- 18.11.2019, 06:00:17
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EU-Kommission will Schutz vor Gentechnik aufweichen, zeigt geleaktes Dokument
Greenpeace warnt: Künftig könnte mehr Gentechnik auf unseren Tellern landen - Österreichische Ministerin Zarfl muss Plänen der EU-Kommission klare Absage erteilen
Utl.: Greenpeace warnt: Künftig könnte mehr Gentechnik auf unseren
Tellern landen - Österreichische Ministerin Zarfl muss Plänen
der EU-Kommission klare Absage erteilen =
Wien (OTS) - Die Europäische Kommission plant, bestehende
Gentechnik-Schutzstandards aufzuweichen, wie ein heute öffentlich
gewordenes Dokument zeigt. Diese Schutzstandards garantieren bisher,
dass keine gentechnisch veränderten Pflanzen auf unseren Feldern oder
Tellern landen, ohne dass sie einer umfassenden Risikobewertung
unterzogen wurden. Außerdem müssen gentechnisch veränderte
Lebensmittel bislang gekennzeichnet werden. Geht es nach dem
öffentlich gewordenen Entwurf der EU-Kommission, sollen diese
Schutzstandards für bestimmte neue Gentechnik-Verfahren in Zukunft
nicht mehr gelten. Greenpeace fordert von der Europäischen Kommission
die bestehenden Schutzstandards aufrecht zu erhalten. Von der
zuständigen österreichischen Ministerin fordert Greenpeace dem
Gentechnik-Deregulierungs-Vorstoß eine klare Absage zu erteilen.
„Die Österreicherinnen und Österreicher wollen keine Gentechnik auf
ihren Tellern. Es ist daher schockierend, wenn manche
Gentechnik-Lebensmittel in Zukunft ohne umfassende Risikobewertung
und ungekennzeichnet auf dem europäischen Markt landen sollen”, sagt
Sebastian Theissing-Matei, Landwirtschaftsexperte bei Greenpeace in
Österreich. “Davon profitieren schlussendlich nur Agrochemie-Konzerne
wie Bayer, BASF und co., während der österreichischen und
europäischen Bevölkerung gegen ihren Willen Gentechnik-Essen
vorgesetzt wird.” Sollten die neuen Pläne der EU-Kommission umgesetzt
werden, wird künftig etwa gentechnisch verändertes Obst, Gemüse und
Getreide nicht mehr umfassend auf seine Risiken bewertet bevor es im
Supermarktregal landet. Außerdem wären diese gentechnisch veränderten
Lebensmittel nicht mehr als solche gekennzeichnet und damit für
KonsumentInnen nicht erkennbar.
Bei dem geleakten Dokument handelt es sich um einen Entwurf für
Maßnahmen der geplanten “Farm to Fork”-Strategie der EU-Kommission.
Die “Farm to Fork”-Strategie soll ein wichtiger Bestandteil des
“European Green Deal” darstellen, den Frans Timmermans in den ersten
100 Tagen der neuen Europäischen Kommission auf den Weg bringen soll.
Neben der Europäischen Kommission wollen auch mehrere EU-Staaten,
beispielsweise die Niederlande oder Finnland, sogenannte „neue
Gentechnik-Verfahren” - mit denen etwa neue Pflanzensorten geschaffen
werden - von der bisherigen Gentechnik-Regulierung ausnehmen.
“Der Europäische Gerichtshof hat im Juli 2018 unmissverständlich
festgehalten, dass auch neue gentechnische Verfahren unter die
bestehenden europäischen Schutzstandards fallen. Das heißt, dass
diese Produkte einer umfangreichen Risikobewertung unterzogen werden
müssen, bevor sie auf den Markt kommen”, sagt Theissing-Matei. Zudem
gilt damit eine Kennzeichnungspflicht für diese gentechnisch
veränderten Produkte. Konsumentinnen und Konsumenten haben das Recht
zu erfahren, ob Produkte gentechnisch verändert wurden oder nicht.
All das soll mit dem neuen Vorstoß ausgehebelt werden.
Weitere Informationen:
- Fact Sheet Gentechnik & "Farm to Fork"-Strategie:
http://bit.ly/2XhbvX7
- Bildmaterial: http://bit.ly/2XhbvX7- bitte beachten Sie den Credit
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