Gesprächsrunde zum Thema „Religionsberichterstattung als Kernauftrag eines öffentlich-rechtlichen ORF“ mit Spitzenvertretern der Religionsgemeinschaften
Utl.: Gesprächsrunde zum Thema „Religionsberichterstattung als
Kernauftrag eines öffentlich-rechtlichen ORF“ mit
Spitzenvertretern der Religionsgemeinschaften =
Wien (OTS) - Das ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ feierte gestern,
Montag, dem 2. Dezember 2019, im ORF-Zentrum sein 50-jähriges
Bestehen. Im Vorfeld der Festveranstaltung lud ORF-Generaldirektor
Alexander Wrabetz Spitzenvertreter der Religionsgemeinschaften zu
einer Gesprächsrunde zum Thema „Religionsberichterstattung als
Kernauftrag eines öffentlich-rechtlichen ORF“, bei der die
demokratiepolitisch wichtige Rolle des ORF hinsichtlich des
ökumenischen Dialogs zwischen den Konfessionen besonders betont
wurde. Als Festredner der Jubiläumsveranstaltung konnte der
römisch-katholische Theologe und Philosoph Peter G. Kirchschläger,
Leiter des Instituts für Sozialethik ISE an der Universität Luzern,
gewonnen werden. Unter den zahlreichen Festgästen: Kardinal Christoph
Schönborn, Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg, Rabbiner Schlomo
Hofmeister, der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in
Österreich, Ümit Vural, Gerhard Weißgrab, Präsident der
Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft,
Caritas-Präsident Michael Landau, Diakonie-Direktorin Maria Katharina
Moser sowie Vertreterinnen und Vertreter der evangelischen und
christlich-orthodoxen Kirchen und zahlreicher anderer
Religionsgemeinschaften.
Barbara Krenn, interimistische Leiterin der ORF-TV-Hauptabteilung
Religion, und Doris Appel, Leiterin der Abteilung Religion im ORF
Radio, gaben Einblick in geplante Programmschwerpunkte wie etwa das
multimediale Event „Mein Stephansdom“ anlässlich des 75. Jahrestages
des Brandes der Kathedrale von St. Stephan.
ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz: „Damit der ORF auch in Zukunft
eine verbindende Plattform der Gesellschaft sein kann, braucht es
einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk“
„In einer immer komplexeren Welt brauchen wir gemeinsame Plattformen,
die als Zusammenhalt der Gesellschaft fungieren, und Formate, die
Orientierung geben, wie es die ‚Orientierung‘ – im wahrsten Sinne des
Wortes – seit 50 Jahren tut. Der ORF versteht sich als Plattform für
den Diskurs zu Religionen und Glauben – dabei ist es unser Anliegen,
religiöse Vielfalt abzubilden. Wir tun das mit einem breiten Angebot
in TV, Radio und Online mit jährlich über 100 Programmstunden im
Fernsehen mit ‚Orientierung‘, ‚kreuz und quer‘, ‚Was ich glaube‘,
‚Religionen der Welt‘, ‚FeierAbend‘ und Gottesdiensten, mehr als 180
Programmstunden im Radio und rund 4.400 Storys auf religion.ORF.at
sowie Medienarchiven auf der ORF-TVthek. Unser multimediales Angebot
wird von der österreichischen Bevölkerung stark genutzt und erreicht
täglich 6,5 Millionen Menschen. Damit der ORF auch in Zukunft eine
verbindende Plattform der Gesellschaft sein kann, braucht es einen
starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk, der für die künftigen
Herausforderungen entsprechend gerüstet ist.“
Spitzenvertreter der Religionsgemeinschaften zu „50 Jahre
‚Orientierung“
Kardinal Christoph Schönborn: „Bin dankbar, dass es in Österreich
eine solche Sendung gibt, die ihren festen Platz im Sendeschema des
ORF hat“
„Die Religionsberichterstattung im ORF ist guter Journalismus:
wertschätzend und sachkundig, kritisch, ohne dabei Vorurteile zu
fällen. Dank der hohen Kompetenz der Religionsjournalistinnen und
-journalisten im ORF wird die ‚Orientierung‘ seit 50 Jahren ihrem
Namen gerecht, wenn es um aktuelle Ereignisse und Trends in den
Religionen und Glaubensrichtungen geht. Ich bin dankbar, dass es in
Österreich eine solche Sendung gibt, die ihren festen Platz im
Sendeschema des ORF hat.“
Michael Chalupka, Bischof der Evangelischen Kirche A.B:
„‚Orientierung‘ ist ein Bollwerk gegen Ignoranz, Jubelfunk und
religiösen Analphabetismus und wird mehr denn je gebraucht“
„Gratulation zu 50 Jahre Orientierung. Es gibt Politikerinnen und
Politiker, und es gibt viele Journalistinnen und Journalisten, die
sich auf Innen- und Außenpolitik spezialisiert haben. Viele Menschen
