- 12.12.2019, 11:08:02
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Lebenserwartung mit Hochschul-Abschluss bei Männern sechs Jahre höher als mit Pflichtschule
Fachtagung „Lebenserwartung – eine Frage von…?“ in der AK
Utl.: Fachtagung „Lebenserwartung – eine Frage von…?“ in der AK =
Wien (OTS) - Bei der Fachtagung „Lebenserwartung – eine Frage von…?“,
die heute in der AK Wien stattfindet, stellen ExpertInnen empirische
Ergebnisse zur Auswirkung von Bildung, Beruf, Geschlecht, Einkommen,
Region, Armut und Wohnungslosigkeit vor. Es ist dies die erste
Veranstaltung aus der Reihe KODEMA, Konsequenzen Demografischer
Alterung, von AK Wien und Statistik Austria. Aussagen über die
Lebenserwartung stellen zumeist nur auf den Durchschnitt ab.
Lebenserwartung wird aber nicht nur durch genetisch-biologische
Faktoren bestimmt, sondern ganz wesentlich auch durch soziale
Faktoren beeinflusst.
Während eine steigende Lebenserwartung als Konsequenz des
demografischen Wandels vielen Leuten zugutekommt, zeigen jüngste
Befunde gleichzeitig, dass es erhebliche Unterschiede zwischen
verschiedenen Bevölkerungsgruppen gibt, die teils sogar weiter
zunehmen. Dies kann trotz einer in den letzten Jahrzehnten ständig
besser werdenden medizinischen Versorgung beobachtet werden, da
Studien zufolge die Ursachen bei sozioökonomischen Merkmalen wie
Bildung, Beruf und Armut liegen.
Bildung lohnt sich – am stärksten bei den Männern
+ 35-jährige Akademiker haben eine um 6 Jahre höhere Lebenserwartung
als 35-jährige Männer mit Pflichtschulabschluss.
+ Bei Frauen im gleichen Alter mit denselben Referenzkategorien der
Bildung beträgt die Differenz 3 Jahre.
+ Im Beobachtungszeitraum von 2001 auf 2016 hat sich die Differenz
bei Frauen sogar um 4 Monate verstärkt.
Frauen leben länger – eklatante Unterschied je nach Bildungsniveau
+ Der Unterschied in der ferneren Lebenserwartung zwischen
35-jährigen Männern und Frauen mit Pflichtschulabschluss beträgt 5,2
Jahre (42,9 vs. 48,1 Jahre). Männer werden im Durchschnitt 77,9 Jahre
und Frauen im Durchschnitt 83,1 Jahre alt.
+ Zwischen Akademikern und Akademikerinnen im Alter von 35 Jahren ist
der Unterschied mit 2,3 Jahren erheblich kleiner (49,1 vs. 51,4
Jahre). Akademiker werden im Durchschnitt 83,1 Jahre alt und
Akademikerinnen werden im Durchschnitt 86,4 Jahre alt.
Armut gefährdet Leben
+ Wohnungslosigkeit verkürzt die Lebenserwartung von Männern sogar um
etwa 20 Jahre.
+ In der Altersgruppe 15 bis 64 Jahre ist das Sterberisiko der
registriert wohnungslosen Männer rund vier Mal so hoch wie jenes in
der Gesamtbevölkerung.
Zahlreiche internationale Studien – beispielsweise aus Deutschland –
belegen, dass die Lebenserwartung und die Zugewinne der
Lebenserwartung auch in anderen Ländern sehr ungleich verteilt sind.
Zu diesem Ergebnis kommt etwa das Deutsche Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW, 2017). Der Zugewinn an fernerer
Lebenserwartung über die betrachteten rund 20 Jahre betrug in
Deutschland im obersten Einkommenszehntel vier Jahre, im untersten
gerade einmal ein Jahr.
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