ist welche
Verschärfungen die ÖVP in Punkto Arbeitslosengeld geplant hat, bin
ich der Meinung, dass es ein Josef Kurz unter einem Bundeskanzler
Sebastian kurz wohl wesentlich schwerer gehabt hätte“ meint Silvan.
Übersiedlung von Arbeitslosen ist mit Vorsicht zu genießen
Auch die Aussage von Wirtschaftsministerin Schramböck, dass
Arbeitslose vom Osten in den Westen übersiedeln könnten (Anm.
Aufgrund der höheren Anzahl an offenen Stellen im Westen), sofern
diese nicht im Osten verankert sind lässt Silvan nicht unkommentiert,
denn Silvan fragt: „Wer entscheidet wann jemand aus dem Osten im
Westen einen Job annehmen könnte? Wer beurteilt ob jemand irgendwo
und wie tief verwurzelt ist? Wer urteilt darüber, ob ein Elternteil
in einer anderen Region arbeiten und die Familie zurücklassen muss?
Bin ich in einer Region schon verwurzelt, wenn ich mit meiner Familie
erst vor ein paar Wochen aufs Land gezogen bin?“ Silvan will daher
nicht nur genau darauf schauen, welche Vorschläge die ÖVP zum Thema
Arbeitslosigkeit machen wird sondern auch darauf wer und wie
beurteilt wird ob jemand in einer Region verwurzelt ist oder nicht.
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