- 19.01.2020, 14:23:08
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Kapsch in ORF-„Pressestunde“: Erfolgreiche Industrie Hand in Hand mit erfolgreichem Klimaschutz
Österreich stark bei Klimatechnologie – Keine Rezession, aber Standortthemen entschlossen angehen
Utl.: Österreich stark bei Klimatechnologie – Keine Rezession, aber
Standortthemen entschlossen angehen =
Wien (OTS) - Erneut bekräftigte Mag. Georg Kapsch, Präsident der
Industriellenvereinigung (IV), am heutigen Sonntag in der
ORF-„Pressestunde“ die „grundsätzlich positive Haltung der Industrie
zum türkis-grünen Regierungsprogramm“. Das aktuelle Ergebnis sei „gut
in vielen Bereichen, mit deutlichen Akzenten bei Sozialem, Klima und
auch in der Wirtschaft. Mir fehlt aber ein wenig die Vision, was
große Reformthemen wie Verwaltung, Föderalismus, Gesundheit, Bildung
oder Pensionen betrifft“, so Kapsch. Ein wesentlicher Aspekt für die
Wirtschaft sei nicht, wann einzelne Punkte umgesetzt werden, sondern
generell die Planungssicherheit. „Gerade im Steuerbereich ist es
wesentlich, etwaige Eingriffe vernünftig zu durchdenken – die im
Regierungsprogramm skizzierte Einsetzung einer Task-Force ist daher
zu begrüßen“, betonte der IV-Präsident, der etwa die angedachte
Senkung der Körperschaftsteuer (KöSt) ausdrücklich begrüßte.
Kapsch: Klimaschutz für Industrie keine „gefährliche Drohung“
Auch Klimaschutz oder Ökosteuern seien für die heimische Industrie
keineswegs eine „gefährliche Drohung“, stellte der IV-Präsident klar:
„Wir sehen das eher als Aufforderung, in einen Dialog zu treten. Zwar
steht Österreich nur für 0,2 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes.
Das heißt aber natürlich nicht, dass wir nichts tun müssen.“ Die
Industrie leiste seit vielen Jahren ihren Beitrag, was CO2-Reduktion
betrifft. „Etwaige kommende Maßnahmen müssen das berücksichtigen und
dürfen daher jedenfalls nicht zu einer Mehrfachbelastung der
heimischen Unternehmen führen“, so Kapsch, der hervorhob, dass
Mehrfachbelastungen und verminderte Wettbewerbsfähigkeit sonst ein
Abwandern der Betriebe in Länder mit geringeren Umweltstandards
bewirken würden: „Das müssen wir unbedingt vermeiden, indem wir
wettbewerbsfähig bleiben“. Niemand drohe mit Abwanderung, dennoch
müsse man die Tatsachen sehen. „Unser Ziel als Industrie ist es,
möglichst viele Menschen in Beschäftigung zu halten – wir sind
immerhin für fast eine Million Arbeitsplätze verantwortlich. Diese
Verantwortung nehmen wir sehr ernst“, so der IV-Präsident, der sich
überzeugt zeigte, dass heimische Unternehmen etwa vom „Green Deal“
der EU am meisten über Forschung, Entwicklung, Technologie und
Innovation profitieren könnten: „Nur über diese Schiene wird der
Klimawandel nachhaltig zu bewältigen sein – und da ist Österreich
sehr gut aufgestellt. Eine erfolgreiche Industrie geht daher Hand in
Hand mit erfolgreichem Klimaschutz“, betonte Kapsch, der sich – auch
unter Berücksichtigung des Ziels eines ausgeglichenen Budgets – für
langfristig sinnvolle Investitionen im Bereich Klimaschutz aussprach:
„Entscheidend ist, dass die Mittel nachhaltig investiert werden und
nicht verkonsumiert, wie das in den vergangenen Jahrzehnten leider
oft der Fall war.“
Kapsch: Keine Rezessionsgefahr, aber Standortthemen
entschlossen angehen
Den Wirtschaftsstandort Österreich sieht der IV-Präsident
abschließend grundsätzlich gut aufgestellt – für die Gefahr eine
Rezession gebe es „derzeit keine Indikatoren“. Gleichwohl müssten
entscheidende Themen wie etwa der Fachkräftemangel entschlossen
angegangen werden. „Wir müssen junge Menschen verstärkt für Technik
begeistern und wir brauchen eine klare Strategie für kontrollierte,
qualifizierte Zuwanderung – mit einer Weiterentwicklung der
Rot-Weiß-Rot-Karte und echten Partnerschaften mit den
Herkunftsländern, was etwa die Ausbildung vor Ort betrifft“, so
Kapsch, der nochmals die hohe Bedeutung der internationalen
Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Wirtschaftsstandortes für
allgemeinen Wohlstand, Arbeitsplätze und soziale Sicherheit in
Österreich hervorhob.
Kapsch: Brauchen Steuerstrukturreform statt Basteln an Tarifen
Die Steuer- und Abgabenbelastung in Österreich sei nach wie vor zu
hoch – laut Studien liege sie im Unternehmensbereich bei rund 51
Prozent und damit an 5.-höchster Stelle in Europa. „Wir bewirken mit
der KöSt-Senkung eine spürbare Entlastung, eine Stärkung der
Eigenkapitalbasis der Unternehmen, ein besseres Investitionsverhalten
im Inland, ziehen Unternehmensinvestitionen aus dem Ausland an und
die Beschäftigten profitieren in Form höherer Löhne und Gehälter.“
Gemessen am europäischen Durchschnitt ziehe Österreich hier nun nach
– immerhin liege man beim KöSt-Satz derzeit an 7. Stelle in Europa.
Weit oben auf der Agenda der heimischen Industrie bleibe zudem das
Thema Lohnnebenkosten. Hier habe es in den vergangenen Jahren
Senkungen gegeben – etwa beim Insolvenzentgeltfonds. „Wir gehen aber
von dem Thema nicht ab, weil die Arbeitskosten nach wie vor zu hoch
sind. Die Menschen verdienen netto zu wenig, die Brutto-Kosten sind
zu hoch“, stellte Kapsch klar, der sich abschließend für eine echte
Steuerstrukturreform aussprach.
Weitere Informationen: www.iv.at/medien
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