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TIROLER TAGESZEITUNG, Leitartikel: "Neustart mit Mut und ohne Tränen", von Peter Nindler, Ausgabe vom Sonntag, 17. November 2019

Gegen das politische Kopfweh in der Flücht-lingsgesellschaft hilft kein Aspirin mehr, sondern nur aktives Handeln.

Utl.: Gegen das politische Kopfweh in der Flücht-lingsgesellschaft
hilft kein Aspirin mehr, sondern nur aktives Handeln. =

Innsbruck (OTS) - Für die Flüchtlingsgesellschaft Tiroler Soziale
Dienste (TSD) ist es fünf vor zwölf. Nur ein Neustart im Dialog mit
den Mitarbeitern sichert noch eine Perspektive.

Wie viele schlechte Botschaften benötigt es noch, bis es endlich
zu einem offensiven Umdenken der Politik bei der ausgelagerten
Flüchtlingsgesellschaft kommt? Ja, eine strukturelle Reform ist die
einzige Überlebenschance für die TSD, die mit viel Herzblut und
Engagement ihrer Mitarbeiter die Flüchtlingskrise in Tirol bewältigt
haben. Gerade den Beschäftigten sind Politik und Geschäftsführung
eine Perspektive schuldig. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die
Angestellten müssen wie beim Sozialplan und der Erschwerniszulage um
jeden Cent raufen, ihre berechtigten Anliegen werden auf die lange
Bank geschoben und der neue Chef Johann Aigner ist vielleicht ein
Vergangenheitsaufarbeiter für die Ära seines Vorgängers Harald
Bachmeier, aber noch kein Zukunftsbewältiger.
Finanziell und strukturell müssen die Altlasten rasch beseitigt,
die Probleme und Herausforderungen offen angesprochen werden. Auch
wenn es etwas kostet, wie für den Sicherheitsbereich oder die
Aufkündigung sündteurer Mietverträge für nicht mehr benötigte
Asylunterkünfte. Dafür sollte Finanzreferent LH Günther Platter (ÖVP)
doch noch Spielraum im Budget haben. Denn der Steuerzahler darf sich
zu Recht ein professionelles Landesunternehmen mit hoher sozialer
Kompetenz nach innen und außen erwarten. Die Betreuung und
Integration von Flüchtlingen wird nämlich eine soziale Kernaufgabe im
Zukunftskonzept des Landes bleiben.
Vielleicht kann die Politik mit einer „Tiroler
Integrationsgesellschaft“, die mit den vielfältigen Kompetenzen und
Erfahrungen der Flüchtlingsbetreuer sowie einer klaren
Zukunftsstrategie aufgebaut wird, noch die Kurve kriegen. Und
gleichzeitig einen klaren Schnitt zum „toten Pferd“ TSD machen.

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