- 04.11.2019, 09:59:11
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Greenpeace: Nestlé, Unilever, Mondelēz und Procter & Gamble für 10.000 Waldbrände mitverantwortlich
Umweltschutzorganisation ortet Greenwashing bei RSPO-Mitgliedern und fordert konkrete Gesetze gegen Waldzerstörung
Utl.: Umweltschutzorganisation ortet Greenwashing bei
RSPO-Mitgliedern und fordert konkrete Gesetze gegen
Waldzerstörung =
Bangkok/Wien (OTS) - Laut aktuellen Zahlen von Greenpeace sind
Nestlé, Unilever, Mondelēz und Procter & Gamble 2019 für fast 10.000
Waldbrände in Indonesien mitverantwortlich. Eine aktuelle Analyse der
Umweltschutzorganisation zeigt, dass diese Konzerne Palmöl von jenen
Produzenten kaufen, die auf ihren Flächen die höchste Anzahl an
Waldbränden verzeichnen. Alle Konzerne sind Mitglieder des Runden
Tisches für nachhaltiges Palmöl (RSPO), der diesen Mittwoch seine
jährliche Hauptversammlung in Thailand abhält. Greenpeace fordert,
dass die Konzerne zur Verantwortung gezogen werden und Greenwashing
durch vermeintliche Nachhaltigkeitssiegel beendet wird. Konkrete
rechtliche Rahmenbedingungen müssen verhindern, dass Palmöl aus
Regenwaldzerstörung auf den europäischen Markt gelangen.
„Seit Jahren versuchen große Unternehmen Konsumentinnen und
Konsumenten mit dem RSPO-Gütezeichen hinters Licht zu führen. Doch
tatsächlich zerstören RSPO-Mitglieder weiter ungehindert die
Regenwälder”, erklärt Jens Karg, Handelsexperte von Greenpeace in
Österreich. Im indonesischen Regenwald sind in den letzten Monaten
rund 328.000 Hektar abgebrannt. Das entspricht einer Fläche rund
neunmal so groß wie Wien. NASA-Aufnahmen zeigen, dass bereits über
47.000 einzelne Waldbrände ausgebrochen sind. Die größten
Konsum-Unternehmen sind mitverantwortlich. Denn sie kaufen von
Produzenten und Händlern, die für ihre Plantagen Wälder abholzen,
Torfgebiete trockenlegen und damit die Brände anfeuern. Rund 900.000
Menschen sollen durch die diesjährigen Feuer bereits an
Atemwegsinfektionen erkrankt sein. Die Luftverschmutzung durch die
Brände könnte zu Schäden bei etwa zehn Millionen Kindern führen. „Die
Produktion von Palmöl bedroht die Gesundheit von Millionen Menschen
und zerstört den Lebensraum der Orang-Utans und Sumatra-Tiger, die
bereits vom Aussterben bedroht sind. Doch die indonesische Regierung
hat bislang kaum gehandelt. Die RSPO-Unternehmen sind Teil des
Problems und müssen zur Rechenschaft gezogen werden”, fordert Karg.
Der RSPO wurde 2004 von Unternehmen und Organisationen ins Leben
gerufen, um angeblich nachhaltiges Palmöl auf den Markt zu bringen.
Doch bis heute sind die Kriterien des RSPO zu schwach, um die
Regenwälder tatsächlich zu schützen. Greenpeace Österreich hat dem
RSPO bereits 2018 in dem Report „Zeichen-Tricks” ein vernichtendes
Urteil ausgestellt. „Wer Produkte mit RSPO-Palmöl kauft, kauft oft
Produkte, für die Regenwälder abgebrannt und zerstört wurden.
Greenpeace fordert von der Europäischen Union ein Importverbot von
Palmöl aus Regenwaldzerstörung. „Wir dürfen uns in Europa mit unserem
Konsum nicht länger mitschuldig machen, dass der Regenwald und damit
unsere Zukunft zerstört wird”, so Karg.
Bildmaterial
finden Sie unter: http://bit.ly/Waldbrände-Indonesien
Bitte geben Sie die Fotocredits (im Dateinamen) an.
Die Analyse (auf Englisch)
finden Sie unter: http://bit.ly/Palmöl-Analyse
Den Greenpeace-Report “Zeichen-Tricks”
finden sie unter: http://bit.ly/Gütezeichen-Report
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