- 01.01.2020, 10:29:28
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- OTS0019
Innenministerium: 410 Verkehrstote im vergangenen Jahr
Nahezu gleiche Opferzahl wie im Jahr 2018
Utl.: Nahezu gleiche Opferzahl wie im Jahr 2018 =
Wien (OTS) - 410 Menschen verunglückten 2019 auf Österreichs Straßen
tödlich. Das ist um ein Todesopfer oder 0,2 % mehr als im Jahr 2018
(409), in dem allerdings die bisher absolut niedrigste Zahl an
Verkehrstoten seit Beginn der Aufzeichnungen im BMI im Jahr 1950
registriert wurde.
Jeder schwere Verkehrsunfall ist mit viel Leid für die Opfer und
deren Angehörigen verbunden, deshalb ist größtmögliche
Verkehrssicherheit ein wichtiges Anliegen für die Polizei und das
BMI. Neben der zielgerichteten Überwachung und Kontrolle seien
Prävention und Bewusstseinsbildung wesentliche Aufgaben der Exekutive
zur Verhinderung von Unfällen.
Die Zahl von 410 Verkehrstoten ist weniger als ein Siebentel der
Todesopfer vom Jahr 1972, dem bisher „schwärzesten Jahr“ der
Unfallstatistik (2.948 Tote). Die Zahl zugelassener Fahrzeuge hat
seit 1972 von 2,5 Millionen auf 7,0 Millionen zugenommen. Der
Zielwert des Österreichischen Verkehrssicherheitsprogrammes 2011 bis
2020 lautet 311 Opfer im Jahr 2020 (50% von 621 Getöteten). Mit 410
Getöteten im Jahr 2019 beträgt der Rückgang im Hinblick auf die
Zielerreichung derzeit 34,0%.
In den Bundesländern
Im Burgenland gab es im abgelaufenen Jahr 33 Verkehrstote (2018: 13),
in Kärnten 29 (30), in Niederösterreich 98 (103), in Oberösterreich
88 (96), in Salzburg 31 (27), in der Steiermark 68 (69), in Tirol 37
(36), in Vorarlberg 15 (17) und in Wien 11 (18).
Eine Zunahme der Zahl an Verkehrstoten gab es im Burgenland (+20), in
Salzburg (+4) und in Tirol (+1). In allen anderen Bundesländern gab
es Rückgänge, in der Steiermark und in Wien wurden im Jahr 2019 die
bisher geringsten Zahlen an Verkehrstoten seit 50 Jahren verzeichnet.
Verkehrsbeteiligung
Bei den tödlichen Verkehrsunfällen 2019 verloren 199 Pkw-Insassen
(davon 3 in Elektro-Pkws) ihr Leben, 11 Lkw-Insassen (davon 9 im
Klein-Lkw), 78 Motorradfahrer (davon 16 mit Leicht-Motorrädern), 10
Mopedfahrer, 32 Radfahrer (davon 9 mit Elektro-Fahrrad), 68
Fußgänger, 5 Traktor-Lenker/Mitfahrer, 3 Lenker/Mitfahrer einer
selbstfahrenden Arbeitsmaschine, 2 Lenker eines Microscooters, 1
Microcar-Insasse, und 1 Omnibus-Insasse. Angestiegen gegenüber 2018
ist die Zahl der getöteten Pkw-Insassen, Fußgänger, Mopedfahrer,
Lenker von selbstfahrenden Arbeitsmaschinen und Lenkern von Spiel-
und Sportgeräten. Zurückgegangen ist die Zahl der getöteten
Motorradfahrer, Lkw-Insassen Traktor-Lenker/Mitfahrer,
Omnibus-Insassen und Radfahrer.
Hauptunfallursachen
Als vermutliche Hauptunfallursachen der tödlichen Verkehrsunfälle
gelten Unachtsamkeit /Ablenkung (25,6 %), nicht angepasste
Fahrgeschwindigkeit (24,8 %), Vorrangverletzung (13,4 %),
Fehlverhalten von Fußgängern (10,4 %), Überholen (6,4 %), Missachtung
von Geboten/Verboten (5,3 %), Herz-/Kreislaufversagen/akute
Erkrankungen am Steuer (4,8 %), Übermüdung (2,4 %), mangelnder
Sicherheitsabstand (1,6 %) und technische Defekte (0,5 %).
Alkoholisierung war bei 23 oder 6,8 % der tödlichen Unfälle gegeben.
Gegenüber 2018 gab es nur geringfügige Verschiebungen, es wurden
etwas weniger Unfälle durch Alkohol, technische Defekte, Überholen,
Unachtsamkeit/Ablenkung und Vorrangverletzung registriert. Bei den
Hauptursachen Fehlverhalten von Fußgängern,
Herz-/Kreislaufversagen/akute Erkrankungen am Steuer, mangelnder
Sicherheitsabstand, Missachtung von Geboten/Verboten, nicht
angepasste Fahrgeschwindigkeit und Übermüdung gab es leichte
Anstiege.
Straßenarten
36 Verkehrstote gab es auf Autobahnen und Schnellstraßen; das
bedeutet einen Anteil von 8,8 % an allen Verkehrstoten und einen
leichten Anstieg um 2 oder 5,9 % gegenüber 2018 (34). Der Großteil
der tödlichen Unfälle ereignet sich auf den ehemaligen Bundesstraßen
(204 Getötete), Landesstraßen (104) und sonstigen Straßen (66).
Kinderunfälle
16 Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren kamen im Straßenverkehr 2019
ums Leben, davon 6 als Fußgänger, 3 als Pkw-Insassen, 2 Mitfahrer in
einem Fahrradanhänger, 2 Lenker eines Microscooters, 1 Mitfahrer
einer selbstfahrenden Arbeitsmaschine, 1 Mitfahrer auf einem Moped
und 1 Mitfahrer auf einem Traktor. 2018 verunglückten 3 und 2017 8
Kinder tödlich. Vier Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren kamen 2019
bei einem Schulwegunfall ums Leben. 6 Jugendliche im Alter von 15 bis
16 Jahren verunglückten im abgelaufenen Jahr als Lenker eines Mopeds.
Getötete auf Schutzwegen, Bahnübergängen und in Tunnelanlagen
13 Fußgänger kamen auf Schutzwegen ums Leben, 2018 waren es 9. Auf
Bahnübergängen bei Eisenbahnkreuzungsanlagen verunglückten 9 Menschen
tödlich (2018: 12). 6 Tote gab es 2019 in Straßentunneln (2018: 3).
Bei Verkehrsunfällen mit Geisterfahrern kam 2019 1 Verkehrsteilnehmer
ums Leben (2018: 1).
107 (28,5 %) aller tödlichen Unfälle sind Alleinunfälle, das heißt,
es ist nur ein Fahrzeug am Unfall beteiligt. Von den 199 tödlich
verunglückten Pkw-Insassen verwendeten 144 den Sicherheitsgurt, 55
waren nicht angegurtet. Mehr als ein Drittel aller Verkehrstoten (146
oder 35,6%) waren zum Unfallzeitpunkt 60 Jahre oder älter, 46 davon
(11,2 %) sogar älter als 80 Jahre. In der Altersgruppe der 17- bis
29-Jährigen kamen im abgelaufenen Jahr 79 Personen (19,3 % aller
Verkehrstoten) bei Verkehrsunfällen ums Leben. 73 oder 17,8 % der
getöteten Verkehrsteilnehmer waren nicht österreichische
Staatsbürger, mehr als jeder fünfte tödliche Verkehrsunfall (83 oder
22,1 Prozent) wurde von ausländischen Staatsangehörigen verursacht.
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