treiben Sport, und es gibt viele Sportreporter und weniger
Sportreporterinnen. Es gibt viele Künstlerinnen und Künstler, und es
gibt in allen Redaktionen Kulturredakteurinnen. Die Wissenschaft
vermehrt den Schatz der Kenntnisse, Wissenschaftsjournalisten
berichten darüber. Für viele Menschen ist ihr Glaube wichtig,
Religion ist in ihrem Alltag präsent. Religionsjournalisten berichten
kritisch, analysieren und vertiefen. Sie sind wenige. Die Besten der
wenigen arbeiteten und arbeiten für die Orientierung. Damit ist die
‚Orientierung‘ ein Bollwerk gegen Ignoranz, Jubelfunk und religiösen
Analphabetismus und wird mehr denn je gebraucht.“
Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg: „‚Orientierung‘ bietet eine
Plattform, in der Zuseher unabhängig von ihrem Glaubensbekenntnis von
den Weisheiten aller Religionen lernen können“
„Es ist die Aufgabe von Rabbinern, ihren Gemeindemitgliedern
Orientierung zu geben. Dies gilt natürlich auch für die Geistlichen
der anderen Religionsgemeinschaften. Die Sendung ‚Orientierung‘
bietet eine Plattform, in der Zuseher unabhängig von ihrem
Glaubensbekenntnis, von den Weisheiten aller Religionen lernen und
sich für ihren Weg etwas mitnehmen können. Dieser Weg kann nur der
Weg zum Frieden sein. Und Frieden ist die Quintessenz aller
Religionen. Ich gratuliere sehr herzlich zum 50er und sage danke für
die wichtige Arbeit!“
Ümit Vural, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft: „50 Jahre
‚Orientierung‘ sind auch 50 Jahre Fachjournalismus zum Thema
Religion“
„50 Jahre ‚Orientierung‘ sind auch 50 Jahre Fachjournalismus zum
Thema Religion. Wenn ich mir die gegenwärtige Islam-Debatte ansehe,
dann weiß ich eines: Es braucht mehr und nicht weniger
Fachjournalismus im Land. In diesem Sinne: Auf weitere 50 Jahre!“
Gerhard Weißgrab, Präsident der Österreichischen Buddhistischen
Religionsgesellschaft: „Arbeit der ORF-Abteilungen ist gerade in der
heutigen Zeit ein wesentlicher Beitrag für die Entwicklung einer
besseren Gesellschaft!“
„Ich gratuliere sehr herzlich zu ‚50 Jahre Orientierung‘. Diese
Gratulation möchte ich aber unbedingt auch für die gesamte
Religionsberichterstattung der Religionsabteilungen des ORF
übermitteln. Möge das besondere Niveau und der äußerst hochwertige
Journalismus, welche sich beide in der großen Ausgewogenheit und
Qualität der Beiträge ausdrücken, noch lange so erhalten bleiben.
Besonders hervorheben möchte ich auch die Religionsberichterstattung
auf Ö1! Die Arbeit dieser Abteilungen ist gerade in der heutigen Zeit
ein wesentlicher Beitrag für die Entwicklung einer besseren
Gesellschaft!“
Barbara Krenn, interimistische Leiterin der ORF-Hauptabteilung
Religion im Fernsehen: „Gerade in Zeiten von Fake-News sind auch in
der Religionsberichterstattung unabhängige Fachjournalistinnen und
-journalisten von enormer Bedeutung“
„Gerade in Zeiten von Fake-News, in denen jeder und jede nach
Belieben und in Windeseile Behauptungen und Unwahrheiten verbreiten
kann, sind auch in der Religionsberichterstattung unabhängige
Fachjournalistinnen und -journalisten wie die der ‚Orientierung‘ von
enormer Bedeutung – weil man sich auf sie verlassen kann: Ihr
Fachwissen ermöglicht es, Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu
prüfen, Lügen und unrichtige Behauptungen als solche aufzudecken,
Ereignisse und Entwicklungen richtig einzuordnen.“
50 Jahre „Orientierung“: Dienstältestes ORF-TV-Informationsmagazin am
27. Jänner 1969 erstmals on air
Das dienstälteste TV-Informationsmagazin des ORF wurde am 27. Jänner
1969 erstmals ausgestrahlt. Mit der Erinnerung an Fernsehpioniere wie
Anton Fellner bleiben die „Orientierung“ und die heutige
ORF-TV-Hauptabteilung Religion ebenso verbunden wie mit den Namen von
ehemaligen „Orientierung“-Moderatorinnen und Moderatoren wie etwa
Peter Krön, Hubert Feichtlbauer, Herbert Weissenberger, Doris Appel
und Christoph Riedl. Wichtige Entwicklungsschritte haben auch Peter
Pawlowsky und Gerhard Klein als Hauptabteilungsleiter geleistet. Für
die aktuelle Programmierung der „Orientierung“ zeichnet seit 2003
Norbert Steidl verantwortlich. Moderiert wird das Religionsmagazin
jeweils Sonntag um 12.30 Uhr in ORF 2 von Sandra Szabo.
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