Architektenwettbewerb wird noch heuer gestartet
Utl.: Architektenwettbewerb wird noch heuer gestartet =
Wien (OTS) - Der Umgang mit dem Geburtshaus Adolf Hitlers in Braunau
am Inn stellte seit mehr als 70 Jahren für die zweite Republik eine
Herausforderung vor allem im Zusammenhang mit der Geschichte des
Dritten Reichs in Österreich dar. Um der Verantwortung gerecht zu
werden, wurde die Liegenschaft mit der Adresse „Salzburger Vorstadt
15, Braunau am Inn“ auf Grundlage einer speziellen gesetzlichen
Ermächtigung im Jänner 2017 enteignet. Dafür wurde an die vormalige
Eigentümerin ein Entschädigungsbetrag in Höhe von EUR 812.000
geleistet.
Der Gesetzgeber hat der Republik Österreich damit aufgetragen, nach
der Enteignung eine Nutzung der Liegenschaft sicherzustellen, durch
die jegliche Form nationalsozialistischer Umtriebe unterbunden wird.
Nach den Vorarbeiten im August dieses Jahres wird noch im November
2019 ein EU-weiter Architektenwettbewerb gestartet, der von der
Bundesimmobilen GmbH (BIG) im Auftrag des Bundes durchgeführt wird.
Durch die Vorschläge im Wettbewerb soll die Empfehlung der
seinerzeitigen interdisziplinären Kommission umgesetzt werden und
sich das Haus zukünftig nach seiner äußeren Umgestaltung
architektonisch in das bestehende Ensemble der Vorstadt in Braunau
eingliedern. Das Gebäude soll nach seiner Umgestaltung das
Bezirkspolizeikommando und die Polizeiinspektion Braunau am Inn
aufnehmen. Demgemäß sollen die Wettbewerbsvorschlägen ein innovatives
Raum- und Funktionskonzept für eine derartige Nutzung enthalten.
„Durch die zukünftige Nutzung des Hauses durch die Polizei soll ein
unmissverständliches Zeichen dafür gesetzt werden, dass dieses
Gebäude für immer einer Erinnerung an den Nationalsozialismus
entzogen ist“, sagt Innenminister Wolfgang Peschorn.
Die Wettbewerbsvorschläge sind von einer unabhängigen Expertenjury zu
bewerten, der nicht nur Architekten, sondern auch ein Vertreter der
Stadt Braunau, der BIG, des Bundes und der Nationalfonds angehören
werden. Mit einem Ergebnis des Architekturwettbewerbs ist im ersten
Halbjahr 2020 zu rechnen.
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