Statement des Veranstalters der Cultiva Hanfmesse & Kongress
Die Veranstaltung wurde Zielscheibe und viele Besucher Opfer von Willkür.
Wien/Niederösterreich (OTS) - Seit der ersten Cultiva Hanfmesse in 2008 ist es das Ziel, eine Plattform für die Hanfpflanze und deren Nutzung, der Branche und deren Entwicklung, sowie den vielen damit verbundenen gesellschaftspolitischen Themen zu bilden.
Mit der Zunahme an Konsumenten und Patienten wurde Cannabis auch im Straßenverkehr zum Thema. 2018 wurde am Cultiva Cannabis Congress ein Panel von Experten und Juristen eingerichtet und daraus entstand eine gemeinsam unterzeichnete Verkehrsresolution. In diesem Jahr traf wieder eine Expertenrunde zusammen und gemeinsam mit einem Verkehrspsychologen wurde die Forderung nach einer objektiven Beurteilung der Fahrtauglichkeit wieder deutlich.
Während bei dem Hanfkongress Experten tagten und Messebesucher sich an der Veranstaltung erfreuten, tobte vor der Messe eine regelrechte Jagd auf Teilnehmer, die mit dem Auto anreisten. Nachdem es keine Grenzwerte für eine objektive Beurteilung der Fahrtauglichkeit gibt, stehen der Willkür die Tore offen. Jeder, der in den vergangenen Tagen einmal Cannabis konsumierte, ist im Drogentest positiv, obwohl aktuell keine Beeinträchtigung vorliegt. Die vielen Berichte von Betroffenen sind schockierend. Aussteller, Besucher und Mitarbeiter mussten am Parkplatz vor Passanten Urin abgeben – selbst Frauen mussten sich öffentlich entblößen. Ein Schmerzpatient mit kürzlich erfolgter Bandscheiben OP musste für ihn nicht durchführbare Tests, wie z.B. auf einem Bein stehen, machen. Er wurde trotz Hinweis auf Unterzuckerung aufgrund von Diabetes stundenlang festgehalten. Die Liste solcher Amtshandlungen könnte lange fortgesetzt werden.
Neben dem politischen Versäumnis nach einer klaren Regelung soll nicht unerwähnt bleiben, dass die Amtshandlungen von einer unglaublichen Respektlosigkeit geprägt waren. Die Berichte an herabwürdigenden Aussagen und Beschimpfungen seitens der Exekutive zeigen, wie junge Beamte der Aufforderung nach der „Jagd auf die Giftler“ nicht nur nachgekommen sind, sondern diese auch mit voller Begeisterung ausgelebt haben. Dieser „Fleiß“ und die „Ausdauer“ der Beamten werden in der Presse besonders gelobt (NÖN 42/2019). Den übermotivierten Gehorsam bekamen unbescholtene Menschen deutlich zu spüren. Es wurde an Zeiten erinnert, die in Österreich offenbar noch immer präsent sind.
Laut Statistik Austria zählen überhöhte Geschwindigkeit und fehlende Aufmerksamkeit am Steuer zu den Hauptursachen für Verkehrsunfälle. Die große Anzahl der vorläufigen Führerscheinabnahmen ist auf die erhöhte Kontrolldichte zurückzuführen und lässt keine Rückschlüsse auf einen gesteigerten Konsum in der Bevölkerung zu.
Die Cultiva hat umso mehr das Ziel, sich für eine objektive Regelung im Straßenverkehr und für einen sachlichen Umgang mit dem Thema Cannabis einzusetzen. Die Veranstaltung wurde Zielscheibe und viele Besucher Opfer von Willkür, aber die Cultiva Hanfmesse und Kongress können dadurch auch auf eine Problematik hinweisen und zu einem Dialog beitragen. Für Konsumenten und Patienten keine verkehrspolitische Regelung zu treffen und die Polizei eine Hetzjagd veranstalten zu lassen, ist ein Akt gegen die Werte der Demokratie und gegen die Menschlichkeit.
„Wir werden für 2020 die Anreise mit dem öffentlichen Verkehr weiter forcieren und uns bei den entsprechenden Interessensvertretungen für objektive Beurteilungskriterien zur Feststellung der Fahrtauglichkeit einsetzen“, kündigt Mag. Harald Schubert, Geschäftsführer Cultiva GmbH, abschließend an.
Rückfragen & Kontakt:
Mag. Harald Schubert
Geschäftsführer Cultiva GmbH
+43 2236 377 071 19
h.schubert@cultiva.at