• 25.11.2019, 09:30:07
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  • OTS0038

ERINNERUNG – HEUTE: Gramsci-Preis für Arbeit zu antimuslimischem Rassismus

Benjamin Opratko erhält Preis für kritische Forschung in der Migrationsgesellschaft

Utl.: Benjamin Opratko erhält Preis für kritische Forschung in der
Migrationsgesellschaft =

Wien (OTS) - Der „Antonio Gramsci Preis für kritische Forschung in
der Migrationsgesellschaft“ geht in diesem Jahr an den
Politikwissenschaftler Benjamin Opratko für seine Arbeit
„Antimuslimischer Rassismus in Österreich“. Die feierliche
Preisverleihung findet am Abend des 25. November in der Bibliothek
der Arbeiterkammer Wien statt, die den Preis ausgelobt hat.

Opratkos Arbeit besteht einerseits aus einer neuen, umfassenden
Definition von Rassismus in Weiterführung der Ansätze Antonio
Gramscis, der der Frage nachgegangen war, warum große Teile der
italienischen ArbeiterInnen dem Faschismus gefolgt war, obwohl er
ihren eigenen Interessen entgegenstand. Der zweite Teil ist der
Praxistest dieser Rassismus-Definition anhand des antimuslimischen
Rassismus. Dazu hat Opratko 18 RedakteurInnen österreichischer Medien
interviewt, die sich selbst als liberal verstehen und durch ihren
Beruf maßgeblich beteiligt sind an dem, was Gramsci die Konstruktion
des „Alltagsverstands“ nannte.

Opratko schränkt die Auswahl absichtlich auf RedakteurInnen ein, die
sich selbst als liberal verstehen, weil die Vorbehalte gegenüber
MuslimInnen bzw. dem Islam gerade auch im Namen liberaler,
fortschrittlicher Werte bestehen und findet drei Ausprägungen:
Rassismus schnitzt sich sein Feindbild selber, etwa das des
unverbesserlich frauenfeindlichen Muslims. Dadurch wird ein
Selbstbild der Mehrheitsgesellschaft gezimmert, etwa der „Mythos der
emanzipierten Gesellschaft“, in der Frauen und Männer gleich viel
gelten. So wird insgesamt eine gesellschaftliche Funktion erfüllt,
etwa eine Gegenerzählung zu Bewegungen wie #MeToo zu sein, die ja
sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz in der Mitte und an der Spitze
der Gesellschaft zum Thema hatte.

Die Arbeiterkammer Wien verleiht den mit 5.000 Euro dotierten
Antonio-Gramsci-Preis, um der Spaltung der ArbeitnehmerInnen nach
Herkunft, Geschlecht oder anderen Merkmalen entgegenzuwirken. Denn
eine Spaltung der ArbeitnehmerInnen nach diesen Merkmalen behindert
den gesetzlichen Auftrag der AK, die Interessen aller
ArbeitnehmerInnen zu vertreten.

Verleihung des Antonio-Gramsci-Preises

 Begrüßung: Gernot Mitter und Ingrid Moritz, Arbeiterkammer Wien
 Festrede: Gabriele Dietze, Humboldt Universität zu Berlin
 Für die Jury: Paul Mecheril, Universität Bielefeld
 Ansprache des Preisträgers 2019: Benjamin Opratko

 Datum:   25.11.2019, 18:00 - 20:00 Uhr
 Ort:     AK Wien Erdgeschoß, Bibliothek
          Prinz-Eugen-Straße 20-22, 1040 Wien
 Url:     http://www.gramsci-preis.at

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