• 10.01.2020, 14:15:47
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Ö1: Hörspiel „GEH DICHT DICHTIG!“ von Deutscher Akademie der Darstellenden Künste als „Hörspiel des Jahres 2019“ ausgezeichnet

Wien (OTS) - Das Hörspiel „GEH DICHT DICHTIG!“, ein fiktiver Dialog
zwischen der Dichterin Elfriede Gerstl und der Autorin Ruth Johanna
Benrath, wurde von der Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden
Künste als „Hörspiel des Jahres 2019“ gekürt. Die Preisverleihung an
die ORF-/BR-Produktion aus dem Jahr 2019 erfolgt am 22. Februar 2020
im Literaturhaus Frankfurt.

In „GEH DICHT DICHTIG!“ tritt die in Berlin lebende Prosa-,
Lyrik-, Theater- und Hörspielautorin Ruth Johanna Benrath in einen
fiktiven Dialog mit der von ihr verehrten Wiener Dichterin Elfriede
Gerstl. Gerstl verfasste Gedichte, Essays, kurze Prosastücke und
„Denkkrümel“, wie sie selbst einige ihrer Texte nannte. Sie zählt zu
den Größen der österreichischen Literatur nach 1945. Sie stammte aus
einer jüdischen Zahnarztfamilie und überlebte die Verfolgung durch
die Nationalsozialisten in Verstecken in Wien. 1980 betrachtete
Elfriede Gerstl in ihrem Essay „Aus der Not ein Hörspiel machen, zur
Not ein Hörspiel hören“ die Chance des Hörspiels im Verursachen von
„Denkanstößen“. Diesen Gedanken nimmt „GEH DICHT DICHTIG!
Hörspieldialog mit Elfriede Gerstl“ von Ruth Johanna Benrath auf,
indem Benrath aus Anlass von Gerstls 10. Todestag auf deren
„Denkkrümel“ mit ihren eigenen Texten antwortet. Die akustische
Umsetzung bildet den Verlauf dieses Dialogs nach. Aus literarischem
Geplänkel erwächst ein Verfahren, in dem Gerstl (Gerti Drassl) und
Benrath (Dörte Lyssewski), ihre unterschiedlichen Auffassungen vom
literarischen Schreiben aneinander reiben, und schließlich in
fantasievollen Sprachwitz überführen. Für die Komposition zeichnete
Lauren Newton verantwortlich, für die Regie Christine Nagel.

„Dieser imaginäre Dialog der Wiener Dichterin Elfriede Gerstl
(Gerti Drassl) mit der Berliner Autorin Ruth Johanna Benrath (Dörte
Lyssewski), der durch Lautimprovisationen der US-amerikanischen
Klangkünstlerin Lauren Newton als gleichberechtigter zusätzlicher
Stimme trialogisch konzipiert ist, zeigt eine perfekte Melange
gestalterischer Parameter: Das Hörspiel präsentiert sich als Wort-,
Klang- und Gedankenexperiment und wird durch den anarchischen Umgang
mit Sprache und einer selten so gelungenen Rhythmisierung
sprachlicher Musikalität zum Unikat, zu einer vor Intensität
leuchtenden Hommage an die 2009 verstorbene Elfriede Gerstl.“,
begründete die Jury ihre Wahl.

Eine von der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste
eingesetzte Jury wählt Monat für Monat aus den ARD-Ursendungen die
nach ihrer Meinung beste Produktion. Aus zwölf „Hörspielen des
Monats“ wählt die gleiche Jury dann das „Hörspiel des Jahres“.
Erstmals haben am Wettbewerb Einreichungen des ORF und des SRF
teilgenommen, und gleich zum ersten Mal geht die Auszeichnung an eine
ORF-/BR-Produktion.

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