- 16.12.2019, 14:26:00
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AK Anderl fordert Neuauflage der Aktion 20.000
Mit der „Chance 45“ sollen 40.000 Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose ab 45 Jahren geschaffen werden
Utl.: Mit der „Chance 45“ sollen 40.000 Arbeitsplätze für
Langzeitarbeitslose ab 45 Jahren geschaffen werden =
Wien (OTS) - „Die Evaluierung der Aktion 20.000 zeigt ganz deutlich:
Dieses Programm war ein Erfolg, es hat den Betroffenen neue
Perspektiven gegeben und hatte positive Effekte für die Kommunen und
für den Arbeitsmarkt. Ältere Menschen haben weiterhin schlechtere
Arbeitsmarktchancen, daher muss die nächste Bundesregierung für eine
Neuauflage sorgen. Die AK zeigt mit ihrem Programm ‚Chance 45 –
Beschäftigung für Arbeitslose mit mehr als zweijähriger
Arbeitslosigkeit‘ wie es geht.“
Ältere Arbeitssuchende sind besonders gefährdet keine
Beschäftigung mehr zu finden. Mit dauernder Arbeitssuche erweist es
sich zunehmend schwerer eine Beschäftigung zu finden. Die Unternehmen
stellen bevorzugt Jüngere mit einer kurzen Arbeitslosigkeit ein. Dass
sich die Zahl der Menschen im Alter über 50 Jahren, die zumindest ein
Jahr arbeitslos waren, in den letzten 10 Jahren mehr als verdoppelt
hat, ist eine der Folgen davon.
Eine von der Prospect Unternehmensberatung im Auftrag des
Sozialministeriums durchgeführte Evaluation der von der letzten
Bundesregierung überfallsartig gestoppten Aktion 20.000 wurde heute
veröffentlicht. Wie die Studie zeigt, war die Aktion 20.000 ein
Erfolg. So konnten 3.824 Personen im Alter von über 50 Jahren, die
zuvor länger arbeitslos waren (im Durchschnitt 2,8 Jahre) wieder in
Beschäftigung gebracht werden. Trotz der frühzeitigen Beendigung
befanden sich 3 Monate nach Ende der Förderung rund ein Drittel der
Personen (31,7 Prozent) weiterhin in Beschäftigung.
Die Tätigkeiten, die durch die Aktion 20.000 beim Bund, in
Gemeinden und bei gemeinnützigen Unternehmen finanziert wurden,
streckten sich von Hilfstätigkeiten über soziale Dienstleistungen bis
zu Führungsfunktionen. Unter den geförderten Personen waren Menschen
mit höherer Bildung überrepräsentiert. 44 Prozent hatten zumindest
einen mittleren Schul- oder Lehrabschluss, 30 Prozent hatten maximal
einen Pflichtschulabschluss. Diese Zahlen belegen die schlechte
Arbeitsmarktsituation selbst für hoch qualifizierte ältere
Langzeitarbeitslose. Bei einer schwächeren Konjunktur wird sich die
Situation für diese Menschen nicht verbessern.
Deshalb fordert die AK von der nächsten Bundesregierung die
Umsetzung der „Chance 45“. Für Menschen im Alter über 45 Jahren, die
länger als zwei Jahre arbeitslos waren, sollen langfristig 40.000
Arbeitsplätze geschaffen werden. Die Entlohnung soll den jeweiligen
Kollektivverträgen entsprechen, zumindest aber der
Mindestlohnforderung des ÖGB in Höhe von 1.700 Euro brutto im Monat
entsprechen. Indem die Maßnahme zu einem Teil durch das
Arbeitslosengeld finanziert werden kann, das für die Zielgruppe
ohnedies anfallen würde, bleiben die zusätzlichen Kosten
überschaubar. Diese Maßnahme hilft den Betroffenen und kommt den
Menschen in den Gemeinden und Kommunen zugute. Indem die Menschen vor
Ort in die Wahl der Beschäftigung einbezogen werden, kann
sichergestellt werden, dass sinnvolle Arbeitsplätze geschaffen
werden, von denen alle profitieren. Die geförderten
Beschäftigungsplätze können genutzt werden, um die regionale
Entwicklung und einen sozial-ökologischen Wandel zu unterstützen.
Darüber hinaus wirkt die Maßnahme konjunkturstabilisierend.
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