• 11.12.2019, 16:05:03
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Grüne Wirtschaft zu Asylwerbenden in Lehre: „Erste Schritte, aber noch viel zu tun!“

Ursprüngliche Probleme von Asylwerbenden und Unternehmen bleiben bestehen

Wien (OTS) - 

„Erste Schritte in die richtige Richtung, aber leider bleibt noch viel zu tun!“ so Sabine Jungwirth, Bundessprecherin der Grünen Wirtschaft zum Beschluss der aufgeschobenen Abschiebung von Asylwerbenden in Lehre in der heutigen Nationalratssitzung: „Wir freuen uns für die 800 betroffenen Lehrlinge und Unternehmen, doch das kann nur ein erster Schritt sein.“ Auch jetzt werden Lehrlinge weiter direkt nach ihrem Lehrabschluss abgeschoben. Jungwirth erinnert: „Gerade angesichts des dramatischen Fachkräftemangels braucht es für die Betriebe nachhaltige Lösungen mit Herz und Hirn. Die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nach der Ausbildung nach deutschen Vorbild (Stichwort 3+2-Lösung) ist nicht nur menschlich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Der Zugang zum Arbeitsmarkt für Asylsuchende ist ohnehin längst überfällig.“ 

Österreich ist nämlich bei der Umsetzung der sogen. EU-Aufnahmerichtlinie (https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2013:180:0096:0116:DE:PDF) seit Juli 2015 säumig. Diese verlangt einen Arbeitsmarktzugang für Asylsuchende spätestens nach 9 Monaten Aufenthalt im Land.

Auch für Schüler*innen und Studierende braucht es noch Lösungen, wie der aktuelle Fall des 22-jährigen Zia, der in Langenlois eine Ausbildung zur Pflegekraft macht, zeigt.

„Die Unternehmen suchen händeringend nach engagierten Mitarbeiter*innen. Niemand versteht, warum hier keine pragmatische Dauerlösung geschaffen wurde. Die Betriebe brauchen eine klare Rechtslage, an der sie sich orientieren können“, fordert die Interessenvertreterin.

„Die Rechts-Außen-Politik der vergangenen Regierung hat aktiv Feindbilder geschürt. Dabei hat sie nicht nur EU-Recht verletzt, sondern auch in Kauf genommen, dass die Gesellschaft gespalten und der Wirtschaft geschadet wird“, kritisiert Sabine Jungwirth, dass Asylwerbende seit September 2018 keine Ausbildung mehr beginnen dürfen. „Alle Asylwerbenden müssen die Möglichkeit bekommen, eine Ausbildung zu absolvieren und arbeiten zu gehen. In Zeiten des Fachkräftemangels ist das für die Unternehmen die einzig sinnvolle Lösung“, schließt sie ab.

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+43 1 5234728-0

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